Samstag, 30.03.2024
Wieder liegt ein spannender und abwechslungsreicher Tag hinter uns.
Das Frühstück findet wieder drinnen statt, draußen tobt wieder der Sturm, der in Böen 70 km/h erreicht. Dazu ist es heute echt kalt: 12 °C. Das muss wieder die lange Hose herhalten, wie schade.
Unser Ziel ist heute noch einmal der Norden der Insel. Eine gute Stunde dauert die Fahrt nach Campanet, wo wir die Cove/ Höhlen besichtigen wollen. Auf den letzten Kilometern verfahren wir uns aber und so führt der Weg wieder durch die extrem engen Straßen in den kleinen Dörfern. Manchmal denkt man, dass dort kein Auto mehr durchpasst, gerade wenn am Rand noch Autos parken oder man abbiegen muss. Es ist wahrlich abenteuerlich. Doch dank Google Maps kommen wir schließlich an. Die Höhlen selbst sind atemberaubend schön. Stalaktiten und Stalakmiten von mehreren Metern Länge, auch solche die schon zusammengewachsen sind, sind überall zu sehen. Dann wieder Bereich, wo kleine Spagetti von der Höhlendecke hängen. Manche Formationen sehen aus wie Palmenstämme, andere sehen aus wie eine Orgel mit Hunderten von Pfeifen. Über eine Stunde sind wir im Berg auf ca. 500m unterwegs und staunen. Zum Glück ist es nur schwach besucht und so können wir in Ruhe alles betrachten und fotografieren. Wieder außerhalb der Höhlen gönnen wir uns eine Tasse Kaffee auf der Terrasse. Jetzt scheint sogar mal kurz die Sonne, herrlich.
Das zweite Ziel für heute ist die Klosteranlage Lluc in den Bergen. Zwar ist das Ziel Luftlinie nur etwa 10 Kilometer entfernt, aber mit dem Auto ist es eine Stunde Fahrt. Es geht es wieder durch engste Feldwege und Dörfer. Wiederholt müssen wir oder der entgegenkommende Wagen zurücksetzen und eine Nische auf den einspurigen Wegen finden. Es ist abenteuerlich. Dazu immer wieder Radfahrer, die extrem schnell unterwegs sind. Gerade als es in Serpentinen die Berge ins Tramutana -Gebirge hochgeht, muss Toddy extrem aufpassen. Die Radler, die downhill unterwegs sind, sind mit 60 km/h und mehr unterwegs. Und die Möglichkeiten, die bergauffahrenden Radler zu überholen, sind knapp, denn immer wieder kommt die nächste Haarnadelkurve.
Auch Kloster lluc haben wir heute Glück. Obwohl es Mallorcas wichtiger Wallfahrtsort ist und wir in der Osterzeit sind, haben sich heute kaum Menschen dorthin verirrt. Nur 2 Busse stehen auf dem großen Parkplatz und einige Autos. Das verläuft sich in der großen Anlage. Wir können direkt in die Kirche gehen und die schwarze Madonna besichtigen.
Anschließend machen wir noch einen kleinen Rundgang durch die Anlage, besuchen den botanischen Garten und schlendern an Handwerksständen vorbei. Gegen 16.30 Uhr verlassen wir diesen besonderen Ort.
Inzwischen hat es zu nieseln begonnen. Sollen wir tatsächlich noch durch die Tramuntana fahren? Eigentlich steht der Torrent de Pareis noch auf unsere Sightseeing Liste. Über die Berge nach Soller kommen wir an ihm vorbei, bedeutet aber auch eine Stunde Fahrzeit. Und anschließend ist es noch eine weitere Stunde bis nach Hause. Aber morgen die weite Anfahrt noch einmal, macht auch wenig Sinn. Also biegen wir auf die Bergstraße nach Soller ab. Nach etwa 20 Minuten sind wir dann am Ziel: der zweitgrößte Canyon Europas liegt uns zu Füßen. Es ist ein spektakulärer Ausblick. Leider ist es jetzt hier am Nieseln und der Wind ist in Böen so heftig, dass man sich kaum auf den Füßen halten kann. So genießen wir den Anblick dann auch nur kurz.
Im Verlauf der weiteren Fahrt kommen wir auch an den beiden Stauseen Mallorcas vorbei. Sie sind trotz der gerade endenden Winterzeit nicht gut gefüllt. Mallorca hat ein erhebliches Wasserproblem und dieser Winter war viel zu trocken und hat die Stauseen nicht gut aufgefüllt. Da helfen auch die Schauer, die uns jetzt durchnässen, wenig.
Die Fahrt durch die Serpentinen der Tramuntana ist trotzdem grandios. Die Ausblicke auf die Berge, in die Täler und auf das Meer sind so spektakulär, dass man sich gar nicht sattsehen kann. Habe ich ein Glück, dass ich nicht fahren muss. Ich kann diese Strecke in vollen Zügen genießen. Kurz vor Soller kommt sogar noch mal kurz ein Sonnenstrahl durch die dichte Wolkendecke.
Gegen 18.45 Uhr sind wir wieder in der Wohnung. Essen gehen wir heute hier direkt um die Ecke in ein Restaurant, das XIVI heißt. Es gibt selbstgemachte Burger aus einheimischem Fleisch. Es schmeckt superlecker. Den Abend lassen wir wieder ruhig ausklingen, das Tagebuch muss noch geschrieben werden und die Bilder auf dem Rechner gesichert werden. Das Bearbeiten der Bilder kommt in diesem Urlaub echt zu kurz, da muss ich zu Hause fleißig nacharbeiten. Aber darauf kann ich mich freuen, dann erlebe ich all die wunderbaren Momente der reise noch einmal.