Freitag, den 26.07.2019 Vilnius
Eigentlich war für heute komplett Regen angesagt, aber das Gewitter hat alles verändert. Zwar ist der Morgen noch bewölkt, aber im Laufe des Tages wird es immer schöner. Es zieht zwar immer noch mal eine Wolke durch, die auch bedrohlich aussehen kann, aber es bleibt trocken und sogar schön. Was für
ein Geschenk für unseren letzten gemeinsamen Urlaubstag in Vilnius.
Wir frühstücken sogar trotz Bewölkung und eher wenig einladenden Temperaturen draußen. Dann parken wir das Womo um. Der alte Platz war unter Bäumen, um Schatten zu haben, aber die Äste haben die ganze Nacht am Dach entlang scheuert und Geräusche gemacht. Das muss ja nicht sein.
Toddy macht bei der Gelegenheit noch einmal Klarschiff. Alles ablassen oder auffüllen, was wichtig ist. Da komme ich wohl mit dem Frisch- und Abwasser bis nach Hause. Nur das Klo muss ich alle zwei Tage mal
leeren. Warte ich länger, ist es mir zu schwer.
Dann radeln wir wieder nach Vilnius rein. Diesmal nehmen wir den Radweg am Fluss und kommen ganz entspannt in der Innenstadt an. Bei dieser ruhigen Anreise machen wir noch mehrere kurze Stopps an besonderen Plätzen, z.B. im Park, wo eine große Tribüne ist. Wir haben erst gedacht es ist eine
Musikmuschel oder es sind Sitzplätze für Gäste, wenn etwas auf dem Gelände davor aufgeführt wird. Auch am Fluss stoppen wir, fotografieren die erste Kirche des Tages. Wir kommen an der Nationalbibliothek vorbei besuchen eine weitere Kirche. Im Zentrum angekommen, setzen wir unsere Besichtigung da fort,
wo wir gestern so überstürzt aufgehört haben. Direkt am Kathedralenplatz steht die große Kirche, die eher an einen griechischen Tempel erinnert. Überall sind Heiligenskulpturen zu sehen, innen wie außen. Der freistehende Glockenturm neben der Kirche ist auch sehr besonders, erinnert er doch eher an einen weißen Burgturm.
Dann lassen wir uns mit einer kleinen Seilbahn auf den Burgberg fahren, der immerhin 140 Meter hoch ist und wie ein Pickel steil aus dem Nichts aufragt. Oben ist schon 1332 eine Burg gebaut worden, doch es sind
bis auf einen gut restaurierten Turm nur noch Mauerreste zu sehen. Allerdings wird alles gerade mit EU-Geldern saniert und schön angelegt. Die Hinweise auf die Förderung durch EU-Gelder finden wir im ganzen Baltikum immer wieder, zum Beispiel bei Straßensanierungen oder Gebäuderenovierungen. Aber sonst sähe es an vielen Stellen auch echt noch total verfallen aus.
Vom Gediminas-Turm habe ich eine tolle Aussicht über Vilnius. Toddy ist leider mal wieder unten geblieben, kann aber dank der Seilbahn immerhin auch einen Blick vom Berg auf die Stadt werfen.
Wir radeln nun noch zur Peter und Paulskirche, wo der Papst Johannes schon einen Gottesdienst gehalten hat. Viele Stellwände mit Bilder erinnern an dieses Ereignis aus dem Jahre 1993. In der Kirche findet gerade
eine Hochzeit statt, trotzdem ist ein Teil für die Öffentlichkeit zugänglich. Leider kann ich mich aber nicht so bewegen um die vielen Stuckfiguren genauer anzusehen. Es sollen über 2000 verschiedene sein.
Wir radeln noch durch den Bernadine Garten, ein Kleinod in Mitten der Stadt. Dann reicht es allmählich mit den Eindrücken. Bei einer Tasse Kaffee mit Blick auf den Glockenturm und die Kathedrale lassen wir die Stadtbesichtigung ausklingen. Gemütlich radeln wir zurück zum Campingplatz.
Hier packt Toddy nun seine Sachen zusammen. Nach einer Pause und letzten Anweisungen zu Handy Apps und Google Maps für mich, satteln wir noch einmal die Räder. Wir fahren in ein Wohnviertel in der Nähe und essen hier zum gemeinsamen Abschluss der Reise Pizza. Dabei könne wir draußen in der Sonne die Reise ausklingen lassen. Wieder am Womo verladen wir die Räder und Toddy lässt sich nun von einer Taxe zum Flughafenhotel bringen. Da sein Flieger morgen früh bereits um 6.30 Uhr geht, schläft er die Nacht im Flughafenhotel. Nach 15 Minuten der Anruf: Angekommen für 4,95€. Das hat doch schon mal super geklappt. Ich schreibe nun das Tagebuch der letzten zwei Tage und versuche noch die Bilder zu sichten. Ab morgen geht es dann alleine weiter. Polen, ich komme.