9. Juli 2019   Über Klaipeda nach Palanga

Wir sind heute morgen eine gute Stunde früher in Gange. Der heftige Regen der Nacht, der uns immer wieder geweckt hat, hat nachgelassen. Wir machen uns fertig und verlassen bereits um 9.30 Uhr den Campingplatz von Nida. In Juodkrante (ehemals Schwarzort ) machen wir noch eine kurzen Halt und

wandern ein Stück am Haff entlang. Auch in die Kirche am Ort gucken wir kurz rein. Aber insgesamt reicht uns der 20 minütige Eindruck.

 

Auch die hohe Düne kurz vor der Fähre nach Klaipeda zurück wird nur kurz erwandert. Ein netter Blick auf Klaipeda und das Haff sind die Belohnung. Doch das Wetter ist nicht einladend. Kalter Wind und immer wieder dunkle Wolken laden nicht zum großen Spaziergang ein. Und wir wollen ja auch so schnell wie möglich zum Fahrradreparaturdienst, in der Hoffnung, dass er mir a) helfen kann und b) dies auch heute macht. Wir finden den kleinen Laden gut aber der junge Mann ist erst gar nicht begeistert, denn E-Bikes sind nicht in seinem Repertoire. Aber er will es versuchen. Wir sollen kurz vor Geschäftsschluss

gegen 17.45 Uhr wiederkommen.

Puuh, was für eine lange Zeit zum Überbrücken. Es ist gerade 11.30 Uhr.

Also machen wir uns auf Klaipeda zu erkunden. Leider ist dies recht schnell zu schaffen. Wir wandern zunächst am Fluss Dane entlang und finden den restaurierten Dreimaster Meridianas, ein Wahrzeichen der Stadt. Die Altstadt mit ihren zum Teil schön restaurierten Häusern ist sehenswert und auf dem Theaterplatz finden wir einen Brunnen mit dem „Ännchen von Tharau“ und seinem Erdenker Simon Dach. Dann machen wir uns auf in Richtung Haff und Hafenanlagen. Wir finden hübsche restaurierte Lagerhäuser und verfallene Werftanlagen. Dazu zwei kleinere Kreuzfahrtschiffe und viele Segel- und

Motorboote. An einem Fähranleger setzen wir uns auf das Dach eines Restaurants. Eigentlich wollten wir dort einen Kaffee trinken, aber der Kiosk hat zu. Es ist aber ein schöner Ort zum Erholen, windgeschützt und mit tollen Blick auf den Hafen. Wir ruhen uns hier in der kurzzeitig scheinenden Sonne etwas aus. Gegen 15 Uhr haben wir genug von Sightseeing und gehen zurück zum Womo. Wir kochen uns Spagetti und Hacksauce und essen in Ruhe. Das ist ja das Tolle am Womo: man hat immer alles dabei.

Anschließend noch einen Kaffee und ein wenig Pause, dann kann es weitergehen.

Auf dem Weg zum Fahrrad besuchen wir noch einen Lidl-Markt. Wir brauchen unbedingt noch ein Brot und Toddy hat keine Cola mehr. Der Laden ist gut sortiert und den deutschen Läden sehr ähnlich.

Nun heißt es Daumen drücken. Ist mein Fahrrad fertig und heil? Als ich in den Laden kommen, geht bei dem jungen Monteur der Daumen hoch. Puuh, super. Ich habe eine neue Kette und ein neues Ritzel am Hinterrad und soll für die gesamte Reparatur 28 € bezahlen. Dafür bekomme ich Zuhause nicht mal die Teile. Ich gebe ein gutes Trinkgeld, dann können wir alles aufladen.

 

 

Gegen 17.30 Uhr rollen wir vom Hof und fahren nach Palanga. Hier hat Toddy einen kleinen privaten Campingplatz für nur etwa 20 Gäste gefunden. Alles ist sehr nett und sauber und wir fühlen uns gleich wohl.

Wir laden die Räder ab und radeln die 6 Kilometer nach Palanga-Zentrum zurück. Auf einem supertollen Radweg geht es durch den Wald immer an der Küste entlang. Das Zentrum finden wir, weil dort direkt von der Hauptflaniermeile eine 600 m lange Brücke auf die Ostsee hinaus geht. Es ist ein tierischer Sturm und wir fragen uns allen Ernstes, ob wir uns nicht in der Jahreszeit vertan haben. Herbst wäre gefühlt passender als Sommer.

Aber es ist viel los, die Leute sitzen trotz des Wetters auf der Promenade und wandern die Brücke entlang.

In die andere Richtung schließt sich eine etwa 1 Kilometer lange Straße an, die von Restaurants, kleinen Läden und Jahrmarktsbuden gesäumt wird. Es ist brechend voll und keiner scheint sich an dem schlechten Wetter und dem erneut drohenden Regen zu stören. Wir schieben einmal durch das „Timmendorf“ von Litauen und radeln dann zügig zurück zum Womo. Der Regen wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. In leichten Sprühregen kommen wir gegen 21 Uhr wieder an unserem Zuhause an. Die Räder werden gleich wieder aufgeladen, da es morgen wettertechnisch noch viel schlechter sein soll.

Wir machen uns noch eine Scheibe Brot zum Abendessen und lassen den Abend gemütlich ausklingen.