Bornholm

Nachdem Dani am Freitagnachmittag ihr Rad gebracht hat und wir dann gemeinsam für die Urlaubswoche eingekauft haben, konnte ich abends in Ruhe das Auto vorbereiten. Die Räder waren mit Toddys Hilfe schnell und sicher auf dem Fahrradgepäckträger verstaut. Leider konnten wir dann die Heckklappe nicht mehr öffnen, so dass wir den Kofferraum dann über die Rücksitze beladen mussten. Aber auch kein großes Problem. Alles was schon über Nacht ins Auto konnte, war schnell eingeladen.

Am nächsten Morgen kam dann noch die Kühlbox und mein Bettzeug dazu und schon konnte die Fahrt losgehen. Bei Dani luden wir dann noch ihre Taschen dazu, das Auto sah jetzt aus, als ob wir mindestens 4 Wochen wegbleiben wollten. Die Fahrt nach Rügen war morgens kein Problem, die Straßen waren so leer, dass wir noch Zeit hatten auf Rügen einen Bummel durch Binz zu machen. Dann noch in Sassnitz einmal volltanken und ab zur Fähre. Auch hier wurde zügig verladen und wir starteten mit 10 min. Verspätung. Die Fahrt nach Bornholm war dann aber doch lang. Ich war so  müde, dass ich eine Stunde fest schlief. Die Ostsee war trotz geringem Wind recht wogig und das Schiff war deutlich in Bewegung. Um kurz nach 18.00 Uhr waren wir dann auf der Insel, wo es zu unserem Erstaunen fast dunkel war. Wir holten unseren Schlüssel und suchten dann im Dunkeln unser Ferienhaus. Als wir dort ankamen, standen zwei Rehe auf unserer Auffahrt. Was für eine schöne Begrüßung. Das Haus war klein, aber nett. Wir machten uns nach kurzer Pause noch einmal auf den Weg nach Aakirkeby, um in einem Grill eine Kleinigkeit zu essen. Auf Kochen hatten wir nach 11 Stunden Anreise keine Lust mehr. Den Abend ließen wir ruhig auf dem Sofa ausklingen.

Nach einer guten Nacht,  die aber recht kühl für mich war, waren wir nach einem schönen Frühstück zunächst mit dem Rad los. Aber schnell stellten wir fest, dass der Strand so nahe ist, dass wir das Rad nicht brauchten. Wir brachten es wieder zum Ferienhaus und machten uns zu Fuß auf den Weg zum Strand. Dazu schien die Sonne vom blauen Himmel. Bei unserem Strand war ein idyllischer kleiner Hafen und ein wunderbarer Strand. Wir wanderten etwa 1 Stunde, wobei zwischendurch plötzlich Seenebel aufzog. Aber zum Glück waberte er nach kurzer Zeit zunächst zurück aufs Meer und wir konnten im T-Shirt spazieren gehen und fotografieren. Zurück am Haus machten eine kleine Pause. Leider verzog sich in der Zeit die Sonne und tauchte auch den Rest des Tages nicht mehr auf. Wir beschlossen, mit dem Auto auf Inselerkundung zu fahren. Wir fuhren zunächst nach Dueodde. Dort werden wir in den nächsten Tagen noch mal zu einem Spaziergang hinfahren. Weiter auf der Rundfahrt um Bornholms Süden haben wir die Dörfer/Städte Snögebak, Nexo, Arsdale, Svaneke und Listet gesehen. Bei einigen Orten haben wir kurze Fotostopps gemacht, aber genauer werden wir dies in den nächsten Tagen erkunden.

Der Montag begann mit einem wunderbaren Strandspaziergang in Dueodde. Da wir im Herbst hier waren, war der Strand fast menschenleer. Leider war das Wetter daher aber auch unbeständiger und so zog es sich zum Mittag zu. Wir verbrachten den nachmittag in Rönne und gingen shoppen und erkundeten den Ort.

Für den Dienstag hatten wir uns eine lange Wanderung vorgenommen. Wir sind mit dem Auto ganz in den Norden der Insel gefahren. Zunächst haben wir in Österlas die Rundkirche besucht. Vier dieser besonderen Bauwerke hat Bornholm zu bieten. Diese in Österlas ist die Größe. Daher muss sie auch mit Pfeilern abgestützt werden. Sie wurden alle um 1150 herum gebaut und dienten auch als Schutzfestung bei Angriffen durch die Nordmänner.

In Sandvig haben wir unser Auto dann geparkt und haben uns auf eine 7 km lange Wanderung entlang der Küste begeben. Zunächst eher flachen Weges gelangten wir zum Hammer Odde Leuchtturm. Auch der Weg zu Salomons Kapell war noch gemütlich. Doch dann stieg das Gelände deutlich an und wir mussten etliche Höhenmeter erklimmen. Vorbei an Vogelfelsen konnten wir nach gut 2/3 des Weges in der Ferne die Burganlage Hammerhuus sehen. Es war an diesem Tag ein ganz besonderes Licht, denn wir hatten eine sogenannte Blutsonne. Durch südliche Winde war sehr viel roter Staub aus der Sahara in der Athmospäre und die Sonne war von einen rötlichen Ring umgeben. Auf dem höchsten Punkt besichtigten wir dann den Leuchtturm Hammerfyr. Der Rückweg zog sich die Hügel rauf und runter. Der Muskelkater am nächsten Tag war erheblich. Zu Abschluss des Tages haben wir dann noch die Hammerhuus Burganlage erkundet. Es ist eine tolle noch recht gut erhaltene Festungsanlage aus dem Jahre 1250 und Nordeuropas größte Burgruine.

Am nächsten Vormittag erkundeten wir die dichtere Umgebung mit dem Rad. Wir fuhren nach Vester Sömarken und gingen auch dort ein Stück am Strand spazieren. Nach diesem etwas sportlicheren Auftakt des Tages wurde wieder das Auto benötigt. Wir hatten uns die drei anderen Rundkirchen auf den Tagesplan geschrieben. Als erstes besuchten wir die in Nylars, dann die in Nyker. Auf dem weiteren Weg machten wir einen weiteren Stopp an Dänemarks höchst gelegener  Kirche ( 130 m über dem Meeresspiegel) in Rutsker. Dann wurde es wieder sportlich. Wir wanderten zu Jons Kapell, einer Felsformation in der Nähe von Hasle. 175 Stufen ging es zum Meer hinab und natürlich später auch wieder hinauf. Eine Wanderung durch das Spaltental Bläskinsdalen, das wie ein verwunschener Ort wirkte und kaum einen begehbaren Pfad bot, beendete unsere Wanderung. Die vierte Rundkirche, die Olskirke sowie ein erster Rundgang durch Gudjem rundeten den Tag ab. 

Der Tag startete  nach einem ausgedehnten Frühstück mit dem Besuch des Kramermarkts in Aakirkeby. Wir fanden Kleinigkeiten zum Mitbringen und genossen das Stöbern bei den Händlern. Allerdings war der Markt sehr überschaubar. Danach hatten wir noch einmal Gudjem auf dem Plan. Wir hatten den kleinen Ort ja nur zum Teil erkundet. Außerdem war die KaramelKompagniet so nett und die Süßigkeiten so lecker, dass wir einfach noch Nachschub brauchten, auch wenn die Preise extrem teuer waren. Anschließend fuhren wir über den Südosten der Insel weiter. Wir erkundeten die Orte Listet und Svaneke noch einmal genauer. Gerade Svaneke hatte uns gut gefallen. Viele Geschäfte boten Mitmachaktionen für Familien an oder hatten ein Schauprogramm, wie zum Beispiel in einer Glasbläserei. In Nexö hat Danni dann noch ein Buch auf Dänisch für ihre Schwester erstanden. In Balka fanden wir den feinsten Sand der Insel  und haben ihn als Mitbringsel in eine Flasche verpackt. Früher wurde er für Sanduhren genommen. Der kleine Ort Snögebaek, der uns beim ersten Mal so gut gefallen hatte, war nun doch sehr verschlafen und nicht mehr so ansprechend. Aber wir haben alle Orte durchwandert und die Geschäfte durchstöbert.

Am Spätnachmittag waren wir dann noch einmal an unserem Strand und haben einen schönen Sonnenuntergang über dem Meer erleben können. Die Abende im Ferienhaus waren immer kuschelig dank des Ofens und dem munteren Feuer, das darin prasselte. 

Den letzten Tag zog es uns erneut nach Rönne. Auch hier war ein Kramermarkt, dieser war aber sehr klein und es waren die selben Händler wie aus Aarkirkeby. Wir hatten daher noch das Einkaufszentrum Lille Torv auf unserem Plan. Nach erfolgreichem Einkauf sind wir zu den Helligdomsklipperne nördlich von Gudjem gefahren. Auch hier sind spektakuläre Felsformationen und Klippen zu bestaunen und an einigen Stellen kann man auch hinunter steigen. Wieder waren mehr als 150 Stufen zu bezwingen. Dazu gab es am Ende der Treppe wieder Felsen, auf denen man klettern konnte. Leider bin ich so unglücklich auf den nassen Steinen ausgerutscht, dass ich mir die Hand verstaucht und die Schienenbeine aufgeschlagen habe. Dani war sehr mutig und ist sogar über einen Baumstamm auf einen Klippenvorsprung balanciert. Leider war das Wetter eher diesig und ungemütlich, so dass wir uns eine größere Wanderung erspart haben. 

Zum Abschluss der Reise sind wir noch in die Paradiesbakkere gefahren und zu einem wackelnden Findling, dem Rokkestenen, gewandert. Im Landesinneren dominiert Moor- und Waldlandschaft das Bild von Bornholm.

Auf dem Rückweg zu unserem Ferienhaus hielten wir noch in Slusegard, da es hier eine geografische Besonderheit gibt. Hier kreuzen sich der Längengrad 15° östliche Länge und der Breitengrad 55 ° nördliche Breite. 

Am Abend haben wir dann schon gepackt und die Räder aufgeladen. Am Abreisetag mussten wir dann noch putzen und die Lebensmittel einpacken. Eine schöne und sehr abwechslungsreiche  Woche auf Bornholm ging zu Ende.