Anreise am Mittwoch, dem 30.10.2024

Heute geht es endlich los. Meine Reise in die Toskana startet.

Nach einer ruhigen Nacht stehe ich gegen 06:00 Uhr auf. Da ich gestern noch zum Sport war und dort geduscht habe, steht heute nur eine Katzenwäsche auf dem Programm. Nach Schminken und einem kleinen Frühstück fährt mein lieber Schatz Toddy mich nach Hamburg zum Flughafen. Dort geht es erstaunlich schnell mit dem Check in. Nach nur 5 Minuten bin ich meinen Koffer los und auch der Security Check ist innerhalb von 5 Minuten geschafft. Es ist überraschend leer.

Der Flug mit der Swissair nach Zürich ist sehr angenehm und ruhig, wenngleich man mich auf die letzte Sitzreihe umgebucht hat. Wozu buche ich eigentlich meinen Platz beim Kauf der Tickets?

Beim Aussteigen stoße ich mir so heftig den Kopf an den offenen Kofferklappen, dass ich Sterne sehe. Ich muss mich zunächst noch mal hinsetzen und die Tränen abwischen. Da ich aber ziemlich bald meinen Anschlussflug habe, muss es irgendwie gehen. Der Weg durch den Züricher Flughafen zum neuen Gate ist lang. Hier habe ich dann ein paar Minuten Wartezeit, bevor mein Flugzeug nach Florenz aufgerufen wird.

Auch dieser Flug ist sehr angenehm und das Ausgucken über den Alpen ist wunderschön. Man sieht Gletscher und Seen und die einzelnen Bergkuppen. Aber es liegt noch ganz wenig Schnee. Die Landung in Florenz ist spektakulär. Zunächst durchstoßen wir eine dicke Wolkendecke und sind schon fast auf dem Boden. Die Landebahn ist schnell erreicht und sofort als das Flugzeug aufsetzt, beginnt der Kapitän heftig zu bremsen. Wir werden richtig in unsere Sitze gedrückt. Ist irgendwas passiert? Bei gefühlt noch hoher Geschwindigkeit dreht er plötzlich das Flugzeug und ich sehe, dass die Landebahn zu Ende ist. Auf der gleichen Bahn fährt er dann zum Flughafengebäude zurück. Florenz scheint ein kleiner Flughafen zu sein und größere Flieger als unsere können hier definitiv nicht landen. Wir halten auf dem Rollfeld und werden mit dem Bus zum Abfertigungsgebäude gefahren. Ich gehe kurz auf die Toilette, und tatsächlich rollt mein Koffer schon auf dem Band, als ich wiederkomme. Alles insgesamt keine Viertelstunde. Direkt vor dem Gebäude sehe ich dann die Straßenbahn-Station. Ich kaufe mir ein Ticket für 1,70 € und zuckel langsam mit der Bahn von einem Endpunkt zum anderen. Dort angekommen sind es keine 100 Meter zum Hotel.

Mein B&B Hotel wird von einer sehr netten Frau, Elena, betrieben. Ich habe ein großes Zimmer mit eigenem Bad, alles sehr sauber und nett eingerichtet. Frühstück wird am nächsten Morgen im Flur bereitgestellt.

Ich brauche jetzt erst einmal eine kleine Pause. Kaffee und Wasserkocher sind auf dem Zimmer.

Nach etwa einer Stunde gegen 16:00 Uhr beginne ich dann meine erste Stadterkundung.

Das Hotel ist sehr zentral gelegen. Ich wandere zunächst zum Food Market und schaue mich dort um. Vielleicht kann ich hier heute Abend etwas Warmes essen?  Die Gassen rund um den Markt sind voller Stände mit Lederprodukten. Mal schauen, finde ich hier im Laufe der Zeit einen neuen Gürtel. Heute habe ich aber noch keine Lust zu stöbern. Ich schlendere weiter durch die Gassen vorbei an Kirchen und anderen alten Gebäuden. Plötzlich stehe ich vor dem Duomo, der mit seinem weißen, grünen und roten Marmor einfach prächtig aussieht. Die Stadt ist gut besucht, aber nicht überlaufen. Ich bummel weiter und gelange auf die Piazza della Signoria. Hier befindet sich auch der Palazzo Veccio sowie die Uffizien. Alles Highlights, die ich mir morgen genauer angucken werde. Im Anschluss komme ich an den Arno und sehe die berühmte Ponte Vecchio -wunderschön. Ein kurzer Spaziergang über die Brücke rundet die erste Tour durch Florenz ab. Langsam bummel ich nun zurück Richtung Hotel. Auf dem Weg sehe ich ein sehr nettes Restaurant, wo ist selbstgemachte Pasta gibt. Hier esse ich lecker meine geliebten Spaghetti Carbonara. Wohl gesättigt gehe ich dann zurück in mein Hotel. Der Abend klingt ruhig aus, ich telefoniere mit Toddy und lasse den langen Tag Revue passieren. Noch ein klein wenig lesen, dann fallen mir auch schon die Augen zu.

Der Dom

Basilica di San Lorenzo

Rund um die Piazza della Signoria

Am Arno mit der Ponte Vecchio

Donnerstag, den 31.10.2024

Die Nacht ist etwas unruhig, denn das Bett ist ungewohnt hart. Aber ich bin nach dem anstrengenden Tag so müde, dass ich immer wieder einschlafe. Gegen 07:00 Uhr morgens lasse ich den Tag starten. Die Dusche ist herrlich warm und hat einen guten Strahl. Auch das Frühstück ist zwar ungewohnt, Orangenmarmelade und Toastbrot sowie ein Kaffee, der Tote erwecken kann, aber es macht satt. Beim Frühstück habe ich Gesellschaft vom kleinen Hund meiner Vermieterin, der hofft etwas abzubekommen.

Gegen 10:00 Uhr bin ich startklar und wandere Richtung Dom. In der Schlange, die zur Kuppel hochführt, stelle ich mich an. Doch schnell wird klar, ich komme mit meinem Handy Ticket nicht hoch. Ich muss es gegen ein Papierticket tauschen, doch wo? Ich renne um das ganze Gebäude, doch wen suche ich eigentlich? Ich frage noch einmal nach und bekomme die Antwort, dass jemand in einer gelben Jacke das Ticket tauscht. Toll! Hier sind ja gefühlt auch nur einige 1000 Leute. Doch an dem angegebenen Treffpunkt taucht dann tatsächlich mit Verspätung eine junge Frau auf, die mein Ticket in Papierform dabeihat. Nun geht es zurück in die Schlange und nach einer Dreiviertelstunde warten beginnt der mühsame Aufstieg. 463 Stufen soll es nach oben gehen. Bereits nach den ersten 100 Stufen muss ich erst mal Luft holen. Nach 200 Stufen erreicht man einen innenliegenden Rundweg um die Kuppel. Von hier aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Deckenmalereien und in das Dominnere. Leider wird man angehalten, zügig weiterzugehen. Dann beginnt der Aufstieg zur Laterne. Nochmal circa 260 Stufen, die zum Teil als Wendeltreppe laufen, dann wieder geradeaus aufwärts. Zum Glück sind zwischendurch immer wieder Nischen, in denen man Pause machen kann, ohne den ganzen Trupp zu behindern. Die letzten 50 Stufen sind dann der Hammer: sehr steil und schmal. Doch der Ausblick, wenn man dann endlich oben ist, entschädigt für alle Strapazen. Ein grandioser Fernblick über die Stadt und bis zu den Bergen belohnt mich. Etwa 20 Minuten darf man hier oben verweilen. Ein Mann nutzt diese Zeit, um seiner Liebsten auf Knien einen Heiratsantrag zu machen. Ich mache Fotos und genieße die Aussicht. Der Abstieg ist im Bereich der Kuppel sehr gefährlich, denn man geht sehr schräg in einen offenen Bereich hinunter. Das fällt beim Aufstieg gar nicht so auf.Trotzdem ist der Abstieg lange nicht so anstrengend wie der Aufstieg. Nur in der Wendeltreppe bekommt man fast einen Drehwurm.

Mit meinem priorisierten Ticket kann ich nun ohne lange Wartezeiten den Dom von innen besuchen, mir die Kellergewölbe anschauen und auch in das benachbarte Baptisterium gehen. Hier wird allerdings gerade aufwändig renoviert und die Decke ist nicht zu sehen.  Giottos Glockenturm spar ich mir, denn nochmal 414 Stufen sind einfach zu viel.

Im Anschluss an dieses Kulturprogramm habe ich mir einen Kaffee verdient. In einem netten kleinen Kaffee, in dem viele Einheimische sitzen, bekomme ich einen Cappuccino und ein Croissant. Ich beschließe vor meinem nächsten Programmpunkt eine halbe Stunde Pause in meiner Pension zu machen. Einmal den Rücken auf dem Bett lang machen, das tut gut.

Gegen Viertel vor 3 mache ich mich erneut auf den Weg, diesmal zur Galeria Accademia. Hier ist es nicht schwer sein Ticket zu tauschen, denn genau gegenüber dem Eingang ist ein kleiner Laden. Die langen Schlangen vor dem Eingang zeigen mir, dass ich mit dem Kauf der priorisierten Tickets gut bedient bin. Ich kann sogar eine halbe Stunde vor meiner Einlasszeit in das Museum. Direkt als Erstes sehe ich die große Statue von Michelangelo: den David. Die restlichen Bilder und Marmorstatuen zeigen ausschließlich Heiligenbilder da. Das ist sogar nichts für mich und so bin ich nach einer Stunde wieder auf der Straße.

Von der Zeit her passt es nun wunderbar, zum Bahnhof zu gehen und von dort mit der Linie 12 zur Piazza Michelangelo zu fahren. Doch so einfach wie ich mir das gedacht habe, ist es natürlich nicht. Der Weg zum Bahnhof ist lang und meine Beine sind schon sehr müde. Am Bahnhof habe ich Mühe den richtigen Abfahrtsplatz zu finden. Endlich angekommen, lese ich, dass der Bus in 5 Minuten fährt. Prima! Ich frage Passanten, wo ich denn ein Ticket bekomme, im Bus? Nein, so einfach ist das in Florenz nicht. Ich muss in eine Tabaceria und dort Tickets kaufen. Leider ist der nächste Laden etliche 100 Meter zurück in die Richtung, aus der ich gekommen bin. Als ich nach 20 Minuten wieder an der Haltestelle bin, fängt es schon an zu dämmern. Ich glaube, den Sonnenuntergang erlebe ich nicht auf der Piazza. Der nächste Bus soll erst in einer halben Stunde kommen und wie lange er fährt, weiß ich ja auch nicht. So beschließe ich schweren Herzens diesen Programmpunkt für heute zu streichen. Stattdessen gehe ich noch einmal hinunter zum Arno und fotografiere hier den Himmel, wo die Sonne schon längst untergegangen ist. Auch auf die Ponte Vecchio spaziere ich noch einmal und dann mache ich mich auf den Heimweg. Kurz vor meinem Hotel kehre ich in einer Pizzeria ein. Ein Alsterwasser und eine Pizza funghi e prosciutto machen mich satt. Im Hotel angekommen, muss ich erstmal in die Horizontale. Mein Rücken und meine Beine tun ganz schön weh. Ich telefoniere noch mit Toddy, lese noch einen Moment und dann bin ich auch schon im Land der Träume. Es war ein wunderbarer, aber auch sehr anstrengender Tag.

In der Galleria dell Áccademia

Wieder am Arno