Mittwoch 17.07.19 Von Pärnu nach Saaremaa

Wir können heute Morgen nicht draußen frühstücken, aber immerhin scheint die Sonne und wir haben keinen Regen mehr. Aber der Platz liegt im Schatten und da ist es dann draußen doch recht frisch.

Nach einer Reinigung des Womos von Innen und auffüllen/entleeren aller Tanks fahren wir heute auf die Insel Saaremaa.

Um kurz vor 13 Uhr kommen wir an der Fähre an, aber 2 Autos vor uns ist Schluss mit der Verladung. Zum Glück ist es aber nur eine halbe Stunde, die wir auf die nächste Fähre warten müssen. Etwa 30 Minuten dauert die Fahrt zur Insel Muhu, von dort gibt es dann einen Damm zur Insel Saaremaa. Die Insel ist ziemlich groß. Bis zu unserem Campingplatz in der Nähe der Inselhauptstadt Kuressaare sind es noch 80 Kilometer. Wir finden einen ruhigen Stellplatz im Wald, können aber die Ostsee sehen. Der Tag heute ist zum

faulenzen und lesen. Wir machen eine kurze Strandwanderung und ansonsten machen wir heute mal nichts. Jeder von uns ist in sein Buch vertieft, ich schreibe noch das Tagebuch und ansonsten ist heute faulenzen. Zum Abendessen holen wir den Grill raus, dazu gibt es Kartoffeln und Möhren. Einfach schnell und lecker.

Donnerstag, 18.07.2019 Über die Insel Saaremaa

Der Platz im Wald ist nicht unser liebster Ort. Nachts ist es zwar still und morgens auch recht lange dunkel, aber die Mücken sind zu Hauf da. Dazu leider auch noch Bremsen. Der Weg zum Klo reicht schon für Stiche und Angriffe. Dann leider kein Klopapier und die Dusche versucht mit warm-kalten Wechselbädern mich zu erfrischen. Puuh, das geht gar nicht.

Wir frühstücken trotz strahlendem Sonnenschein drinnen und dann machen wir uns zügig abfahrbereit. Zunächst fahren wir nach Kuresssaare. Hier gibt es eine schöne alte Bischofsburg, die als Wasserburg angelegt ist. Wir finden direkt einen kostenfreien Parkplatz und durchwandern die wirklich sehenswerte Anlage. Rein wollen wir aber nicht, die Ausstellungen ähneln sich doch irgendwie alle. Aber wir wandern auf dem Ringwall und beobachten die Bauarbeiten für ein großes Opernfestival, was nächster Woche hier stattfinden soll.

Weiter in den Ort wandern wir nicht, aber was wir sehen gefällt uns sehr. Kuressaare ist eine Art Kurstadt mit guten Hotels und Klinikanlagen und dazu einem sehr gepflegten Drumherum. Wir sind sehr erstaunt,

über dies moderne ansprechende Aussehen der Stadt. Es ist mit nichts, was wir bis dato gesehen haben zu vergleichen.

 

Wir fahren nach diesem schönen Auftakt ganz zur Südspitze der Insel. In Sörve gibt es einen sehr schönen, hohen Leuchtturm. Wir wandern am Strand entlang bis zur äußersten Spitze der Insel. In weiter Ferne können wir am anderen Ende der Rigaer Bucht Land sehen und wissen, das ist Kap Kolka, wo wir

vor einigen Tagen standen. Ich steige dann noch die 250 Stufen zum Leuchtfeuer hinauf und genieße die schöne Aussicht. Auf den Leuchtturm geht ein heftiger Wind und ich habe das Gefühl, als ob der ganze Turm schaukelt. Eine Ausstellung im Nebengebäude des Turms besuche ich nur kurz, da Toddy am Womo wartet. Schade, dass er mit seinen Knien solche Dinge nicht mehr mitmachen kann. Aber er wartet

geduldig und ich lasse mich eben nicht abhalten.

Für die Rückfahrt in Richtung Kuressaare umrunden wir die Südspitze der Insel und machen noch Halt am Strand von Ohessaare. Hier gibt es am Strand viele sehr flache Steine und die Menschen haben Hunderte von Steintürmen gebaut. Wir lassen das schöne Bild auf uns wirken, stellen unsere Stühle an den Strand und trinken hier im herrlichen Sonnenschein einen Kaffee. Das sind die besonders schönen Womo-Momente: Da anhalten, wo die Welt besonders schön ist, und diesen Ort bei einem Kaffee genießen.

 

Für heute Nacht haben wir uns einen Stellplatz auf einer kleinen Landzunge ausgesucht. Hier gibt es eine kleine Marina und ansonsten einige Plätze für Wohnmobile. Und wir finden dort ein kleines Paradies. Nette Leute, nur 4 Womos, dazu saubere Duschen und WCs. Alles richtig schön. Ein kleiner Kiosk bietet frischen geräucherten Fisch und kalte Getränke. Es ist wie im Traum. Es geht eine herrliche Brise, die Sonne lacht vom fast wolkenlosen Himmel und wir gucken über das Meer. Ich kann noch eine Maschine Wäsche waschen, die nach knapp 2 Stunden im Wind trocken ist. Wir sind rundherum zufrieden und entspannt. Toddy kocht lecker und ich kann in Ruhe Tagebuch schreiben. Keine Mücken oder Bremsen nur die

Schwalben und Möwen kreisen um unsere Köpfe. Den Ort muss ich mir als Entspannungsort abspeichern. Wenn mal wieder ganz viel Stress in der Schule ist, beame ich mich in Gedanken hierher zurück. Das Gefühl von Weite und Sorgenfreiheit ist zu schön!