Ein Reisebeginn mit Hindernissen 

Während meines Sabbatjahres hatte ich eigentlich drei große Reisen geplant. Mit Beginn der Sommerferien 2017 wollte ich in Richtung Spanien reisen, so dass wir zur Silberhochzeit von Torsten und Uta in Denia sind. Dann wollte ich weiter nach Andalusien und Gibraltar und über Portugal zurück. Die Reise habe ich wegen unserer Hündin Kaja abgesagt. Die alte Lady wurde zwar immer klappriger aber trotz ihrer mehr als 17 Jahre wollte sie noch bei uns sein. Erst Ende August mussten wir uns schweren Herzens von ihr verabschieden.

 

Nach Denia zur Silberhochzeit sind wir dann geflogen und hatten 5 schöne Tage bei unseren Freunden (siehe Kurzreisen).

 

Anschließend war ich dann mit meiner Freundin für eine Woche auf Bornholm und so haben die kleinen Reisen die Zeit bis Neuseeland überbrückt (siehe Kurzreisen). 

 

Von Anfang Dezember 17 bis zum 17 Februar 2018 konnte ich dann meine große Reise nach Neuseeland wahr machen. (siehe Blog) 

 

Von dieser Reise musste ich dann früher als geplant zurückkehren. Mein Vater hatte am 20. Januar einen schweren Schlaganfall. Zunächst habe ich noch an meinen Reisplänen festgehalten, aber schlussendlich bin ich 14 Tage früher als geplant wieder in Deutschland gelandet. Die Monate Zuhause waren angefüllt mit Krankenhausbesuchen und Behördengängen. Wie sollte es mit ihm und auch mit unseren/meinen Reiseplänen weitergehen?

 

Meine Reiseplanungen für Spanien ab April musste ich erneut streichen. Ich konnte einfach nicht weg und meinen Vater alleine lassen. Auch die anschließend geplante Reise zum Nordkap war nicht einzuhalten. Toddy wollte mich eigentlich auf der Strecke Bergen – Tromsö begleiten und hatte entsprechende Flüge für Anfang Juni bereits Anfang des Jahres gebucht. Diese konnten wir nicht stornieren und so verfielen sie.

 

Erst als Anfang Mai sich abzeichnete, dass Papi ab Anfang Juni in einem Pflegeheim sein neues Zuhause haben wird, planten wir erneut eine abgespeckte Norwegentour. Ich werde Ende Juni das Womo nach Oslo fahren, dann wirdd Toddy für 2 Wochen eingeflogen kommen und anschließend fahre ich das Womo über Schweden wieder nach Hause. Die Flüge für Toddy wurden gebucht, ebenso meine Fähre von Hirtshals nach Langesund.

 

Toddy hatte zunächst sehr schöne Direktflüge nach Oslo mit Eurowings gebucht. Diese wurden kurzfristig gestrichen und er musste umbuchen. Nun flog er mit SAS über Kopenhagen nach Norwegen und hatte auch noch 3 1/3 Stunde Wartezeit dazwischen. Was für ein Mist. Immerhin sollten die Mehrkosten von Eurowings getragen werden.

 

Das Womo bekam von Toddy noch eine neue Verbraucherbatterie, doch das Anschließen gelang meinem sonst so techniksicheren Mann nicht. Also bin ich zu einer Caravanwerkstatt nach Kaltenkirchen gefahren und der gute Mann hat in zwei Stunden mal so eben zwischendurch das Problem gelöst. War ich dankbar.

 

Da die Werkstatt so kompetent war, vereinbarten wir 2 Wochen vor Reisebeginn noch einen Termin. Uns war aufgefallen, dass ein Gasventil nicht richtig schloss. Außerdem sollte der Kühlschrank gerne während der Fahrt auf Gas laufen, sodass die Lebensmittel auch während der Reise immer gekühlt werden konnten. Dazu musste ein Sicherheitsventil eingebaut werden. Klang alles nicht so schlimm. Ein tropfender Wasserhahn und die Gasabnahme standen auch noch auf der To Do Liste. Da der TüV auch im August fällig ist, sollte der Mechaniker mal sehen, ob er das nicht auch gleich noch machen kann.

 

Wie fatal!! Ab da stand das Telefon zwischen Toddy und dem Mechaniker nicht mehr still. Die Bremsleitungen kamen nicht durch den TÜV. Also mussten sie neu. Gab es aber nicht mehr. So hat sie Herr Berbensky aus neuen Rohren selber hingebogen. Auch die Manschetten, die das Differenzial am Getriebe abdecken, waren brüchig. Also mussten sie neu. Dabei stellte sich dann heraus, dass das Differenzial auf einer Seite nicht mehr funktionierte. Das bedeutete, wir brauchten ein neues Differenzial, was es aber nicht mehr auf dem Markt gab. Nur im Zusammenhang mit einem neuen Getriebe konnte das Problem gelöst werden.

 

Es war Montagabend, als diese Hiobsbotschaft kam.  Was sollten wir tun? Ein neues Getriebe für dieses alte Fahrzeug gab es nur bei einem Händler in Berlin für sage und schreibe 1500 €. Die Kosten in der Werkstatt waren schon jetzt schwindelerregend und eigentlich weit über unserem Budget. Aber ohne das Getriebe war das ganze Womo unbrauchbar. Wir hatten eigentlich keine Wahl. Wenn wir die Reise absagten, verfielen die nächsten Flüge und die Fähre.

 

Die bange Frage war aber auch, ob das Getriebe bis spätestens Freitagabend eingebaut und das Auto fertig sein könnte. Sonst wäre die Fahrt nach Hirtshals eine einzige Strapaze und das Gegenteil von Urlaub. Herr Berbensky war zuversichtlich, dass er das schafft, wenn das Getriebe bis Mittwoch bei ihm ist. Also fuhr Toddy Dienstagnachmittag nach Berlin und kaufte das teure Teil. Immerhin konnte er noch 200 € runterhandeln. Mittwoch kam dann noch eine neue Kupplung dazu. Es hörte einfach nicht auf.

Gegen 18 Uhr wollten wir nach Kaki fahren. Ich war noch mit dem E Bike im Pflegeheim und merkte plötzlich, dass das Rad keine Unterstützung mehr annahm. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich hielt bei meinem Fahrradhändler und hoffte, dass er das Problem in den nächsten 2 Stunden bis Feierabend lösen konnte. Als wir um kurz vor 18 Uhr wieder auf den Hoff fuhren, war das Rad tatsächlich fertig. Hurra, ein Lichtblick.

 

Als wir dann um 19 Uhr auf den Hof der Werkstatt in Kaltenkirchen fuhren, war das Womo noch nicht fertig. Herr Berbensky schraubte noch fleißig. Wir gingen erst mal schön essen, schließlich war offiziell morgen mein Reisebeginn. Ich hatte zwar noch nichts gepackt, aber alles war sauber und eingekauft. Es würde schon klappen. Ich brachte Toddy um 20.30 Uhr zurück zur Werkstatt, wo immer noch gearbeitet wurde. Ich fuhr nach Hause, fing an zu packen und endlich um 23 Uhr rollte Toddy mit unserem guten Stück auf den Hof.  Wir konnten es noch gar nicht glauben.

 

Nächsten Morgen beim Frühstück bemerkten wir dann, dass der Fahrzeugschein noch in Kaltenkirchen war. So konnten wir nicht los. Also fuhr Toddy mit unserem PKW wieder nach Kaltenkirchen und holte den Schein. Um 11 Uhr war er wieder da und ich war auch  mit dem Packen fast fertig. Zwar war das Womo nicht mehr von innen sauber gemacht, aber das kann ich auch auf der Reise machen. Ärgerlicher war es, dass die Solaranlage nicht  mehr aufs Dach gekommen ist. Alle Anschlüsse waren fertig und eigentlich fehlte nur noch wenig, aber das Silikon muss mindestens 24 Stunden abbinden. Das schaffen wir nicht mehr. Na gut, es wird auch so gehen.