Heute bin ich zeitig unterwegs. Nach einer ruhigen Nacht ohne Polarlichter und einem guten Frühstück fahre ich schon in der Dämmung los nach Reykjavik. Da es fast eine Stunde Fahrt ist, bin ich dann mit Sonnenaufgang wieder am Stadtsee Tjornin. Die Schwäne und alle anderen Wasservögle schnattern wieder laut durcheinander und viele Passanten kommen mit Futter vorbei. Es ist ein reges Treiben bei wunderbarem blauen Himmel und klarer Kälte. Ich mache schöne Bilder von den Tieren und wandere anschließend in die Altstadt. Hier stehen noch einmal die älteste Kirche und das Parlamentsgebäude auf dem Plan. Auch die alten Häuser haben es mir angetan. In einem Café gönne ich mir einen Cappuccino und nutze die Toilette. Dann verlasse ich die Innenstadt und fahre zum Perlan-Museum. Dieses liegt eher am Stadtrand und bietet von dort einen tollen Blick auf die Stadt und das Meer. Das Museum zeigt einen Film über das Polarlicht und hat eine Eishöhle, die man durchwandern kann (bei -10 °C). Ferner sind die Tiere der Polarregion ein Thema. Es ist schön gemacht und lohnt einen Besuch, hat aber auch einen stattlichen Eintrittspreis von über 40 €.
Ich breche gegen 15 Uhr hier auf und will unbedingt noch die Empfehlungen von meiner Schwägerin Wiebke aufsuchen: Eine tolle schwarze Kirche und einen orangen Leuchtturm. Das Wetter ist einfach toll und das Licht zum Fotografieren wird immer besser. Die beiden Objekte liegen auf dem Weg zu meinem Hotel und sind etwa 15 Kilometer davon entfernt. Dieser Bereich ist durch den Vulkanausbruch auch nicht gesperrt. Ein weiterer Leuchtturm , den sie mir als Tipp gegeben hatte, ist derzeit eben nicht erreichbar.
Nach einigem Suchen und einer Fahrt durch eine ziemliche Einöde erreiche ich die Kirche Hvalsneskirkja und kann sie im wunderschönen Licht fotografieren. Allerdings sind die Straßen und Wege sehr glatt und ich muss sehr aufpassen. Auch den Leuchtturm Stafnesviti finde ich und habe noch schönes Licht zum Fotografieren, auch wenn die Sonne gerade untergegangen ist.
Auf dem Rückweg zum Hotel fahre ich durch Sandgerdi und sehe auch hier einen Leuchtturm, der allerdings an einen Lagerschuppen angebaut ist. Mit dem letzten Licht fahre ich noch zur Kirche in Gardur und fotografiere sie.
Dann geht es wieder zu meinem Lieblingsrestaurant und ein letztes Mal bestelle ich den leckeren Fisch mit viel Salat und Pommes.
Im Zimmer sichte ich die letzten Bilder und beginne den Koffer zu packen. Aber gegen Mitternacht zieht es mich noch mal nach draußen. Wenn auch nur sehr kurz und schwach, ein letztes Mal auf dieser Reise kann ich das Polarlicht fotografieren. Allerdings ist in Bereich des Leuchtturms noch viel Betrieb, daher fahre ich dort nicht mit dem Auto hin. Mehrere Busse haben dort scheinbar auch auf Polarlicht gehofft und fahren nun wieder ab, da das grüne Leuchten aufhört.
Der Leuchtturm in Sandgerdi
Die Kirche in Gardur: Utskalakirkja