23. Juli 2018 Schweden ruft- Ich fahre nach Trollhättan
Der Platz in Fredrikstad ist herrlich ruhig und so bin ich morgens gut erholt und abenteuerlustig. Ich fahre mit dem Fahrrad Brötchen holen und anschließend schaue ich mir noch die alte Burganlage an, die direkt neben meinem Campingplatz liegt. Auf einem Hügel sind noch die Burgmauern und einige alte Gebäude zu sehen, aber so richtig beeindruckend ist es nicht. Nach 10 Minuten habe ich alles gesehen und kann nun beruhigt alles zusammenpacken. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten habe ich geschafft. Dumm nur, dass ich für Schweden keinen Reiseführer habe. Daran habe ich überhaupt nicht gedacht.
Die Fahrt über die Grenze ist völlig unproblematisch, keine Kontrolle. Aber trotzdem merkt man, dass man in einem anderen Land ist. Die Natur verändert sich. Keine Berge mehr, viel Wald und Felder und irgendwie sieht es anders aus. Gefühlt ist auch mehr Verkehr unterwegs.
Zunächst mache ich mich auf nach Trollhättan. Darüber hatte ich mich Toddy unterhalten, da hier der Götakanal über 30 Meter vom Seeniveau höher beginnt. Die Boote passieren spektakuläre Schleusen.
Als ich ankomme, parke ich an einem Stausee. Ich lese, dass täglich im Juli und August um 15 Uhr der alte Wasserfall für 10 Minuten reaktiviert wird. Normal ist er durch das Sperrwerk gestaut und wird zur Energieversorgung genutzt. Aber als Touristenhighlight werden die Tore täglich geöffnet. Es ist 20 Minuten vor drei. Was für ein Glück. Ich sehe schon von weitem Hunderte von Leuten auf einer Brücke stehen und auf das Schauspiel warten. Nichts wie hin. Als ich ankomme, liegt das Flussbett trocken da. Dann werden die ersten Tore geöffnet und das Wasser erobert sich rasant schnell sein altes Bett. 300.000 Liter Wasser pro Sekunde strömen den Wasserfall hinab. Es ist ein einmaliges Schauspiel, das leider viel zu schnell vorbei ist. Die Tore schließen sich und das Wasser versiegt nach kurzer Zeit wieder. Ich wandere ein Stück zum Infozentrum von Vattenfall. In einem Kanal schwimmt plötzlich ein Biber mit mir auf einer Höhe. Mitten in einer Stadt entdecke so das erste Mal einen Biber. Toll. Das Infozentrum lohnt sich für mich nicht. Aber auf dem Rückweg zum Womo besuche ich noch eine schöne alte Kirche.
Dann fahre ich in das Schleusengebiet. Von meinem Parkplatz aus finde ich 2 alte Schleusenanlagen. Vom See kommt eine dreistufige Anlage hoch, die in einem kleinen Becken endet. Dann geht es im 90 ° Winkel 4 Schleusenkammern weiter hoch. Alles ist aber nicht mehr in Betrieb und auch nicht sehr gepflegt. War es das? Ich bin leider nicht informiert. Als ich mit dem Womo wegfahre, sehe ich noch ein weiteres Hinweisschild. Also noch mal raus. Hier finde ich von der alten Anlage den dritten Teil mit drei weiteren Kammern. Und auch eine neue Schleusenanlage mit einer Kammer. Sie ist bestimmt 10 Meter hoch. Ich wandere herum und sehe unten einen weiteren See. Was ich aber nicht entdecke, ist das Bild vom meiner Karte von Trollhättan. 3 moderne Schleusenkammern, die mindestens 30 Meter Höhe für Schiffe möglich machen. Abends telefoniere ich mit Toddy, doch auch er entdeckt nichts auf Google. Schade. Ich finde dafür in Trollhhättan einen Campingplatz. Leider stelle ich kurze Zeit später fest, dass er direkt an der Bahnstrecke Göteborg-Stockholm liegt und ständig die Züge langrauschen. Aber irgendwie blende ich es später aus und schlafe trotz der Züge gut. Abends will ich kochen, aber auch hier sind Widrigkeiten. Meine Milch ist zu Joghurt geworden und so muss ich zu meinen Nudeln eine Glas Fertigbolognese aufmachen. Geht auch mal.
Abends lese ich, denn der Platz hat kein WIFI und so lasse ich den Blog heute mal.