Dienstag, 16.07.2019 Über Cesis nach Pärnu

Am Morgen weckt uns mal wieder der Regen, der auf unser Dach trommelt. Wir drehen uns noch mal um und haben Glück. Als wir später aufstehen, ist es fast trocken. Also ab zur Dusche und dann frühstücken , heute leider im Womo. Wir packen unsere letzten Sachen zusammen. Die Handgriffe gehen wieder in

Fleisch und Blut über. Inzwischen hat alles seinen Platz gefunden und wird zügig aber sicher verstaut. Dann heißt es Abschied nehmen von diesem schönen Platz. Allerdings war er heute Nacht deutlich voller als den Abend zuvor. Toddy hatte eine sehr positive Bewertung bei Park4Night reingestellt, aber ob die gleich Wirkung gezeigt hat., wer weiß? Wir werden es nicht erfahren, werden die Bewertung zukünftig aber erst schreiben, wenn wir wieder weg sind.

Unsere Fahrt führt uns nach Cesis. Vorher noch einmal volltanken. Bei 1,18€ ist es ein deutlich günstigeres Unterfangen als in Deutschland, aber teurer als in Litauen. Mal sehen, was uns später in Estland

erwartet. Beim Tanken und auf der Fahrt nach Cesis (ca. 35 km) kommt immer wieder heftiger Regen runter, doch für unseren Stadtbummel in der alten Hansestadt bleibt es trocken. Wir umwandern einmal die alte Burganlage, sehen eine wunderschöne katholisch-orthodoxe Kirche sowie eine total marode katholische Kirche und eine nette Innenstadt. Auf eine Burgbesichtigung haben wir keine Lust, das hatten wir in ähnlicher Form ja erst gestern. Nach 1 ½ Stunden haben wir die Highlights gesehen und machen uns auf zurück an die Küste. 

Die Straße dorthin verdient den Namen Straße nicht. Das so viele Flicken noch eine Fläche ergeben, ist erstaunlich. Wir holpern und rumpeln mit max. 50 km/h durch die Natur und werden von ungeduldigen PKW überholt. Sollen sie. Es geht dann an der Küste entlang die Rigarer Bucht hoch nach Pärnu. Wir verlassen Litauen und kommen in das dritte baltische Land unserer Reise: Estland.

Kurz hinter der Grenze machen wir an einem Rastplatz eine Kaffeepause mit Blick  auf die Ostsee.

Leider ist es wieder am Tröpfeln, so dass wir uns den Strandspaziergang schenken.

Gegen frühen Nachmittag sind wir dann in Pärnu und steuern den Campingplatz in Zentrumsnähe an. Er liegt schön am Fluss Pärnu und hat einen Wanderweg in Richtung Stadt. Ansonsten fehlt aber jeder Charme. Die Plätze sind eng, auf Asphalt und wenig ansprechend. Aber wir wollen ja die Stadt erkunden. Nur leider setzt gerade, als wir aufbrechen wollen, wieder Regen ein. Wir warten noch eine Viertelstunde ab, aber es ändert sich nicht. Da es nicht heftig prasselt, radeln wir los. Die Sommerhauptstadt Estlands hat einen wunderschönen Strand und eine nette Altstadt. Insgesamt wirkt Estland auf uns moderner und sanierter. Es gibt weniger Plattenbauten und wenn sehen sie ganz ordentlich aus. Viele Häuser sind schon sehr schön renoviert und Neubauten fügen sich gut ein. Von den drei baltischen Ländern ist Estland für uns am Modernsten und vielleicht auch am Reichsten. Wir sind angenehm überrascht. Auch die Häuser an den Straßen sind lange nicht so verfallen und ärmlich wie gerade in Lettland. Vieles ähnelt Finnland, wie wir vermuten. Die Sprache schein jedenfalls dort angelehnt zu sein. Und die Menschen sehen eher skandinavisch als russisch aus.

Wir radeln am Strand entlang und durch die Innenstadt. Dort finden wir ein nettes Restaurant und essen sehr lecker. Völlig satt und zufrieden radeln wir am Fluss zurück zu unserem Womo. Der Regen hat zum Glück nach der ersten Stunde unterwegs aufgehört und so können wir den Heimweg trocken antreten. Wir verladen gleich wieder alles, denn für die Nacht soll es nochmal dicke komme. Aber wie so oft höre ich den Regen gar nicht mehr. In meinem Alkoven schlafe ich tief und fest und sehr erholsam.