Montag 23.07.2023

Der Regen prasselt immer mal wieder auf das Womodach. Mal in heftigen Schauern, dann wieder feinster Sprühregen aber immer mit Wind  und durch und durch gehend. Dazu sind auch nur Temperaturen von 17 °C angesagt. An ein Frühstück draußen ist gar nicht zu denken. Wir lassen also den Tag ruhig angehen. Erst mal duschen und ein wenig lesen. Dann sagt Toddys Regenradar ein längere Pause voraus und wir nutzen die Regenlücke für die 10 Kilometer zum Mont Saint Michel. Es passt genau. Gerade beim Anschließen der Räder kommt der nächste heftige Schauer. Da haben wir echt Glück gehabt. Den Aufstieg zum Kloster allerdings müssen wir in Etappen machen und von Unterstellmöglichkeit zu Unterstellmöglichkeit huschen. Ab und zu sind tolle Ausblicke von oben möglich und der große Vorteil der Wetterlage sind die geringen Besucherzahlen. Es hält sich alles in Grenzen und auch der Eintritt in die Abtei geht ganz ohne Warteschlange. An Hand der Absperrungen sehen wir, dass es sonst ganz anders aussehen muss. Mit einem Audioguide ausgerüstet lassen wir uns durch die über tausendjährige Geschichte des Klosterberges treiben und stauen über die Leistungen der damaligen Baumeister. Schneckenförmig um den Felsen wurden die Gebäude errichtet und so berechnet, dass sie die Last der darüberliegenden Gebäude aufnehmen können. Die Pyramidenform des Berges musste berücksichtigt werden und so ist die Gesamtform des Bauwerks einzigartig und unverkennbar. Es fehlt zwar an Gold und Silber aber die schlichte Schönheit der Bauten ist grandios. Wir sehen die Abtei hoch oben von unglaublicher Größe liegen, daran anschließend eine wunderbare Terrasse mit Blick über das Meer (wenn nur der Regen mal aufhören würde, könnte man den Ausblick wahrlich genießen). Aber wir sind zunächst meist im Trockenen, sehen den Kreuzganz, den Speisesaal mit riesigen Kaminen, wo wohl die Speisen zubereitet wurden. Dazu viele kleine Kapellen, einen Rittersaal, wo weltliche Gäste empfangen wurden und weitere Bereiche für Gäste. Wir erfahren, dass die Anlage auch lange Zeit als Gefängnis diente und die Gefangenen hier unter erbärmlichen Verhältnissen lebten. Ein Lastenaufzug wurde durch sechs Gefangene in einem großen Laufrad bedient. Eine Statue des heiligen Michael  mit Schwert und Waage dargestellt thront auf der Turmspitze. Der heilige Michael hat im Mittelalter einen besonderen Stellenwert bei der Bevölkerung, hat er doch das Böse in Form eines Drachen besiegt.

 

Wertvolle Schätze

Als wir alle Innenräume besucht haben und nach draußen kommen, ist tatsächlich für kurze Zeit die Sonne zu sehen. Inzwischen sind die Besucherzahlen auch deutlich gestiegen. Wir lassen uns durch die Gassen des Klosterdorfes im unteren Teil des Berges nach unten treiben. Mit den Rädern geht es anschließend zurück zum Campingplatz. Tatsächlich reicht die Regenpause gut aus und wir sind trocken durch den Tag gekommen.

Der eindrucksvolle Mont Saint Michel

Zum Abendessen kochen wir Kartoffel und Möhren und haben noch Putenfleisch zum Braten. Der Abend klingt mit Lesen, Bildern bearbeiten und dem Tagebuch aus. Inzwischen hat draußen wieder der Regen eingesetzt. Wie muckelig haben wir es in unserem rollenden Zuhause.