Freitag, der 12.04.2019

Nach einer zu kurzen und unruhigen Nacht bringt uns ein Kaffee, den wir uns machen können (Nescafe gehört zur Reisausstattung), wieder auf Trab. Dazu ein Croissant, heute leider aber nicht aufgebacken. Dann sind wir schon wieder unterwegs. Alhambra, die zweite Tour, steht auf dem Programm. Anders als gestern Abend ist es heute brechend voll. Reisegruppen und unglaublich viele, sehr laute Schulklassen durchstreifen die Burganlage.

Wir gehen zuerst in den alten Teil der Burg, die Alcazaba. Dort ersteigen wir die alten Burgtürme und haben einen schönen Blick auf das alte Viertel Albaicin und den heiligen Berg Sacromonte, das ehemalige Viertel der Gitanos, der Romabevölkerung. Sie lebten zum Teil in Höhlenwohnungen, die man noch gut erkennen kann. Auch die alte Stadtmauer ist zu sehen. In der anderen Richtung sehen wir die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada. Schon ein atemberaubender Anblick bei dem heutigen blauen Himmel.

 

Wir lassen die alten Mauern auf uns wirken und schlendern nach einiger Zeit zu den Gärten des Generalife. Hier ist vieles erst kurz vor dem Aufblühen, aber man kann auch etliche schön gestaltete Beete sehen. Viele Hecken und Laubengänge sind einige Jahrhunderte alt und es ist ein ganz besonderes Mikroklima in diesen Gärten.

Dazu kommt noch ein Palast, der wieder tolle Außenanlagen mit Springbrunnen und Wasserflächen hat. Wir sind wirklich beeindruckt und genießen diese Schönheit der Landschaft.

Schade ist nur, dass Toddy mit seinen Knien bei den vielen Stufen und Steigungen arge Probleme hat. Aber er kämpft sich tapfer durch und nur wenige Bereiche erklimme ich alleine.

 

Gegen 14 Uhr verlassen wir die Alhambra und fahren mit dem Bus (1,40€) pro Person auf die gegenüberliegenden Hügel in das Viertel Albaicin. Die Fahrt mit dem kleinen Bus durch die engen Gassen ist abenteuerlich und manchmal sind es nur wenige Zentimeter bis zur Hauswand oder dem Touristen. Diese müssen sich in manchen Straßen in die Hauseingänge quetschen, damit der Bus überhaupt durchkommen

kann. Wir steigen am Mirador de San Nicolás aus. Dort gehen wir mit Blick auf die Alhambra essen. Wir hatten die letzten Tage immer eher Snacks, Tapas oder Burger. Heute Mittag sind wir richtig lecker im Restaurant. Es ist zwar im Vergleich zu anderen Restaurants recht teuer, aber der Blick und die

Speisekarte überzeugen. Nach dieser entspannten Auszeit erobern wir noch das Viertel, schlendern durch die Gassen, gucken in die Geschäfte. Wieder im Zentrum mache ich noch ein wenig auf Kultur.

Ich besuche die Capilla Real, wo die katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon ihre letzte Ruhestätte haben. Dazu findet sich hier die private Gemäldesammlung der Königin. Dann gehe ich noch in die Kathedrale Granada. Eine solche Pracht habe ich in einer Kirche noch nicht oft gesehen. Es ist ein gewaltiger Bau, der beeindruckend ausgestattet ist. Die doppelte Orgel und der Kuppelraum

erschlagen einen mit Gold und Silber und prachtvollen Bildern.

 

Toddy wartet draußen und nach 45 Minuten Glanz und Gloria wandern wir gemeinsam noch einmal am Fluss entlang. Wir trinken im Schatten der Alhambra einen Kaffee und gehen dann zunächst einmal zurück zur Unterkunft. Die Füße müssen etwas ausruhen und ich möchte in Ruhe mein Tagebuch von gestern und heute schreiben. Später werden wir noch einmal loswandern und uns ein paar Tapas und ein Bier gönnen. Dann ist Granada auch schon wieder vorbei. Eine tolle Stadt, die voller Leben ist. Unbedingt zu empfehlen.