Sonntag 7. April 2019
Wir hatten beschlossen ohne Wecker zu schlafen. Als wir nun heute morgen aufwachen, ist es kurz vor 9. So ein Mist.
Also schnell duschen und den Tag starten. Im Hotel gibt es ein gutes Frühstück und so können wir den Tag gut gestärkt beginnen. Wir packen unsere sieben Sachen und machen uns auf in die Altstadt von Sevilla. Wir wollen unbedingt die Cathedrale und den Turm Giralda sehen, also geben wir dieses Ziel ins Navi ein.
Was nun passiert, ist kaum zu beschreiben. Wir fahren durch die Altstadt von Sevilla und die Straßen werden immer enger. Wir haben Angst um unser Auto und wissen kaum noch wie wir aus diesem Gewirr von Einbahnstraßen wieder rauskommen sollen. Wir danken dem lieben Gott, dass wir bei dem kleinen Fiat geblieben sind. Man hatte uns gestern einen größeren Wagen angeboten, wir wollten aber nicht mehr bezahlen. Wir kommen tatsächlich direkt an der Cathedrale vorbei und können einen ersten Blick erhaschen. Aber die Touristenmassen und Taxis in diesen mehr als engen Straßen lassen uns fast verzweifeln. Irgendwann will ich nur noch aus dem Gebiet raus, aber das ist leichter gesagt als gemacht. Endlich haben wir aber geschafft und finden ein Parkhaus. Zu Fuß erkunden wir nun noch mal in Ruhe das alte Stadtviertel Barrio Santa Cruz und gelangen zur Cathedrale. Dies ist der größte gotische Kirchenbau der Welt. Der Turm Giralda ist aber leider am Sonntag erst ab 14.30 Uhr zu besteigen, da werden wir also
nicht hochkommen. Auch die königlichen Paläste Real Alcázar sehen wir nur von außen.
Auf der Suche nach dem Eingang verlaufen wir uns im Gewirr der kleinen Straßen, genießen tolle Parkanlagen und wandern zum Torro del Oro. Dieser liegt am Ufer des Guadalquivir und ist ein alter Festungsturm. Ich besteige ihn und leider fängt es, just als ich oben bin, tierisch an zu regnen. Das muss doch nicht sein. Toddy warte unten, da seine Knie die Treppen nicht mögen. Wir flüchten uns zu Mc Donalds, um etwas zu trinken und ein Klo zu haben. Dann zurück zu den Palästen. Aber die Schlange der dort Wartenden ist etwa 200 Meter lang. Da stehen wir ja ewig. Also streichen wir dieses Highlight. Dann wollen wir uns doch lieber noch die Holzkonstruktion Metropol Parasol ansehen, die so einen tollen Blick über Sevilla zeigen soll. Toddy meint, dass wir dort mit dem Auto hinfahren müssen. Also holen wir es aus dem Parkhaus und geben die Adresse ins Navi.
Und wie blöd kann man sein, wieder geraten wir ins Gewirr der kleinen Altstadtstraßen. Diesmal kommen wir tatsächlich an eine Stelle, wo wir nicht mehr weiterwissen. Wir sind auf einem Platz und die angezeigte Straße ist eine Sackgasse. Der vermeidliche Ausweg hat eine maximale Breite von 2 Metern und wir kommen dort eigentlich nicht um die Kurve, da dort eine Bar ihre Tische draußen hat. Die zwei möglichen
Straßen sind ebenfalls nicht befahrbar. Eine müssen wir 100 Meter rückwärts zurück, da uns am Ende Poller den Weg versperren. Ich lotse Toddy rückwärts aus der Sackgasse und frage in der Kneipe, wie wir hier wieder wegkommen. Wir müssen tatsächlich durch die ganz enge Straße. Die Menschen auf der Straße machen Platz, so dass wir um die Ecke kommen und endlich finden wir einen Ausweg. Ich erhasche einen kurzen Blick auf die Holzkonstruktion, die wir eigentlich gesucht haben und will aber nur noch aus diesem Gewirr von Straßen raus. Doch auch dass ist nicht so einfach. Wir geben schließlich Cadiz als Ziel ein und endlich finden wir einen Ausweg aus dem Labyrinth. Sevilla wird sicher noch mal auf meinem Reiseplan stehen, aber dann fahre ich hier Fahrrad, die gibt es überall zu leihen. Das Auto ist jedenfalls tabu.
Schade, dass wir so wenig Zeit für diese schöne Stadt haben. Hier gäbe es viel zu entdecken. Aber da das Wetter uns auch nicht wohlgesonnen ist, muss man es nun so nehmen und sich auf ein Wiederkommen freuen.
Wir fahren bei trübem Wetter, begleitet von immer wieder heftigen Schauern, nach Cadiz. Unser Hotel ist nicht so komfortabel wie in Sevilla aber auch okay. Gegen 18 Uhr scheint es trocken zu bleiben und wir wollen noch ein wenig in die Altstadt. Gut informiert steuern wir aber gleich ein Parkhaus an. Dann geht es auch hier in die Cathedrale. Das ist ein beeindruckender Bau, der aber 6 € Eintritt verlangt. Zwar bekommt man für sein Geld auch einen Audioguide,, aber trotzdem finde ich das zu teuer. Toddy bleibt draußen in der Sonne. Als ich nach 15 Minuten wieder rauskomme, ist die Sonne leider verschwunden und es beginnt zu nieseln. Wir wollen trotzdem auf das Meer schauen, werden aber auf dem Weg hin und zurück klatschnass. Wir flüchten uns in eine Bodega und trinken erst mal etwas. Toddy tropft das Wasser nur so aus den Haaren und unsere Hosen sind ziemlich nass. Zu Essen gibt es in Spanien um diese Zeit (19 Uhr) noch nichts und so landen wir heute bei Burger King. Das Essen ist echt nicht mein Fall, aber was sollen wir machen. Bis 21 Uhr irgendwo rumsitzen und warten, ist auch blöd. Nach dem Essen holen wir das Auto
und wollen die Halbinsel, auf der Cadiz liegt mit dem Auto umrunden, da es immer noch regnet. Wir sehen schöne Ecken, die wir für morgen ins Programm aufnehmen. Dann plötzlich eine Sperrung und Umleitung. Und was soll ich sagen, ein drittes Mal an diesem Tag verirren wir uns in den engen Gassen einer
spanischen Altstadt. Es ist unglaublich. Als wir endlich wieder auf der Hauptstraße sind, geht es einfach auf dem bekannten Weg zurück. Keine Experimente mehr. Wir finden unser Hotel und beenden den Tag im Hotelzimmer bei guter Musik und einem Radler. Da sind wir gut ausgerüstet und nach einigen Mühen sind wir auch im WLAN. Nun noch ein wenig die Gedanken beim Tagebuch sortieren und dann schlafen.