4. Juli 2018 Von Lokken nach Hirtshals

 

Der Campingplatz in Lokken ist einfach nur schön. Ich höre schon im Wohnmobil das Meeresrauschen und beginne den Tag mit einem herrlichen Bad in der Nordsee. Das Wasser ist sauber und angenehm warm. Da ich wieder fast alleine bin, kann ich nackt baden und laufe mich hinterher am Strand trocken. Dann genieße ich eine warme Dusche und spüle das Salz runter. Brötchen bekomme diesmal nur im Ort und so radel ich den einen Kilometer zum Aldi mal wieder bei strahlendem Sonnenschein.  Vor dem Campingplatz in einer kleinen Hütte stehen noch frische Erdbeeren zum Verkauf, die ich noch mitnehme. Herrlich :)

 

Auch das Frühstück draußen sowie eine Zeit zum Lesen und Tagebuch schreiben ist herrlich entspannt. Ich überlege kurz, ob ich mit dem Rad zum alten Leuchtturm Rubjerd Fyr fahre, aber es ist schon zu spät. Also packe ich alles zusammen, dies geht inzwischen immer zügiger und alles hat seinen festen Platz gefunden.

 

Als ich zum Parkplatz für den Leuchtturm komme, sehe ich, dass dies ein äußerst beliebtes Ziel ist. Eine wahre Völkerwanderung ist auf dem Weg zu den Wanderdünen oder kommt zurück. Dabei ist der Weg dorthin bestimmt 2 Kilometer lang. Je näher man dem Gebiet kommt, umso eindrucksvoller werden die Dünen. Der Leuchtturm ist schon 1986 aufgegeben worden, da er zugesandet ist. Nun ist er zwar wieder frei, da die Dünen ihren Weg geändert haben, aber er steht fast direkt an der Klippe. Nur noch ca. 10 Meter trennen ihn vom Rand und ich denke dass seine Tage sehr gezählt sind. Direkt neben dem Turm ist bereits ein mächtiger Teil vom Steilufer abgerutscht und hat einen großen Krater hinterlassen. Ein oder zwei Sturmfluten wird er vielleicht noch überstehen, dann wird er ca. 50 Meter in die Tiefe rutschen. Trotz der Gefahren kann man den Turm betreten. Vor einigen Jahren ist eine Stahltreppe installiert worden und etwas über 100 Stufen sind zu erklimmen. Die Aussicht oben ist fantastisch. Man kann bis nach Hirtshals sehen und auch der Campingplatz, der ca. 10 Kilometer entfernt liegt, ist gut zu sehen. Unten haben Besucher Wörter mit den Steinen der bereits zerfallenen Nebengebäude gelegt. Ich gehe runter, lege DK 18 und steige erneut die 102 Stufen hoch, um mein Foto zu machen. Wind und Sonne machen diesen Ort heute zusätzlich zu etwas ganz besonderem.  

 

Die Fahrt nach Hirtshals ist nur noch kurz. Ich tanke das Womo voll, fülle Frischwasser auf  und entsorge die Toilette. Zur Sicherheit fahre ich einmal zum Fähranleger, damit ich morgen früh genau weiß, wo ich hin muss. Alles ist gut beschildert und schnell zu erreichen. Also kein Problem. Ich beziehe meinen neuen Stellplatz in Hirtshals direkt unter dem Leuchtturm. Ich lese eine Weile, ehe ich mich mit dem Rad auf Erkundungstour mache. Natürlich geht es zuerst zum Leuchtturm. Auch hier kann ich gegen eine Spende von 20 Kronen hinaufsteigen. Es ist immer ein tolles Gefühl, von so hoch oben auf die Küste zu gucken. Die Fähren verlassen hier Dänemark und so ist reger Schiffsverkehr zu beobachten. Auch später im kleinen Hafen von Hirtshals ist reges Treiben. Viele Fischerboote liegen im Hafen, aber auch Segler und Sportboote sind zu sehen. Der Ort selber hat nicht viel Reizvolles zu bieten. So bin ich nach einer kurzen Runde durch den Ort schnell wieder am Campingplatz und lade das Rad gleich wieder auf. Morgen früh muss ich mich dann um 6.15 Uhr mit dem Handy wecken lassen, damit ich rechtzeitig am Terminal bin. Ich bin gespannt, was mich in Norwegen erwartet und freue mich auf Freitagabend, wenn Toddy wieder bei mir ist.