Fotoreise Provence

29.6.2024 / Anreise

 

 Die zweite Fotoreise, die ich mit Freiraum Fotografie mache, führt mich in wunderschöne Provence zur Lavendelblüte, ein Höhepunkt in Sachen  Fotoreisen. Neben der traumhaftschönen Landschaft sowie den historischen Orten sind es vor allem die weiten Lavendelfelder in ihren Lilafarben, dem dazugehörigen Duft und dem Summen abertausender fleißiger Bienen, die in dieser Jahreszeit viele Besucher anziehen. Die Hauptsaison der Blütezeit sind nur ein paar wenige Wochen, bevor die Lavendelfelder von den Bauern geschnitten werden.

Ich starte am Samstag Morgen (29.06.2024) um 7.30 Uhr Richtung Hamburg. Toddy fährt mich zum Flughafen und von dort geht es über Zürich nach Marseille. Die beiden Flüge dauern jeweils nur etwa 60 Minuten und die Umsteigezeit in Zürich ist ausreichend, auch wenn wir zusätzlich 20 Minuten vor der Landung über Zürich kreisen. Auf dem Flughafen treffe ich schon einen Teilnehmer der Reise. Walter wohnt in Zürich und hat von daher nur einen Flug vor sich. Aber ich muss sagen, die Flüge mit der Swiss verlaufen sehr ruhig und ohne Komplikationen. Pünktlich um 14 Uhr landen wir in Marseille und treffen auf drei weitere Teilnehmer/innen der Reise. Auch Peter schafft es gerade pünktlich vor der Leihwagenfirma zum Treffpunkt. Wir verladen das Gepäck in den großen 9-Sitzer und starten nach Manosque am Fuß des Plateaus de Valensole. Die Fahrt dauert 1 ¼ Stunden. Ein Ehepaar aus der Schweiz kommt mit dem Auto zum Hotel, da sie anschließend noch 2 Wochen in Südfrankreich bleiben wollen.

Nach dem Bezug der Zimmer, die leider sehr enttäuschend sind, treffen wir uns zu einer Einführungspräsentation über die Reise und die fotografischen Themen im Speisesaal. Wir planen Fotoausflüge zum Sonnenauf-  und untergang und auch ein oder zwei Nächte zur Milchstraßenfotografie sind angepeilt. Alles hängt aber wie immer vom Wetter und den Wolken ab, aber die Vorhersagen sehen vielversprechend aus. Am Tage gibt es Erholungszeiten und Zeiten zur Fotosichtung und -bearbeitung. Es ist aber auch wichtig, den Zustand der Lavendelfelder zu scouten und zu entscheiden, wo wir am Morgen oder Abend fotografieren wollen. Die Felder werden durchaus auch mit anderen Pflanzen angelegt, so dass Peter nie weiß, welche Felder es noch gibt und ob sie sich lohnen. Manchmal sind sie sehr stark mit Unkraut versetzt, was sich auf den Bildern nicht gut macht. Zur Abwechslung sind auch Besuche in der  imposanten Verdon Schlucht, dem Kloster Sénanque und den Orten Gordes und Sisteron geplant.

Wir lassen wir den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant Senzo  ausklingen und verabreden uns für morgen früh 4.30 Uhr am Bus.

30.6.2024 / Puimoisson – Les Mées – Les Pénitents – Sisteron

Das frühe Aufstehen fällt mir schwer. Bereits um 04:30 Uhr fahren wir heute Morgen zu unserer Fotolocation in der Nähe von Puimoisson. Wir fotografieren ein Lavendelfeld mit einem Steinturm im Sonnenaufgang. Leider ist dieses erste Feld ziemlich mit Beiwuchs versetzt.  Aber es ist schon ein tolles Gefühl so früh morgens im Lavendelfeld zu stehen und auf den Sonnenaufgang zu warten. Langsam wird es immer heller und taucht die Pflanzen in ein besonderes Licht. Der Moment des Sonnenaufgangs ist dann sehr kurz. Nur wenige Sekunden kann man gegen das Licht fotografieren und einen Sonnenstern erzeugen. Dann ist die Sonne zu hell und der Zauber verfliegt. Wenn man sich dann umdreht und mit dem Licht fotografiert, ist es aber noch einen Moment magisch, weil nur die Spitzen der Lavendelfelder ins sanfte Morgenlicht getaucht sind und leuchten.

Nach dem Shooting kehren wir zum Frühstück ins Hotel zurück. Das Frühstück ist ganz okay und  trotz einiger Mängel beschließen wir im Hotel zu bleiben. Vorher halten wir noch am Supermarkt und decken uns mit Wasser, Snacks und etwas Obst ein. Anschließend machen Pause bis zum frühen Mittag.

Ich bekomme noch einen Föhn geliehen und organisiere mir ein Glas und einen Becher. Im Speisesaal ist ein Wasserkocher, den ich benutzen darf und so kann ich mir einen Cappuccino machen.

Das Ehepaar aus der Schweiz war heute Morgen nicht mit zum Fotoshooting. Sie sind mit dem Zimmer so unzufrieden, dass sie beschließen, das Hotel zu verlassen und suchen eine andere Unterkunft. Sie werden immer selber zu den Locations fahren, schließen sich aber auch immer mal wieder aus, da sie nun eine weitere Anfahrt haben. Für uns heißt das aber, dass wir den Bus nur zu Sechst belegen und somit viel Platz haben.

Unser Mittagsausflug bringt uns in den kleinen Ort Les Mées nördlich von Manosque. Wir treffen uns mit Isabelle und Didi in einem Straßencafé und genießen eine Kugel Eis und einen Café. Anschließend erkunden wir den historischen Stadtteil und machen Straßenfotografie. Gar nicht so einfach, dass Besondere im Alltäglichen zu sehen und so einzufangen, dass das Bild spannend ist.

Außerhalb des Ortes befinden sich die mächtigen Felsspitzen Les Pénitents, wo wir ebenfalls einen kurzen Stopp machen und die Berge in Panoramaansicht ablichten. 

Von hier fahren wir weiter in den Ort Sisteron. Den späten Nachmittag nutzen wir erneut zur Straßen- und Architekturfotografie im Ort. Hier essen wir auch eine Kleinigkeit. Zur Goldenen Stunde begeben wir uns zum Viewpoint mit dem wunderschönen Blick auf den Fluss, die Brücke, die Häuserzeile und den Berg. Wir bleiben bis zur Blauen Stunde und fahren dann zurück nach Manosque. 

Der Tag heute war sehr lang und anstrengend. Als ich dann schlafen will, stelle ich fest, dass ich einen Stich auf dem Handrücken habe und die Hand zunehmend anschwillt. Auch meine Beine sind total zerstochen, sind dick und heiß. Ich verbringe die halbe Nach im Bad und lasse immer wieder kaltes Wasser über die Hand und die Beine laufen. Schlaf finde ich kaum. Ich habe zwar Salbe mit, aber die bringt kaum Linderung. Was für ein Mist. Und die Beine/Knöchel kann ich in den nächsten Tagen im Lavendelfeld auch gar nicht schützen. Ich habe weder Socken noch lange Hose mit. Das kann ja heiter werden.