Dienstag, 01.08.2023

Heute verlassen wir den Camping des Chevrets. Ich habe mich über Nacht einigermaßen erholt und bin wieder fieberfrei. Das Wetter ist durchwachsen aber trocken, aber der Regen kommt  laut Vorhersage zum Spätnachmittag wieder und ab morgen soll dazu Sturm kommen mit Wind bis 100 Km/h. Na toll.

 

Wir haben heute auf dem Weg nach Perros-Guirec eigentlich nichts geplant, kommen aber am Hinweis zum Chateau La Roche Jagu vorbei, welches uns empfohlen wurde. Also biegen wir ab und erreichen schon nach 10 Kilometern das Schloss. Sehr schön gelegen auf einem hohen Plateau mit Blick auch den Fjord, der hier noch gezeitenabhängig ist und sich weit ins Landesinnere einschneidet. Das Schloss selber besichtigen wir nicht, genießen aber einen Spaziergang durch die Gärten.

Le Chateau de la Roche Jagu

Ein weiteres Hinweisschild führt uns nach  Pontrieux nur wenige Kilometer vom Chateau La Roche Jagu entfernt. Hier machen wir einen kleinen Stadtrundgang.  Gleich zu Beginn erleben wir, wie die Stadt für ein Radrennen immer wieder kurzfristig gesperrt wird. Motorräder begleiten die Radrennfahrer und schaffen gemeinsam mit Helfern im Ort freie Fahrt für die Sportler und die Autos, die im Gefolge sind.  Ein interessanter Einblick in die Welt des Radsports. Das Feld ist so schnell vorbei gezogen, dass ich nun versteh, warum viele Zuschauer sich auf die Berghänge konzentrieren. Hier kann man die Profis einfach einen Moment länger sehen.

 

Die Stadt wird vom Fluss Trieux durchzogen und die Frauen haben im Fluss ihre Wäsche gewaschen. Kleine Szenen am Fluss zeigen dies den Touristen, die auf Booten die Geschichte abfahren können. Auch an einem besonderen Haus, genannt La Tour Eiffel von 1629, kommen wir vorbei. An der Wassermühle erkennt man einen Wildwasserparcour. Ansonsten ein hübsches kleines Örtchen. 

Pontrieux

Nach etwas 1 ½ Stunden geht es weiter in Richtung Perros-Guirec.

Wir beschließen die Halbinsel zu umrunden und nicht den direkten Weg zu fahren. Immer wieder haben wir so schöne Blicke auf die Küste mit traumhaft schönen Buchten und Granitfelsen. Hier ist es touristisch deutlich mehr erschossen. Es hat eine große Dichte an Orten und Hotels, Geschäfte und Strandpromenaden, es erinnert ein wenig an unsere Ostseeküste. Als wir dann auf unserem Campingplatz mitten im Ort ankommen, hat wieder Regen eingesetzt. Der Platz ist durchweicht und wir stehen diesmal unter Bäumen, was bei Regen echt nervt. Bei Regen prasselt es ohne Bäume gleichmäßig auf Dach, aber unter Bäumen kommen auch bei Regenende die dicken Platscher von den Bäumen dazu. Naja, was soll´s. Wir haben eh beschlossen, dass wir die Reise abbrechen. Morgen früh werden wir in Richtung Heimat starten. Mir geht es einfach nicht wirklich besser. Wieder habe ich zum Abend Fieber, bin total schlapp. Wenn wir morgen fahren, sind wir mit Glück Donnerstagabend Zuhause und ich kann Freitag noch zur Ärztin. So unternehmen wir einen letzten Spaziergang zum Meer (unter unseren Regenschirmen versteckt). Es ist ein wunderschöner Ort, den ich gerne genauer erkundet hätte, aber vielleicht kommen wir ja bald mal wieder. Surfer sitzen auf ihren Bretter und warten auf die Welle, die sie reiten können. Dabei ist es derzeit echt nicht ungefährlich. Durch den beginnenden Sturm drückt das Wasser an die Küste und die Wellen rollen direkt an die Strandmauer. Strand ist nicht mehr vorhanden, die Spielgeräte, die sonst am Strand für die Kinder aufgestellt sind, sind überspült. Aber die gleichmäßige Dünung lockt noch Schwimmer ins Meer und die Surfer lassen sich die Wellen nicht nehmen, müssen aber aufpassen, dass sie nicht an die Mauer klatschen.

 

Nach diesem Regenspaziergang essen wir im Wohnmobil und lassen den letzten Abend in der Bretagne ruhig ausklingen.

Mittwoch und Donnerstag 02.- 03.08.2023  Rückreise

 

Gegen 11 Uhr brechen wir in Perros-Guirec auf. Eine lange Fahrt liegt vor uns. Der angekündigte Sturm trifft uns mit voller Wucht und Toddy muss das Lenkrad immer wieder gut festhalten. Wir trauen uns wegen des Sturms nicht über die Brücke bei Le Havre und fahren daher über Rouen. Wie immer keine gute Idee, da die Autobahn einfach in der Stadt aufhört und man komplett durch die Innenstadt eiert. Erst gegen 22.30 Uhr erreichen wir Aachen. Leider ist auch mitten in der Woche der Wohnmobilstellplatz voll und wir müssen wieder auf den Parkplatz nebenan ausweichen. Da aber kein Wochenende ist, wird dieser als Pendlerparkplatz stark frequentiert und entsprechend schlecht schlafen wir. Immerhin kann ich aber wieder am Morgen auf dem Wohnmobilstellplatz die WC-Anlagen benutzen. Um 8.15 Uhr verlassen wir Aachen. Toddy folgt (leider) nicht den Anweisungen des Navis, möchte das Ruhrgebiet möglichst umfahren und fährt Richtung Köln. Eigentlich wohl auch gut gedacht, aber die Rheinbrücke der A1 ist für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt und die Umleitung ist nicht ausgeschildert. Vermutlich war weit vorher ein Hinweis für eine weiträumige Umfahrung, die wir aber übersehen haben. Also kurven wir lange durch Städte und Orte bis wir endlich auf die A47 kommen, die uns über den Rhein bringt.  Dann fließt es aber ganz gut und wir freuen uns schon als wir Hamburg erreichen. Doch wir hätten es wissen müssen, ab Stillhorn geht es nur noch im Schritttempo und schließlich gar nicht mehr. Auf Grund eines brennenden PKW, der wie wir später sehen, auf der Abbiegespur steht, geht nichts mehr. 1 ½ Stunden kostet uns dieser Unfall. Wir sind echt am Ende. Erst um 18.30 Uhr sind wird endlich wieder in Bad Segeberg und ich bin völlig erledig, obwohl ich ja nur Beifahrerin war. Aber mir geht es wirklich nicht gut und so war die Entscheidung wohl am Ende richtig, den Urlaub abzubrechen. Morgen werde ich meine Ärztin aufsuchen und hoffe, dass der Spuk dann schnell ein Ende hat.