Montag, 24.07.2023 Über Fougeres nach Saint Malo.
Die erste Station unserer Sommerreise ist schon beendet. Nun geht es weiter in Richtung Saint Malo. Da wir aber früh von jetzigen Platz runter müssen und auf dem neuen Platz nicht vor 15 Uhr sein können, planen wir einen Stopp in Fougeres ein. Hier gibt eine der größten mittelalterlich Burganlangen der Region. Wir finden sogar einen gut en Stellplatz für den Dicken in der Nähe und besichtigen dann das Chateau de Fougeres. Das Wetter ist mal wieder sehr durchwachsen und der Schirm wiederholt im Einsatz. Die Anlage ist sehr schön anzusehen, hat aber keinerlei museumsmäßigen Ausstellungen. Aber das Wandern auf der Burgmauer, der Blick von oben auf die Stadt oder den Burghof mit einer großen Steinschleuder sind sehr beeindruckend. Während der Regengüsse stellen wir uns in den Burgräumen unter wo teilweise in Form von Filmen die Geschichte des Schlosses erzählt wird. Nach gut einer Stunde beenden wir unseren Rundgang, wandern noch ein Stück durch den Ort und einen öffentlichen Park, dann geht unsere Reise weiter.
Gegen 15 Uhr sind wir auf dem neuen Platz, der traumhaft in einer Bucht gelegen ist. Bei Ebbe fällt die gesamte Bucht trocken, alle Schiffe liegen dann auf dem Trockenen. Wir bekommen unseren Stellplatz und sind total enttäuscht, denn er ist unter hohen Bäumen, bietet keine Ecke wo mal die Sonnen hinkommt. Und gerade jetzt scheint sie und wir haben sie so nötig. Ich gehe zurück zur Rezeption und bekommen Plätze genannt, die gerade frei sind. Wir haben die Wahl und finden einen schönen Platz, wo man sogar leicht die Bucht sehen kann. Und die Sanitärhäuser sind auch nicht weit, allerdings sehr einfach: kein Papier, kein Klositz, veraltet und nur einigermaßen sauber. Wir machen die Franzosen da nur ihre Geschäfte?
Wir richten uns ein auf unserem Platz ein und nach einem Käffchen geht es runter an den Strand. Traumhafte Bedingungen zum Baden in der Bucht von Chevrets. Hier ist anscheinend immer Wasser. Der Strand fällt recht steil ab und auch jetzt, kurz vor Niedrigwasser ist Wasser da und die Menschen baden. Darauf waren wir nach ein Blick auf dem Bucht, wo alles trocken gefallen war nicht eingestellt. Schade, aber morgen gehe ich hier bestimmt baden. Das Meer hat eine angenehme Temperatur, wir waten mit den Füßen im Wasser am Strand entlang. Auf dem Rückweg entdecken wir einen kleinen Laden für Campingbedarf, hier gibt es morgen früh auch Croissants und Baguette. Wir wandern weiter an die Wattseite und bestaunen hier die trocken gefallenen Flächen. Leider haben wir keinen Fotoapparat mitgenommen. Die Steigungen auf dem Platz sind noch moderate, aber der letzte Absatz zum Meer und natürlich zurück hat es in sich. Das kann ja morgen beim Radfahren heiter werden.
Abends grillen wir lecker: Lachs, dazu Pilze und gekochte Kartoffeln.
Dienstag, den 25.07.2023
Hurra heute ist das Wetter nett!!!. Gleich nach dem Frühstück draußen brechen wir mit den Fahrräder auf und radeln entlang der Küstenstraße in Richtung Cancale. Die Straße führt entlang der Buchten und Klippen. Traumhafte Badebuchten mit Wellen und fast türkisem Wasser, dann wieder schroffe Klippen und steile Felsen. Auch mit dem Rad geht es rauf und runter und vor allem in die Beine. Wir erreichen das Cap Grouin und wandern hier an die Spitze. Eine wilde Natur mit tollen Aussichten auf den Atlantik und in die Bucht von Mont Saint Michel. Verschwommen und doch durch seine Form unverkennbar liegt er am Horizont. Wir lassen die Seele baumeln, genießen endlich Sonne und Wärme. Dem Cap seitlich angelagert sich einige Felseneilande. Zwischen der Landzunge und diesen Inseln geht eine ziemliche Strömung mit erheblichen Wellen. Man sieht, wie Gezeitenströmung und Wind gegeneinander kämpfen. Eine kleines Segelboot wir d deutlich durchgeschaukelt und manchmal sieht es eher aus, als würde es rückwärtsfahren, da der Wind im Vorsegel nicht gegen die Strömung ausreicht. Sehr gewagtes Manöver, zumindest aus unserer Perspektive.
Nach einer langen erholsamen Pause geht es weiter nach Cancale, die Austernstadt. In der Stadt (oben) steht eine wunderschöne Kirche und davor ein Brunnen, der die Bedeutung der Stadt darstellt. Zwei Frauen waschen die Austern in großen Körben, sehr schön anzusehen. Wir besichtigen auch die Kirche, anschließend zieht es uns in den Hafen. Die Straße führt steil bergab und wir sind schon in Sorge, wie wir da wieder hoch kommen. Doch zunächst staunen wir über das rege Treiben rund um die Muscheln. Eine kleine Budenreihen bietet die frischen Austern an und dazu das Glas Wein. Die Menschen sitzen an einer Strandtreppe und genießen ihr Mahl. Unser Geschmack sind Austern nicht und so belassen wir es beim Betrachten der Köstlichkeiten. Auch wir hocken uns eine Weile auf die Hafenkante und beobachten wie die leeren Muschelschalen zu Hunderten wieder einfach an den Strand geworfen werden. Es gibt richtige Muschelberge.
Also wir wieder loswollen, stolpert Toddy unglücklich und zerrt sich einen Muskel in linken untern Rücken. Die Schmerzen sind ihm deutlich anzusehen und wir fragen uns ernsthaft, ob er überhaupt Radfahren kann. Langsam gehen wir zurück zu den Rädern, ein Kaffee, den wir eigentlich noch trinken wollten, wird abgesagt. Langsam und sehr mühselig und unter starken Schmerzen kämpft Toddy sich den Berg hinauf. Wir halten auf dem Rückweg in Cancale noch an einem Baumarkt und kaufen einen Toilettensitz. Die Idee hatte der Platznachbar auf dem ersten Stellplatz und wir machen es ihm nach. In einer großen Tüte versteckt wandert er ab nun mit uns zu den nackten Kloschlüsseln. Und wie wertvoll diese Anschaffung noch sein soll, wird sich noch zeigen. Ich gehe noch schnell in den Supermarkt und kaufe etwas Gemüse und Brot, dann radeln wir langsam und Toddy unter starken Schmerzen zum Campingplatz zurück.
Abend gibt es frischen Salat und wir grillen Würstchen und für mich Pute. Wir können sogar draußen essen und ein Runde Skyjo spielen. Erst später verziehen uns rein. Doch irgendwie merke auch ich, dass mir etwas in den Gliedern steckt, ich fühle mich auch nicht wohl, will aber nichts sagen, da Toddy echt leidet.
Ich gehe noch mal zum Sonnenuntergang an den Strand, doch kaum bin ich wieder im Wohnmobil, geht es bei mir mit heftigem Schüttelfrost und Magenkrämpfen los .
Mittwoch, 26.07.23
Ich habe den Tag mit hohen Fieber verschlafen. Nur der Gang zum Klo muss immer wieder eilig sein. Zum Glück haben wir den Sitz, im Stehen hätte ich gar kein Kraft. Der Weg zurück zum Wohnmobil wird immer anstrengender. Toddy muss sich mit seinen Schmerzen auch ganz ruhig verhalten und liest den ganzen Tag.
Donnerstag, 27.07.2023
Die Nacht war schlimm, Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen und Durchfall wie Wasser. Ich kann kaum etwas trinken, es fließt durch meinen Körper und kommt fast sofort am anderen Ende wieder raus. Ich bin völlig kraftlos. Gegen Mittag scheint das Fieber etwas zu sinken. Wir überlegen, was wir nun machen: Arzt – Apotheke – Heimreise? Aber an Reisen ist gar nicht zu denken, selbst sitzen ist zu anstrengend. Dazu der ständige Klogang, unvorstellbar.
Wir beschließen nach Cancale mit dem Dicken zu fahren, da haben wir eine Apotheke gesehen. Dort werden wir gut beraten und bekommen ein Mittel gegen den Durchfall und ein weiteres gegen die Krämpfe. Dazu ein Fieberthermometer und Paracetamol. Die nette Apothekerin schreibt uns auch noch Notfallnummern auf. Wieder auf dem Platz messe ich Fieber: 38,7° C, okay dann war ich gestern und die Nacht noch deutlich höher. Ich nehme die Medikamente und verschlafe wieder die nächsten Stunden. Die Mittel scheinen anzuschlagen, die Nacht ist deutlich ruhiger mit nur wenigen Klogängen.