11. Juli 2018 Zur Vogelinsel Runde
Das Wetter entscheidet die weitere Route. Da für die Berge Regen für die Küste aber Sonnenschein angesagt ist, entschließen wir uns, auf die Vogelinsel Runde zu fahren. Der Weg führt durch die Fjordlandschaft. Berge und Meer treffen hier spektakulär aufeinander. Da viele Berge direkt ins Meer fallen, sind immer wieder Tunnel die einzige Verbindungsmöglichkeit zwischen den Tälern. So sind 6 bis 8 Kilometer keine Seltenheit.
Auf Runde angekommen haben wir Glück. Der einzige kleine Campingplatz hat für uns noch einen freien Stellplatz direkt hinter der Mole. Kleiner Nachteil ist der Gestank nach Fisch und Meer bei Ebbe. Dafür hören wir die Wellen bei Flut an die Mole schlagen und haben einen tollen Ausblick aus dem Womo auf das Meer. Hinter uns türmen sich steile Berge auf, die wir später noch erklimmen werden.
Nach einer Brotzeit und einem Kaffee starten wir. Die ersten 50 Meter steigt der Weg so steil an, dass wir uns am Geländer hochziehen müssen. Geschätzt ist der Hang mit 45 ° Neigung. Wir sind schon nach kurzer Zeit am Schnaufen. Als wir denken, das meiste ist geschafft, fängt es aber erst richtig an. 1 1/2 Stunden geht es nur bergauf. Mal steil und über Stock und Stein, dann wieder etwas angenehmer. Bis auf 250 Meter Höhe erklettern wir die Berge. Oben ist eine Fjelllandschaft mit Gestrüpp und Tausenden von Wollgräsern, die wunderschön blühen. Es geht kaum Wind und so bieten sie ein tolles Fotomotiv. Dazwischen liegen Schafe und grasen. Vögle sehen wir bei Aufstieg eher weniger. Nur eine Skua brüten in der Landschaft und fliegen über den Nestern.
Am höchsten Punkt angekommen, sehen wir unter uns in der Felswand die Basstölpel. Sie haben hier eine Brutkolonie, doch leider sind sie hier nicht so gut zu sehen wie in Neuseeland. Das war einmalig.
Wir wandern weiter und finden die Kolonie der Papageientaucher. Die kleinen Vögel sind echt schlechte Flieger. Die lassen sich die Hänge nur im Aufwind heruntergleiten und rauschen an dir vorbei. beim Land hingegen wirken sie total unbeholfen. Leider verschwinden sie meist sofort nach der Landung in ihrer Erdhöhle. Auch hier sind die Tiere sehr weit entfernt und das Fotografieren ist mehr als schwierig. Schade. Aber man will die Tiere ja auch nicht stören. Am nächsten Tag erfahren wir, dass es noch eine Stelle gegeben hat, wo man dichter herankommt, aber da war es zuspät. Den Aufstieg wollen wir uns kein zweites Mal zumuten.
Insgesamt vier Stunden sind wir auf der Insel unterwegs. das Wetter spielt super mit, nur gegen Ende der Wanderung zieht Seenebel auf und wabert über die Hänge. Aber auch das ist ein wschönes Bild voller Ruhe.
Abends planen Toddy und ich lange, wie die Reise weitergehen soll. Die Tage sind durch unseren unfreiwilligen Stopp etwas knapp geworden. Ich möchte so gerne die Trollstigen fahren, aber dazu müssen wir zurück nach Andalsnes. Oder doch besser gleich nach Geiranger? Die Entfernungen hier sind mit dem Auto schnell lang, da es nur wenige Straßen und Verbindungen gibt. Schauen wir mal, was morgen der Wetterbericht sagt.