Sonntag, 24.03.2024

Ich erwache durch den Duft, den mein frisch geduschter Mann mit ins Schlafzimmer bringt. Es ist kurz nach 8 Uhr und so springe ich auch aus dem Bett und ab unter die Dusche.

Das Wetter ist zunächst noch recht sonnig, wenn gleich die Temperatur nur bei 16 ° C liegt. Wir beschließen trotzdem draußen zu frühstücken. Der Balkon ist geschützt und so lässt es sich gut aushalten. Am Horizont ist aber zu erahnen, dass der Tag heute nicht sonnig bleiben wird.

Nach dem Frühstück versuchen wir versuchen wir auf meinem neuen PC ein Programm zu installieren, welches ich auf meiner Fotoreise kennengelernt habe. Leider funktioniert dieses nicht. Gegen 11Uhr beschließen wir, die Installation auf später zu verschieben. Jetzt wollen wir erst einmal die Insel erkunden. Unser heutiges Ziel ist das Cap Formentor

Die Fahrt dorthin führt uns über Campos, Porreres, Montuiri, Sineu, Inca und Pollenca einmal quer über die Insel. An so vielen Stellen hätte man stoppen können, um sich den Ort und die vielen Sehenswürdigkeiten anzusehen. Doch dann würden wir nie am Cap Formentor ankommen. Einzig am Port Pollenca machen wir eine Pause. Ich brauche dringend eine Toilette und so wandern wir zum Hafen. Eine hübsche Strandpromenade lädt zum Bummeln ein. Der Hafen ist riesig, aber noch sind viele Plätze frei. Die Segelsaison hat noch nicht richtig angefangen. Leider ist der Himmel inzwischen komplett zugezogen und der Wind hat mächtig aufgefrischt. Die Fleecejacke ist unbedingt angesagt.

 

Nach diesem kurzen Zwischenstopp geht die Fahrt auf die Halbinsel Formentor.  Die Natur auf der lang gestreckten, schmalen Halbinsel ist spektakulär. Jetzt in der Vorsaison dürfen wir noch mit unserem PKW die Zufahrtsstraße befahren. Im Sommer sind derart viele Touristen unterwegs, dass die Straße dann für private PK W gesperrt ist. Dann kann man nur mit dem Bus die Gegend erkunden. Die 18 Kilometer lange Höhenstraße hat etwa auf der Hälfte der Strecke einen wunderbaren Aussichtspunkt, den Mirador. Hier machen wir den ersten Stopp und wandern auf den Wegen entlang der Küste. Es sind zwar viele Touristen unterwegs, aber es ist nicht unerträglich voll. Die Ausblicke auf die Berge, die schroff abfallenden Klippen und das Meer sind sensationell. 

 

Die Auffahrt zum Piratenturm Talaia dÁlbercutz ist der Hammer. Die Straße ist extrem steil und schmal. Wenn Gegenverkehr auftaucht, wird es richtig eng. Kurz unter dem Turm finden wir eine Parkmöglichkeit und wandern den Rest nach oben. Die Ausblicke rauben einem den Atem. Wir werden mit großartigen Fotomotiven belohnt.

Wieder auf der Küstenstraße angekommen, geht es nun die nächsten 8 Kilometer in Serpentinen zum Leuchtturm am Kap Formentor. Selbst jetzt, wo nur wenige Fahrzeuge unterwegs sind, ist die Situation am Leuchtturm chaotisch. Der Parkraum ist extrem begrenzt, wir aber haben Glück. Am Leuchtturm genießen wir einen Kaffee und ein Stück Kuchen. Wunderbare Fotos belohnen uns für die Anreise.

 

 

Auf dem Weg zurück nach Pollenca halten wir noch einmal kurz am Strand Playa Formentor.

Das Autofahren hier auf Mallorca immer eine Herausforderung, denn es sind Hunderte von Radfahrern unterwegs. So werden auch wir mitten in den Serpentinen von Radfahrern überholt, unglaublich. In affenartiger Geschwindigkeit rasen sie die Berge hinab und nutzen jeden Schwung. Zu langsame Fahrzeuge werden dann kurzerhand überholt. Echt lebensmüde.

 

Als wir die Halbinsel endlich wieder verlassen, ist es bereits 18 Uhr. Die Fahrt zurück nach Sa Rapita dauert etwas mehr als eine Stunde. Ein Teilstück fahren wir eine ganz enge Straße, die rechts und links von hohen Steinmauern begrenzt wird. Wenn Fahrzeuge entgegenkommen, was zum Glück nicht zu häufig passiert, wird es richtig eng. Hier liegen viele große Anwesen versteckt hinter dicken Gittern. Wer da wohl wohnt?

  

Zum Essen fahren wir direkt durch nach Sa Rapita an den Strand. Heute gibt es bei mir eine Pinta, bei Toddy Schinkenbrot und Käse. Er wollte experimentierfreudig sein, hatte sich leider aber etwas anderes unter der Bestellung vorgestellt. Den Abend lassen wir gemütlich in der Wohnung ausklingen, Toddy liest und ich schreibe Tagebuch. Trotz des etwas ungemütlichen Wetters haben wir einen wundervollen Tag mit unglaublichen Eindrücken erlebt und sind erfüllt von den grandiosen Erlebnissen.