Der zweite Teil unserer Seychellenreise begrenzt sich auf die Insel Mahé. Diese wollen wir mit dem Auto erkunden und viel am Strand liegen, baden und schnorcheln und die Seele baumeln lassen. Unser Feriendomizil ist das  "Chalet Anse Forbans". Hier gibt es auf einem tollen Gelände direkt am Strand 10 Häuser, die jedoch alle gut auseinander liegen. Für diesen Teil der Reise haben wir uns einen kleinen Wagen gemietet, um die Insel zu erkunden. Der Linksverkehr stellt Toddy vor eine neue Herausforderung, im späteren Verlauf übernimmt Zett das Fahren. Die Straßen sind sehr eng und haben eine tiefe Rinne rechts und links neben der Fahrbahn. Bereits um 10.00 Uhr sind wir am Hotel und checken ein. Unser Haus ist bereits bezugsfertig und wunderschön gelegen. Wir haben eine große überdachte Veranda, auf die wir unsere vier Liegen stellen, da es mal wieder wie aus Eimern schüttet. Aber es ist immer dabei warm, 32° C , eben Tropen. Das Meer ist 50 m entfernt und man kann die Brandung hören. Die Palmen vor der Tür rauschen und liefern uns täglich frische Kokosnüsse. Wir fahren einkaufen und richten uns ein. Das Baden und Schnorcheln in unserer Lagune ist super, auch wenn eine starke Strömung uns durch die Bucht treibt. Abends essen wir lecker im Surfers Beach.

Heute erobern wir den südlichen Teil der Insel Mahé. Wir besuchen den "Jardin du Roi" , eine privat angelegte Gewürzplantage. Wir lassen uns von Farben und Gerüchen berauschen. Anschließend wollen wir die Traumstrände der Police Bay und der Anse Indendance besuchen und vielleicht baden, wenngleich die Reiseführer starke Strömungen beschreiben. Aber als wir dort ankommen, ist an Baden nicht zu denken. Das Meer sieht  bräunlich aus  und ist alles andere als einladend. Viele der wunderschönen bunten Fische, die wir beim Schnorcheln an anderen Stellen so bewundert haben, liegen tot am Strand. Ein Polizist erklärt, dass man nicht wisse, was los sei, aber baden sei zu gefährlich. So haben wir uns eine der schönsten Buchten der Erde nicht vorgestellt.

Was ist los im Paradies?  Was verursacht das Fischsterben? Sind es  Algen, Einleitungen oder sonstige Umwelteinflüsse? Scheinbar ist wieder ein El Nino Jahr, der Wechsel der Meeresströmung bleibt aus, das Meer wird zu warm, Algen wachsen und verbrauchen den Sauerstoff, Fische und Korallen sterben. Der Klimawandel wird hier sichtbar. Als wir unserem Wirt von unseren Erlebnissen berichten, ist er ratlos und hatte von den Vorfällen auch noch nichts gehört. Hier auf unserer Inselseite, ist das Wasser hier absolut okay. Wir baden und schnorcheln und lassen es uns gut gehen. Abends essen wir noch einmal im Surfers Beach.

Am nächsten Tag fahren wir wieder auf die Westseite der Insel. Zunächst stoppen wir für einen wunderbaren Besuch im "Jardin du Roi". Dies ist eine private Gewürzplantage. Hier lernen wir, wie und wo der Pfeffer wächst oder wie eine Muskatnuss aussieht. Es ist eine sehr gepflegte und schöne Anlage.

Bei unser Fahrt über die Insel entlang der Westküste sehen wir das Meer immer wieder in einzelnen Buchten  trübe und braun. Andere Stellen erfreut es uns mit dem paradisischen Türkis und schönen Stränden. Wir fahren einzelne Traumplätze an und lassen dieses Bild auf uns wirken.

Für einen kurzen Besuch fahren wir nach Viktoria, da wir auf dem Markt frischen Fisch kaufen wollen. Diesen bereiten wir uns dann abends mit frischen Salat zu. Ganz wohl ist uns allerdings nicht, denn der Fisch wird vor der Tür gefangen und da haben wir ja auch heute  gesehen, dass unser sonst so schönes sauberes Meer sich in eine braune Brühe verwandelt hat.

Auf dem Heimweg halten wir bei einem Festplatz. Die Einheimischen feiern heute das Festival Kreol mit bunter Folklore, fröhlichen Spielen und Gesängen und ganz viel Essen. An den Ständen verkaufen die Familien Selbstgekochtes und Gebratenes. Es sind kaum Touristen unterwegs, um so mehr genießen wir diese fröhliche Atmosphäre. 

 Der folgende Tag startet mit einem gemütlichen Frühstück und Zeit zum Baden und Lesen. Wir genießen die frische Kokosnuss, die wir täglich von unseren Vermietern gebracht bekommen. Nachmittags statten wir der einzigen Teeplantage der Insel einen Besuch ab. Hier ist die Verarbeitung des Tees zu sehen, allerdings in sehr kleinem Rahmen. Aber es lohnt sich trotzdem. Außerdem wandern wir noch zu einem ehemaligen Missionshaus, eine durch Brandstiftung zerstörte Anlage der Jesuiten.. Hier kann man einen wunderschönen Ausblick über das Land und das Meer genießen. In der Anse Boileau machen wir noch einen tollen Fotostop.

Am Abend fahren wir in den Dschungel zum Essen. Eine Empfehlung des Reiseführers führt uns in eine total entlegene Ecke. Es ist stockfinster und wir glauben gar nicht mehr an Zivilisation, da erscheint das Restaurant. Übrigens steht hier der Flughund auf der Speisekarte, den wir so gerne am Himmel beobachten. Echt krank.

Heute wollen wir den nördlichen Teil der Insel erforschen. Wir fahren zunächst nach Beau Vallon, dem touristisch gut ausgebauten Teil der Insel. Hier soll es einen Wochenmarkt am Strand geben. Wir finden ihn auch, sind aber von der Auswahl und der Größe sehr enttäuscht. Auch sonst ist dieser Teil der Insel nicht unser Favorit. Wir setzen unsere Fahrt um die Nordspitze der Insel fort, finden hier aber keine besonderen Highlights. So landen in Viktoria und kaufen in einem großen Supermarkt ein. Ein besonderes Künstlerdorf, das  Vilaz Artizanal, besuchen wir auf den Rückweg. Hier stellen Künstler der Seychellen gemeinsam aus. Ein nettes Ambiente und zum Teil schöne Produkte sind zu sehen. Auch die Destillerie Takamaka lohnt einen Besuch. Wir sind seit dem Besuch echte Fans des Seychellen-Rum, den man auch in Deutschland beziehen kann. Auf dem Heimweg dann noch ein Schreck. Uns platzt ein Reifen. Gott sei Dank sind wir nur langsam unterwegs und noch in Mahé. Ein Mitarbeiter unserer Autovermietung ist tatsächlich nach kurzer Zeit vor Ort und wechselt den Reifen in Rekordzeit. Das scheint man hier öfter zu machen. Der "neue" Reifen sieht übrigens nicht viel besser aus als der kaputte. Aber was soll´s. Für unsere letzten Reisetage wird er schon noch halten.

Abends erholen wir uns wieder an unserem Privatstrand, baden und schnorcheln und gehen am Strand spazieren. dank unseres Einkauf in Viktoria kochen wir unser Abendessen selbst.

Unsere Reise geht schon langsam dem Ende entgegen. So verbringen wir ruhige Stunden am Strand oder auf unserer Veranda. Leider spielt das Wetter immer wieder verrückt und es gibt heftige Schauer. Den vorletzten Nachmittag verbringen wir in Viktoria. Die kleine Inselhauptstadt hat einiges zu bieten: einen schönen botanischen Garten, den Hindutempel Arul Mihu Nasasakthi Vinayagar, eine Kathedrale, einen Clock Tower, den Sir Selwyn Clarke Market und ganz viel pulsierendes Leben. Es macht Spaß, sich hier ein wenig um zu sehen. 

Wieder in unserem Resort erfahren wir, dass nun auch hier ein Badeverbot verhängt werden musste und tote Fische an Land gespült werden. Das ist eine wirkliche Katastrophe. Das Wetter war die gesamte Zeit eher schlecht und es gab viel Regen. Der Wechsel zur trockenen Zeit hat nicht stattgefunden und wir konnten zum Beispiel nicht einmal einen Sternenhimmel beobachten, da fast immer dicke Wolken am Himmel hingen. Nun also auch noch Badeverbot. Es ist echt schade, dass wir diese tolle Inselwelt so verkorkst erleben müssen.

Auch am letzten Tag, den wir leider ohne ein morgendliches Bad beginnen müssen, besuchen wir noch einmal Vikotria und lassen uns durch das bunte Städtchen mit seinen freundlichen Menschen treiben. Wir haben noch einige Sehenswürdigkeiten auf dem Plan. 

Den letzten Nachmittag gehen wir an unseren Strand. Zwar sollen wir immer noch nicht baden, aber das Meer sieht jetzt wieder klar aus. Wir beschließen, die Warnungen zu ignorieren und lassen uns ein letztes Mal in in dem sehr warmen Wasser treiben. 

Mit der Nachtmaschine geht es am späten Abend zurück in das kalte Deutschland.