Montag, 15.07.2019 Sigulda – ein Kanutour und mehr

Der heutige Tag beginnt heute recht früh. Um 9.15 Uhr sollen wir fertig sein für unseren Kanuausflug. Also klingelt um kurz nach sieben der Wecker. Wir machen uns frisch und frühstücken in der Sonne. Was für ein

herrliches Wetter für die Tour auf der Gauja. Unsere Kanuvermieterin fährt uns 8 Kilometer den Fluss hinauf und setzt uns das Kanu ins Wasser. Wir steigen ein und lassen uns nun 1 ½ Stunden den Fluss hinab treiben. Das Wasser hat ein gute Fließgeschwindigkeit und so treiben wir in absoluter Stille durch die Natur. Es ist einfach herrlich. Und zum Glück belästigen uns keine Mücken oder anderes Getier. Nur zweimal schwimmen eine ganze Zeit Entenküken mit dem Boot, eifrig bewacht von ihrer Mama. Sie sind echt niedlich und versuchen immer um das Boot zu schwimmen. Manchmal picken sie es an oder versuchen unseren Aufkleber am Paddel zu fressen. Mama zählt scheinbar immer mit und sowie ein oder zwei Küken alleine auf einer Bootsseite sind, gibt sie Alarm, bis alle wieder vereint sind. Ansonsten können wir aber keine Tiere beobachten weder in der Luft noch an Land. Das Ufer ist meist dicht bewachsen, an den wenigen Steilhängen erahnen wir Höhlen vom Eisvogel, sehen ihn aber nicht. Aber Platznachbarn erzählen am Abend, sie haben welche gesehen. Da ich aber eh keine Kamera mitgenommen habe, ärger

ich mich nicht. Nach knapp 2 Stunden sind wir wieder am Zeltplatz.

Über Mittag machen wir eine Pause, lesen, schreiben Tagebuch und räumen ein wenig auf. Dann geht es mit den Rädern auf Tour. Wir radeln noch einmal die Strecke von Gestern ab. Zunächst ein Stopp an einer der Höhlen, die in diesem Gebiet vorkommen. Da aber gerade ein Bus hier angehalten hat, machen wir schnell ein Foto und radeln dann weiter. Geguckt haben wir gestern schon ausführlich. Der erneute Anstieg zur Burg Turaida kostet mich alle Kraft, aber im ersten Gang mit voller Unterstützung komme ich tatsächlich ohne Absteigen oben an. Puuh, 11 % sind echt kein Pappenstiel und das auf einer Länge von

geschätzt 1 km.

Die Burganlage erwandern wir dann in Ruhe. Ich ersteige die 140 Stufen auf den Bergfried und genieße den wunderschönen Blick über das Tal der Gauja. Es ist wirklich ein besonders schönes Fleckchen Erde. Die Ausstellungen in den Burgteilen besichtigen wir eher kurz, da es keine Erklärungen in Englisch oder gar Deutsch gibt. Dabei sind gefühlt mindestens die Hälfte der Touristen Deutsche. Und es gibt leider auch nie Audioguides oder wenigsten deutschsprachige Führer. So schauen wir uns an, was wir verstehen und sind dann aber auch zügig durch.

Der Weg führt uns nun 3,5 Kilometer weiter zur Burg Krimulda. Die haben wir bereits von unten gesehen. Als wir nun oben an der Anlage stehen, müssen wir feststellen, dass es hier nichts zu besichtigen gibt.

Das Haus ist inzwischen eine Rehaklinik. Leider sieht es von dichten alles andere als einladend oder gepflegt aus. Wie so oft müsste dringend restauriert werden. Nach einem Eis zur Stärkung geht es die Strecke in Serpentinen wieder runter. Wir müssen aufpassen, dass die Bremsen nicht qualmen. Auf der Brücke über die Gauja beobachten wir noch die Seilbahn, die von Sigulda nach Krimulda über das breite Urstromtal der Gauja fährt. Von Sigulda folgen der Bahn immer zwei Personen in einer Art Drachenflieger, der aber am Trageseil der Bahn befestigt ist. Fährt die Bahn zurück nach Sigulda, schiebt sie diese

Konstruktion wieder mit zum Ort . Bestimmt ein tolles Erlebnis für die Flieger.

Wir sind gegen 19 Uhr wieder am Womo. Hier lassen wir den Abend ausklingen. Da das Wetter morgen

nicht toll sein soll, laden wir schon die Räder auf und packen Stühle und Auflagen ein. Dann ist Morgen wenigstens nichts nass.  Wir sind  relativ  früh in den Federn, so viel Sonne, frische Luft und Bewegung im Freien macht einfach müde.