3. Juli 2018  Von Thyboron nach Lokken

 

Nach Frühstück und Dusche packe ich zügig alles zusammen und breche heute deutlich früher als sonst auf. Ich fahre zunächst in Thyboron an den Strand. Hier sind etliche Bunker aus dem zweiten Weltkrieg am Strand zu sehen. Sie sind durch die Wucht der Wellen und den sich ständig  bewegenden Sand gekippt und zum Teil zerbrochen. Manche sind in den Sand eingesunken, andere kann man betreten. Die Brandung ist hier an der Küste stark und so kann ich leider nicht baden. Ich wandere am Strand zum Snegelhuset, das als Sehenswürdigkeit ausgeschildert ist. Und tatsächlich ist das kleine Häuschen mit dem Turm sehenswert. Die gesamte Fassade ist mit Muscheln beklebt, die verschiedenste Ornamente und Bilder zeigen. Es ist schön anzusehen, auch wenn manche Schnecken und Muscheln bereits kaputt sind oder für meinen Geschmack zu bunt angemalt sind. Aber beeindruckend ist das Haus auf jeden Fall. Da ich aber keine Lust auf Eintritt habe, verzichte ich auf eine Besichtigung der Ausstellung.

 

Ich fahre zur Fähre und überquere mit ihr den Lymfjord. Dabei geht auch hier im Fjord eine heftige Welle und das Wasser überspült immer wieder das Autodeck. Das Schiff ist heftig am Schwanken. Aber die Fahrt selber ist nur kurz, dafür mit 200 Kronen aber recht teuer.

 

Die weitere Fahrt zeigt ein deutlich hügeligeres Land. Der Wagen muss immer wieder schnaufen, um die kurzen aber oft steilen Anstiege zu schaffen. Wie soll das erst in Norwegen werden. Die Landschaft zeigt eine Weile Felder und Wiesen, dann komme ich wieder in den typischen Bereich mit Dünen, Heidelandschaften und kann oft das Meer sehen, denn ich fahre erhöht und es scheint hier mehr Steilufer zu geben. Die Landschaft nennt sich Nationalpark Thy und ist typische Nordseelandschaft. Das Gebiet ist wenig befahren und ich komme gut voran. Ich mache eine Strandpause in Klitmöller. Auch hier liegen alte Bunker am Strand und die Brandung erlaubt wieder kein erfrischendes Bad. Schade.

 

Der nächste Ort ist Hanstholm. Hier  steht ein schöner Leuchtturm, den ich natürlich besuchen muss. Allerdings kann ich diesen nicht besteigen und so mache ich nur Bilder von unten. Bei einem großen Aldi frische ich die ersten Lebensmittel auf und genieße eine kleine Kaffeepause.

 

Kurze Zeit später endet meine heutige Fahrt in Lokken. Diesen Tipp hatte ich von Danni erhalten, soll es hier doch einen Leuchtturm geben, der von Wanderdünen verschlungen wird.

 

Der Campingplatz liegt wunderschön an einer hohen Klippe und ist bei Paraschirmfliegern sehr beliebt, die hier an den Klippen die Aufwinde nutzen und sich durch die Lüfte treiben lassen. Und es dauert gar nicht lange, da fliegt der erste Schirm direkt über meinem Kopf. Unten dann wieder herrlicher Strand, der über die „Himmelstreppe“ zu erreichen ist. Hier sind die Wellen sanft und so komme ich endlich zu meinem Bad.

 

Ich radel noch in den Ort und staune über das rege Treiben und die vielen voll besetzten Kneipen und Restaurants. Am Strand liegen größere Schiffe, die in Ermangelung eines Hafens auf Land gezogen werden. Statt Strandkörben stehen hunderte weißer Holzhäuschen am Strand und bieten den Gästen Schutz vor Wind und zu viel Sonne. Es ist wunderschön anzusehen, vor allem bei diesem herrlichen Sommerwetter. Sogar Surfer versuchen im Bereich der Mole die Wellen zu reiten. Wieder finde ich so viele unverwechselbare Fotomotive.