Mittwoch, den 31.07.2019 Marienburg und ein langer Fahrtag.

Ich bin relativ früh in Gange und so bin ich bereits um 9.45 Uhr an der Marienburg. Mein Womo habe ich auf den Campingplatz gelassen. Ich habe mir vorgenommen, dass ich spätestens um 13 Uhr weiterfahren will. Ich muss heute Strecke machen, damit ich wie geplant Freitagabend Zuhause bin.

Das Wetter ist wieder hervorragend. Blauer Himmel und dann diese riesige Burg. Die größte Ordensburg der Welt. Alles ist super restauriert und erhalten. Ich habe einen Audioguide, der mich durch die große Anlage lotzt und ganz viel erklärt und informiert. Es macht viel Spaß, die Anlage so zu erkunden. Ich steige auch noch die 200 Stufen zu Burgturm hoch und genieße die traumhafte Aussicht von hier oben.

Nach genau 3 Stunden ohne Pause habe ich die Tour beendet. Der Weg zum Campingplatz geht schnell und um kurz nach 13 Uhr rolle ich hier vom Platz.

Toddy hat mir in seiner fürsorglichen Art drei mögliche Campingplätze auf dem Weg nach Deutschland rausgesucht. In dieser Ecke sind die Campingplätze nicht so üppig. Die Strecke soll etwas über 250 Kilometer sein und wird 4 ½ Stunden angezeigt. Die Straßen sind heute eine Katastrophe. Nur zweimal ganz kurz ein kleines Stück Autobahn. Ansonsten Landstraße, ein Stück sogar noch mit Kopfsteinpflaster. Aber das Nervige sind die vielen Dörfer. Alle zwei bis drei Kilometer kommt ein Dorf, also Tempo runter auf 50 km/h , manchmal sogar 40 km/h.

Dazu ständig Kurven, die ebenfalls nur mit 60 oder 70 km/h gefahren werden können. Ich bin stundenlang unterwegs und komme nicht vorwärts. Außerdem sind ganz viele LKWs unterwegs, die wie die Irren heizen. Und ganz viele Trecker. Es ist Erntezeit. Auf allen Felder wird gemäht oder Ballen gepresst und entsprechend wird Getreide oder Stroh von den Feldern abgefahren.

Gegen 18.30 Uhr bin ich kurz vor dem Campingplatz, den ich von Toddy vorgeschlagen bekommen habe. Ich halte an und lese noch mal die Beschreibung bei Park4night, den der Name kommt mir nun bekannt vor. Und dann stelle ich fest, dass ich den Platz ausgeschlossen hatte, weil er unverschämt teuer ist.

Was nun? Ich hänge tatsächlich noch 60 Kilometer und eine weitere Stunde Fahrt an und stehe nun heute Abend in der Nähe von Stargard an einem See.

Der Platz ist sehr klein und alles ist sehr einfach, aber ich will hier ja bloß eine sichere Nacht verbringen. Für 40 Zloty ist alles okay. Der Platz liegt direkt an einer Seepromenade und hier finde ich abends noch eine Strandbar, an der ich einen leckeren Burger und Pommes bekomme. Allerdings muss ich mich vorher dick mit Antimückenspray eindieseln. Die sind hier echt eine Plage. Nun noch das Tagebuch der letzten zwei Tage schreiben, damit ich Zuhause dann alles online stellen kann. Internet ist hier auf dem Platz nämlich nicht vorhanden.