Am nächsten Tag lassen wir es recht ruhig angehen. Die Räder sind schnell eingeladen und nach dem Duschen und einem leckeren Frühstück geht es weiter Richtung Amsterdam. Da wir dort erst um 13 Uhr ankommen dürfen, fahren wir zunächst zur Mündung der Amstel und der Kanäle in die Nordsee nach IJmuiden und gehen an den Strand. Es ist schöner Sonnenschein aber heftiger Wind. Wir wandern einige Kilometer am Strand entlang und beobachten die Kiter.

Nach einer sonnigen Wanderung und einem Kaffee am Strand fahren wir in die Stadt. Der Wohnmobilstellplatz liegt gut erreichbar zur Innenstadt. Mit Rad und Fähre sind es 4 Kilometer, aber die Metro ist auch eine Option. Zu Fuß geht man 800m, dann geht es eine Station mit der Metro unter dem Wasser in die Innenstadt. Von dort erreicht man mit Straßenbahn oder Bus oder eben weiter mit der Metro alle Sehenswürdigkeiten.

Wir richten uns zunächst auf dem Platz ein, nehmen dann für eine erste Erkundung der Stadt das Fahrrad. Mit der kostenlosen Fähre geht es über den Hauptkanal in die Stadt. Fahrräder so weit das Auge reicht und alle sind mit affenartiger Geschwindigkeit unterwegs. Kaum einer hat ein E-Bike, dafür sind ganz viele Lastenräder unterwegs. 1,7 Millionen Räder gibt es in Amsterdam. Einen Parkplatz für das Rad zu finden, ist eine echte Herausforderung. Der Campingplatz hat uns aber eindringlich davon abgeraten, dass Rad unbewacht stehen zu lassen. Die Akkus werden blitzschnell gestohlen. Nur in dem großen Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof sehen sie bewacht und sicher. 7000 Räder kann man dort parken.

Wir lassen uns auf dem Rad, zum Teil schiebend durch die Gassen treiben, überqueren immer wieder Grachten und genießen die Ausblicke auf die Häuser, Hausboote und die Gewässer. Es ist überall megavoll und Einheimische und Touristen bevölkern die Cafés und Restaurants. Buntes Treiben überall, wunderschön anzusehen und wir mittendrin😊.

 

Nach drei Stunden geht es zurück auf den Platz. Auf dem Stellplatz neben uns  steht eine Frau und siehe da: Die Welt ist ein Dorf. Familie Hoops aus Segeberg steht direkt neben uns. Die Kinder waren bei mir an der Schule und bei Hoops haben wir die Küche für Papis Wohnung gekauft. Was für ein Zufall. Die Wahrscheinlichkeit hätte ich gerne mal beim Lotto. Ein wenig Smalltalk, dann radeln wir noch mal los, denn leider hat das Restaurant auf dem Platz geschlossen. Also gibt es Burger und Pommes, leider sehr teuer und nur bedingt gut, aber satt sind wir geworden.

Am nächsten Tag haben wir Eintrittskarten für das Rijksmuseum. Eintrittskarten für van Goch waren leider auf Wochen nicht zu bekommen. Das nächste Mal bucht man am besten Eintrittskarten mit dem Stellplatz zusammen.

Das Rijksmuseum ist ziemlich groß und eindrucksvoll. Unter anderem ist hier die Nachtwache von Rembrandt ausgestellt. Auch ein Selbstbildnis von van Gosch ist zu sehen. Die anderen Maler kannte ich nicht so, aber dank des Audioguide hat man zu vielen Gemälden spannende Informationen erhalten. Nach drei Stunden allerdings waren die Füße platt und von dem langsamen Gehen tat der Rücken weh. Also raus in die Sonne und gemütlich eine Kaffeepause an einer Gracht. Dann wandern wir durch die Museumsallee, bestaunen Papageien (die übrigens auch an unserem Wohnmobilstellplatz wohnen, riesig viel Geschrei machen und das Womo total vollkacken), und lassen uns durch die Menschenmassen treiben. Den Vondellpark besuchen wir auch kurz, haben aber keine Kraft mehr, um ihn zu erwandern. Mit der Straßenbahn fahren wir einmal im Halbkreis um die Innenstadt zum botanischen Garten. Leider sind wir so spät, dass der Eintritt nicht mehr lohnt. Sehr schade, hier hätte ich gerne noch geschaut. Es ist einer der ältesten botanischen Gärten der Welt.

 

Die Straßenbahn bringt uns mit viel Sightseeing zurück zum Hauptbahnhof. Dann eine Station mit der U-Bahn und die letzten Meter zurück zum Wohnmobil. Toddy kocht noch, denn um noch mal loszuziehen, fehlt uns die Kraft. Aber Mähren, Kartoffeln und Chickennuggets sind super lecker.

im Rijks Museum

Freche Vögel über unseren Köpfen: in der Stadt und am Womostellplatz

Am 3. Tag in Amsterdam haben wir morgens Karten für die „Fabrique des Lumieres“. Einige Werke von Gaudi und Dalí wurden mit musikalischer Untermalung auf große Flächen projiziert und „in Bewegung „gebracht. Absolut toll und eindrucksvoll. Diese Art der Darstellung gibt es in vielen Städten weltweit mit anderen Künstlern. In Dortmund läuft diese Art der Darstellung derzeit zu Hundertwasser und Klimt, bestimmt auch sehr sehenswert. Vor allem für die Füße entspannend, denn man kann die Vorstellungen im Sitzen oder Liegen betrachten. Nach gut einer Stunde sind wir dann wieder mit der Straßenbahn zum Rijksmuseum gefahren und haben von dort eine Grachtenfahrt unternommen, das muss einfach sein. 75 Minuten werden wir durch die Kanäle geschippert, vorbei an schönen alten Häusern, vielen Hausbooten (von sehr schön bis total heruntergekommen) und unter vielen Brücken hindurch. Hier mussten wir die Köpfe einziehen und manchmal war auch die Breite gerade genug. Leider ging der deutsche Audioguide nicht aber ich habe eh mehr vorne gestanden und Bilder gemacht.

Nach dieser entspannenden Fahrt sind wir wieder in die Straßenbahn gestiegen. Noch einmal ging es Richtung Botanischer Garten. Hier ist auch ein großer holländischer Markt. Allerdings waren wir auch hier etwas zu spät. Die Händler waren bereits am Einräumen. Wir haben und in diesem quirligen Viertel ein nettes Café gesucht und das bunte Treiben auf uns wirken lassen. Dann sind wir zu Fuß durch die Gassen des Rotlichtviertels zurück zu Hauptbahnhof gebummelt. Der „Duft“ von Haschisch zog durch alle Türen und wurde in den Coffeeshops legal verkauft. Allerdings war auch die Polizei präsent, wie es sich für Amsterdam gehört mit dem Dienstrad.

 

Wir haben an dem Abend noch lecker Pizza in unserem Viertel gegessen. Damit haben wir die schönen Tage in Amsterdam beendet.

In der Fabrique des Lumieres - grandios!

Eindrücke bei der Grachtenfahrt