6. Juli 2018 Oslo Sightseeing

Bei herrlichstem Sonnenschein besichtige ich Oslo. Auf Nachfrage hat der Campingplatz mir erlaubt bis 19 Uhr auf dem Platz zu bleiben. Normalerweise muss man den Platz um 14 Uhr verlassen, was aber für mich ganz blöd wäre. Ich will so lange wie möglich am Strom bleiben, damit der Kühlschrank auch ohne Strom kalt bleibt. Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut, ihn auf Gas zu betreiben. Aber heute Abend, wenn ich Toddy abgeholt habe, wollen wir auf einer Raststätte an einem See übernachten, da weit und breit kein Campingplatz rund um den Flughafen liegt. Der  Flughafen liegt etwa 40 Kilometer außerhalb von Olso in Richtung Lillehammer. Hier haben wir uns gemeinsam Zuhause den Platz ausgeguckt, wofür ich nun ohne Navi sehr dankbar bin.

Olso selber ist herrlich. Ich besichtige die Schlossanlage und sehe eine sehr unspektakuläre Wachablösung. Eine Besichtigung der Innenräume ist erst um 14 Uhr und dann auf Englisch möglich. So lange will ich nicht warten. Ich wandere am Parlament vorbei in Richtung Hafen. Da mein Busticket auch die Pendelfähren zu den kleinen Inseln vor Oslo beinhaltet, mache ich eine „Minikreuzfahrt“. 45 Minuten lasse ich mich durch den Oslofjord schippern und meine Füße bekommen eine kleine Pause.  Anschließend schlendere ich erneut zur Oper und genieße noch einmal die tolle Aussicht vom Dach. Auch das Foyer ist ein Foto wert. In der Fußgängerzone mache ich eine Kaffeepause und beende dann den Stadtbummel mit dem Besuch der Domkirche. Die macht freitags erst um 16 Uhr auf, ist dafür aber die Nacht geöffnet. Eine ganz besondere Idee für dieses schöne alte Gebäude.

Zurück auf dem Campingplatz trinke ich noch einen Kaffee und mache mich startklar. Noch einmal Schmutzwasser ablassen. Leider finde ich kein Frischwasser und auch der Ort zum Entsorgen der Chemietoilette bleibt mir verborgen.

Die geplante Raststätte,  an der wir heute die Nacht verbringen wollen, finde ich auch ohne Karte unkompliziert. Hier verbringe ich die nächsten Stunden, um dann gegen 21 Uhr zum Flughafen zu fahren, wo Toddy um 22 Uhr landen soll.  Der See an der Raststätte ist warm und das Gelände bietet auch ein kleines Rasthaus und ein Klo. Hier werden wir die Nacht gut verbringen, denke ich mir. Doch es kommt ganz anders.

3 Kilometer vor dem Flughafen warte ich auf Toddys Anruf, dass er gelandet ist. Ich fahre dann los und plötzlich erschreckt mich ein lauter Knall. Erst denke ich, dass mal wieder der Stuhl vom Bett gerutscht ist, doch ich sehe  beim Umgucken nichts. Dafür entdecke ich, dass die rote Batterieleuchte plötzlich angegangen ist. Oh nein, nicht noch mehr Katastrophen mit dem Auto, bitte, bitte nicht.

Zum Glück sitzt in 10 Minuten Toddy neben mir. Das Abholen klappt prima, aber als ich ihn auf die rote Lampe aufmerksam mache, wird er ganz still. Dann steigt bei der Fahrt auch noch die Temperatur an und wir werden uns immer sicherer, dass der Keilriemen gerissen sein muss. Also beschließen wir, nicht zum geplanten Rastplatz zurück zu fahren, sondern an einer Shell Tankstelle an der Autobahn die Nacht zu verbringen. Bis dahin kommen wir zum Glück und stellen das Auto dicht an der Tanke auf einem Parkplatz ab. Ich sage in der Tankstelle Bescheid und wir sind froh, dass wir hier erst einmal die Nacht verbringen. Es gibt recht ordentliche Toiletten und morgen früh auch ein Brötchen. Mehr können wir heute Nacht nicht mehr tun. Wir schlafen aber sehr unruhig, was nicht nur an der nahen Autobahn, dem lauten Kühllaster und der Einflugschneise des Flughafens liegt. Was kommt wohl morgen auf uns zu?