In Perres-Guirec haben wir im letzten Jahr die Reise abgebrochen, hier wollen wir nun wieder anknüpfen. Im letzten Jahr hatten wir nicht nur meine Erkrankung, wir hatten auch sehr schlechtes Wetter- Dauerregen mit Sturm. Das hat die Entscheidung zum Abbruch der Reise vereinfacht, den Aussicht auf Besserung war nicht in Sicht.
Dieses Jahr fahren wir einen anderen Platz an. Wir fahren nach Landrellec -Halbinsel Jézéquel auf dem Camping Liberté, ein toller Platz an einer Bucht mit einem Stellplatz direkt am Wasser. Als wir ankommen ist wunderbares Wetter und das Wasser in der Bucht ist am Auflaufen und überspült Steine und Pflanzen ratzfatz. Während wir und gemütlich dieses Schauspiel ansehen, kommt die Idee zu einem Zeitrafferfilm. Der Höchststand des Wassers ist um 19 Uhr und ab da lasse ich die Kamera alle 19 sec. Eine Aufnahme machen. So kommen bis zur Dunkelheit gegen 21 Uhr 250 Bilder zusammen. Sie dokumentieren nun in einem Zeitrafferfilm, wie viel Wasser in 2 Stunden aus der Bucht abläuft und die Steine und den Meeresboden wieder frei gegeben wird. Es spannend. Abends sind Toddy und ich dann stundenlang damit beschäftigt, diese für mich neue Technik kennenzulernen und zu dem Film zu bearbeiten. Ich beiße mich richtig fest, Toddy kocht inzwischen Geschnetzeltes mit Reis. Erst kurz vor Mitternacht habe ich endlich den Film fertig, ein großes Glücksgefühl!
03.09.2024
Wir sind dem Regen von Saint Malo weggefahren. Heute Morgen strahlt wieder die Sonne vom Himmel und es ist angenehm warm. Was für ein Geschenk, denn heute wollen wir zur rosa Granitküste und dem tollen Leuchtturm Phare de Mean Ruz auf den Klippen. Zunächst könne wir wieder draußen frühstücken, und dabei wieder zusehen, wie sich der Wasserstand in der Bucht minütlich verändert. Echt eindrucksvoll. Unsere Radtour nach Saint-Guirec ist angenehm, die Landschaft ist deutlich gefälliger als in der Normandie. Zwar gibt es auch hier Steigungen und Hügel, aber sie sind nicht ganz so steil. Der kleine Ort an der großen Bucht ist malerisch. Die Bucht ist derzeit trocken gefallen und alle Boote liegen auf dem Trockenen. Eine alte Mühle wird durch die Gezeiten betrieben, ist heute allerdings ein Museum. Die schönen rosa Granitfelsen sind hier schön überall zu sehen und leuchten in der Sonne. Leider ist es zu weit , um zum Sonnenuntergang noch einmal hierher zu radeln.
Etwas weiter nördlich kommt dann die Landspitze auf der der berühmte Leuchtturm Phare de Mean Ruz liegt. Wir machen bei schönem Wetter eine herrliche Wanderung auf die Klippen hinaus. Der Leuchtturm liegt auf einer Felsnase und ein schmaler Weg dorthin ist möglich. Natürlich sind bei so einem Wetter viele Touristen unterwegs, doch vielen reicht der Blick vom Wanderweg. Wir kraxeln ein wenig auf den Felsen und genießen dieses wunderbare Bild bei Sonne und leichter Brise, herrlich. Anschließend trinken wir einen Kaffee in Saint Guirec und teilen uns eine Galette. Eine tolle Radtour mit etwas über 30 Kilometern endet nach 5 Stunden wieder am Campingplatz.
Einen kurzen Abstecher machen wir noch zum Hafen bei uns um die Ecke, hier will ich vielleicht noch zum Fotografieren hin. Spätnachmittag sehe ich, dass etliche Camper in der Bucht baden und schließe mich an. Da, wo vor 2 Stunden noch Watt war, kann ich nun schwimmen. Das Wasser ist noch angenehm war und extrem sauber. Anschließend gehe ich duschen und Haare waschen. Ich bin fertig zum Essen gehen im Bistro am Platz. Wir versuchen noch einmal Fish and Chips, diesmal besser aber immer noch nicht richtig toll. Dafür ist die Creme Brulee echt lecker. Ein wunderschöner Urlaubstag endet mit dem traumhaften Blick auf die Bucht und das Wasser.
04.09.2024
Wir frühstücken heute wieder draußen, obwohl es bewölkt und deutlich kälter ist.
Anschließend schwingen wir uns wieder auf die Räder. Knapp 40 Kilometer zur Ile Grande planen wir heute. Zunächst geht es aber zum Le Radôme, einer großen Kuppel, die wir die Tage immer vom Campingplatz aus gesehen haben. Leider ist das gesamte Gebiet vormittags geschlossen. Hier ist zum einen ein Planetarium und zum anderen in der Kuppel eine wirklich sehr gut inszenierte Technik -Ausstellung, bei der man sehr viel mitmachen kann.
Wir radeln also unverrichteter Dinge weiter zum Menhir von Saint-Uzec. Anschließend führt unsere Route auf die Grande Ile. Zu Beginn ist auch hier ein Hünengrab, die Allée couverte Prajou Mehnir.
Dann geht es über die Insel zum Port Saint Sauveur. Hier liegen alle Boote in der großen Bucht auf dem Trockenen.
An der Inselkirche Èglise Saint-Marc de l'Île Grande machen wir einen kurzen Stop. Die Kirche
ist wunderschön und inzwischen guckt auch die Sonne wieder öfter hervor. Auch auf der Insel gibt es ein Hünengrab, die Allée couverte de Ty Lia.
Wir radeln auch noch zum östlichsten Punkt der Insel und genießen die Eindrücke des kleinen Ortes. Auf dem Rückweg gönnen wir uns im Restaurant Les Triagoz einen Galette und trinken einen Kaffee. Dann geht es wieder zurück zu unserem Campingplatz, wo wir gegen 17 Uhr wieder eintreffen.
Toddy kocht Nudeln mit Hacksauce, sehr lecker. Anschließend fahre ich zum Sonnenuntergang noch mal zum kleinen Hafen um die Ecke. Der Sonnenuntergang ist heute Abend sehr schön. Aber dicke Jacke ist nötig, es weht ein kalter Wind. Abends bearbeite ich endlich mal wieder die Bilder. Draußen ist es so kalt und ungemütlich, so dass wir für eine Stunde die Heizung anmachen müssen. Dann ist es aber schnell wieder muckelig warm.