Dienstag, den 09.08.2016: Rundtour 1 mit der Harley – Entlang Dolores River bis Naturita und zurück
Heute Morgen haben wir bis kurz vor sieben geschlafen, obwohl wir doch früh mit den Harleys loswollten. Aber wir sind mit Duschen und Frühstücken (wirklich gut) um kurz vor acht fertig. Ich gehe noch zum Klo und Toddy bringt die Wäsche zur Laundry mit Full Service. Zwei Maschinen waschen und trocknen lassen und alles gut zusammengelegt wiederbekommen, kostet 15 $. Beim Frühstück lernen wir einen jungen Schweizer kennen, der die USA von Ost nach West durchwandert. Hut ab! Vom 1. März bis voraussichtlich bis Anfang November will er von New York bis nach San Franzisko. Die wichtigsten Dinge hat er in einem Bollerwagen dabei. Wir sind schwer beeindruckt. Wir starten unsere Tagestour aber lieber mit viel PS als per Pedes. Wir fahren mit den Maschinen aus Grand Junktion hinaus und nach einigen Meilen auf dem Highway biegen wir ab. Der Weg führt entlang des Dolores River durch eine wunderschöne Canyon-Landschaft. Schöne, nicht zu enge Kurven und immer wieder längere gerade Abschnitte lassen mich ein gutes Feeling für die Maschine bekommen. Dazu gibt es so gut wie keinen Verkehr. Bei einer Pause treffen wir auf zwei Gruppen von Bikern und es ergibt sich, wie meist, ein kurzes Gespräch. Die Amerikaner fahren Honda und eine V-Strom, drei Mexikaner sind auf BMW GS unterwegs. Wir fahren 100 Meilen durch eine Traumlandschaft mit beeindruckenden Bergen, die manchmal mit ihren Überhängen beängstigend sind. Auch steile Abgründe hat man neben sich, aber für das Auge ist es sehr reizvoll. Die Wahrnehmung der Natur auf dem Bike ist sehr viel intensiver als im Auto. Man riecht, spürt und sieht alles viel intensiver und fühlt sich noch mehr mittendrin. Das mit dem Riechen ist übrigens nicht nur schön, denn mehrere tote Stinktiere auf der Straße riecht man lange und intensiv. Der Name ist mehr als passend. Naturita, das wir gegen 12.00 Uhr erreichen, ist ein verschlafenes Nest im Irgendwo. Aber es gibt eine Tanke und einen Grill. Nach einem Kaffee, einer Cola und einem Burger treten wir den Rückweg an. Wir fahren die gleiche Strecke zurück und doch sieht alles anders aus. Wir machen viele Fotostopps und eine längere Pause in Gateway. Hier gibt es bei einem Hotel der Spitzenklasse (wie kommt das an diesen einsamen Ort??) ein Automuseum. Es ist ein Querschnitt durch die amerikanische Autogeschichte. Alle Fahrzeuge sind wie aus dem Ei gepellt und schön präsentiert. Der gesamte Fuhrpark von 50 Wagen gehört dem Gründer des Discovery Channels John S. Hendricks. Es sind wahre Kostbarkeiten, die man dort zu sehen bekommt. Nach einer Stunde im Museum starten wir zu den letzten 20 Meilen bis zu unserem Motel. Es ist inzwischen sehr warm geworden und das Thermometer steht in Grand Junktion auf 100 Grad Fahrenheit (etwa 38 Grad Celsius). Wir genießen ein Bad im Pool und holen unsere frisch gewaschene Wäsche ab. Zum Abendessen fahren wir wieder ins Texas Roadhouse und essen sehr lecker. Dann müssen wir noch einige neue Getränke im Wallmart einkaufen und um 21.00 Uhr sind wir wieder im Motel. Die Zeit rast und heute ist schon Halbzeit unserer Reise. Aber wir genießen jede Minute und freuen uns an der Natur aber auch an der gemeinsamen Zeit, die wir miteinander verbringen dürfen.