Am Freitag, dem 16.10.2015 geht es los. Um 11.00 Uhr komme ich aus der Schule, Toddy wartet bereits auf mich. Mit dem Auto geht es nach Hamburg zum Flughafen. Mit der Lufthansa fliegen wir zunächst bis Frankfurt und treffen uns mit Claudia und Zett. Mit der Nachtmaschine der Condor geht es in 10 Stunden auf die Seychellen.
Morgens um 6.30 Uhr landen wir auf Mahé. Gemütlich geht man vom Flieger zu Fuß zum Terminal. Wir schaffen es gerade noch im Trocknen bis in die Abfertigungshalle, dann kommt der erste große Schauer. Das ist ja eine tolle Begrüßung.
Hier ist alles sehr gemütlich und langsam. Wir brauchen eine Stunde bis wir eingescheckt haben. Dann fahren wir mit dem Taxi in die Marina.
Im Hafen angekommen( gegen 9.00 Uhr), beginnen lange Stunden des Wartens. Wir können erst ab 15.00 Uhr auf das Schiff. Und das Wetter ist alles andere als toll. Immer wieder heftige Schauer, dicke Wolken aber auch Regenbogen. Wir stehen zwar geschützt unter einer Überdachung, aber es ist wenig gemütlich. Wir erhalten keine Informationen oder sonstige Betreuung. Wir sind echt genervt. Ein kurzer Ausflug in die Shopping Mail lenkt ab und stillt den Mittagshunger. Dann ein Ausflug zu Fuß in eine Bucht, die wir sehen können. Aber das Baden lassen wir, da das Wasser so milchig aussieht. Nass werden wir dank der Regenschauer trotzdem bis auf die Haut. Aber immerhin ist es warm.
Endlich an Bord werden wir sehr nett begrüßt. Der Rumcocktail ist wirklich lecker und auch die Mitreisenden an Bord machen einen sympatischen Eindruck. Marvin, unser Skipper, weist uns die Kabinen zu, alles ist sehr sauber und nett. Leider laufen wir auf Grund des schlechten Wetters nicht mehr aus. So verbringen wir die erste Nacht im Hafen, schlafen aber super. Aber der Regen verhindert ein gemütliches Sitzen an Deck, echt schade. Zum Glück ist das Schiff hinten gut überdacht und so kann man geschützt draußen sitzen. Wir wandern noch mal in die Shopping Mail, decken uns für die Woche ein und lernen unsere Mitsegler kennen. Da sind Jeremie und Fanny aus der Schweiz. Beide sprechen Französisch aber auch etwas Deutsch. Dann Aurelia und Patrick aus der Nähe von Paris. Hier geht es nur auf Französisch und Elsa und Jiay kommen auch aus Frankreich bzw. Jiay aus China. Beide sprechen neben Französisch auch Englisch. Für das leibliche Wohl sorgt Christoph, den wir die ersten Tage Gustav nennen, da wir seinen Namen falsch verstanden haben. So viel zu den Verständigungsschwierigkeiten.
Am zweiten Tag laufen wir dann nach einem tollen Frühstück endlich aus. Als erstes treffen wir ein U-Boot, was uns in diesem Paradies doch sehr verwundert. Die Nationalität ist trotz Fernglas nicht auszumachen.
Wir fahren zur Insel Praslin. Hier machen wir einen Badestopp in der Anse Boudin, leider nicht in der Anse Lazio (gilt als eine der schönsten Buchten der Welt), wo wir nur kurz vorbeifahren. Angeblich ist kein sicheres Ankern mehr möglich, da bereits einige Schiffe dort liegen. Mittags verwöhnt uns Christoph mit Spagetti Bolognese.
Am Nachmittag fahren wir nach Courieuse. Dort setzt uns Marvin an der einen Seite der Insel ab und wir wandern über die Insel zur anderen Seite. Dort sollen wir später wieder abgeholt werden. Auf unserer Wanderung sehen wir viele Riesenschildkröten, Flughunde, Spinnen und Krabben. Die Insel hat tolle Mangroven und Palmen. Das Meer ist kristallklar und warm, wir baden und genießen trockenes Wetter. Über Nacht bleiben wir in der Bucht vor Anker. Wir gehen noch schnorcheln und sehen viele Fische.
Am dritten Tag unserer Reise fahren wir morgens nach einem tollen Frühstück mit dem Schiff nach La Digue. Wir wurden mit einem Lunchpaket ausgestattet und bekamen am Hafen von La Passe Fahrräder, um die Insel in aller Ruhe zu erkunden. Die Räder waren zwar alles andere als bequem und für unsere Größe passend, aber was solls. Wir sind zur ehemaligen Kokosplantage geradelt und haben dort alles bestaunt. Über das Gelände kommt man auch zur Anse Source d`Argent. Hier haben wir tolle Fotos gemacht. Und das Beste war, dass es trocken war. Wir sind zwischen den Felsen im Wasser gewatet und haben die tolle Natur genossen. Türkisfarbenes Wasser, grüne Palmen und schneeweißer, sehr feiner Sandstrand. Später sind wir noch zur Petit und Grande Anse geradelt bzw. gewandert. Auch hier Traumstrände wie im Film. Abends sind wir im Hafen geblieben.
Am vierten Tag fahren wir von La Digue entlang der Küste. Noch einmal sehen wir, nun von der Seeseite, die wunderschönen Buchten von Anse Petite, Anse Grande und Anse Coco. Wir stoppen dann vor der kleinen Insel Coco Island und nutzen das erste Mal unsere Schnorchel und Flossen. Eine Wunderwelt unter Wasser tut sich auf. Viele große und kleine Fische , farbenfroh und exotisch, schwimmen um uns herum. Dazu sehen einige von uns Meeresschildkröten und Rochen. Aber die Korallen sind alle weiß und erholen sich nur sehr langsam von der großen Korallenbleiche im Jahre 1998. Das ist sehr schade. Und dieses Jahr scheint wieder ein El Ninjo Jahr zu sein. Das Wetter ist extrem schlecht. Wir haben so gut wie nie Sonne und es regnet immer wieder heftig. Hier beim Schnorcheln friere ich nach einiger Zeit. So hatten wir uns das alles nicht vorgestellt. Dazu ziemlicher Wellengang, der einigen unserer Mitreisenden sehr zu schaffen macht. Wir machen an diesem Tag noch einen zweiten Stopp bei der Insel Round Island, um zu baden und zu schnorcheln. Nachts liegen wir dann in der St. Anne Bucht vor der Insel Praslin und haben einen mächtigen Schwell. Im geschützten Hafen ist leider kein Platz. So verzichten diesen Abend Jiay und Elsa auf das Essen und auch Fanny ist sehr blass um die Nase. Wir anderen genießen wieder Christophs gute und fantasievolle Küche. Dazu die Rumcocktails, wir lassen es uns schmecken. Nur das Wetter ist echt zum Verzweifeln. Kein Abend mal an Deck ohne Regen. Immer ist alles nass. Echt schade.
Am nächsten Tag werden wir auf die Insel Praslin übergesetzt und mit dem Taxi in das Valley de Mai gefahren. Hier wandern wir mit unserem Führer Mikel durch den Palmenwald und erfahren alles Wissenswerte über die Coco de Mer, eine besondere Kokosnuss, die nur auf den Seychellen vorkommt. Ihre extrem komplizierte Art der Vermehrung hat dazu geführt, dass es nur noch etwa 6000 Bäume gibt.
Am Nachmittag ist wieder Schnorcheln angesagt. Vor der kleinen Insel Saint Pierre machen wir einen Badestopp. Abend fahren wir ein zweites Mal in die Schildkrötenbucht bei Curieuse. Hier erleben wir einen einmalig schönen Sonnenuntergang mit Farben, die man gar nicht glauben mag. Den Abend ist es endlich auch mal trocken und wir können lange an Deck sitzen.
Am sechsten Reisetag fährt unser Katamaran uns zu der Vogelinsel Cousin.Hier werden wir in rasanter Fahrt mit dem Motorboot abgeholt und angelandet und fliegen fast auf den Strand. Die Insel ist ein Paradies für Seevögel und leider aber auch für Moskitos. Toddy, Claudi und Zett streiken dann bei der Wanderung durch das Vogelschutzgebiet und warten am Strand. Ich wandere durch die Moskitoschwärme, bin aber dank Tuch und Spray recht gut geschützt. Die tollen Fotos der Vögel belohnen mich. Die Vögel brüten ohne Scheu in Bodennestern oder alten Baumstümpfen und lassen uns auf einen Meter heran.
Am Nachmittag segeln wir dann wieder Richtung Mahé. Die See ist sehr ruppig und der Regen prasselt die meiste Zeit aufs Deck. Aber trotzdem segeln wir endlich mal.Das ist auf dieser Tour viel zu kurz gekommen. Am Abend liegen wir im Sainte Anne Archipel. Gegenüber der Hafen von Mahé und die traurige Erkenntnis, dass die erste Woche schon fast zu Ende ist. Aber wir können wieder baden und schnorcheln und genießen die Stunden an Bord.
Den letzten Tag an Bord verbringen wir mit Schnorcheln, Kajak fahren und schwimmen. Marvin setzt uns für einige Stunden auf Sainte Anne ab, wo wir am Strand liegen, baden und spazieren gehen. Im Wasser sehen wir einen kleinen Zitronenhai und später beim Schnorcheln viele bunte Fische. Am späten Nachmittag geht es zurück in den Hafen. Wir beginnen zu packen und gehen gemeinsam am Abend noch in die Shopping Mall.
Am Morgen heißt es Abschied nehmen von Bord und lieben Mitreisenden. Aurelia und Patrick sind schon weg, als wir aufstehen. Die Anderen reisen auch früh ab und wir bekommen unseren Leihwagen. Damit geht es nun zum "Chalet Anse Forbans".