1. Tag  - Von Coeur d´Arlene nach The Dalles (345 mi) 

Heute liegt ein langer Fahrtag vor uns. Highlights sind nicht zu erwarten, aber wir müssen  ja auch mal von A nach B kommen. Wir verlassen unser Hotel nach einem typischen amerikanischen Hotelfrühstück, dass aber noch mehr an Jugendherberge erinnerte. Völlig einfach ein paar Tische in einem Raum, dazu Toaster und die üblichen Beagels und Kuchen. Aber auch mal ein Joghurt und etwas Obst. Aber unser Zimmer war echt toll, sehr geräumig und gut ausgestattet. Wir fahren heute über die Interstate 90 nach Spokane. Rechts und liegt plattes Land wieder mit riesigen Getreidefeldern. Einen kurzen Abstecher haben wir zum Palluse State Park gemacht, wo es einen Wasserfall zu bewundern geben soll. Aber um uns herum erscheint das Land ohne Berge und öd sowie sehr trocken. Doch wie so oft in Amerika muss man nicht nach oben schauen, um Berge zu suchen, nein plötzlich erkenne ich, dass sich das Land durch Wasser in eine Schlucht verwandelt hat. Als wir 8 Meilen eine Schotterpiste gefahren sind, kommt wie aus dem Nichts ein Schild mit dem Namen des State Park und einem Ranger, der 10 $ Eintritt verlangt. Wir steigen aus, fühlen und von den 33 ° C Außentemperatur völlig erschlagen und erkunden das Gebiet nur kurz und eher halbherzig. Der Wasserfall ist zwar schön und man wundert sich, wo der jetzt noch so viel Wasser herbekommt, aber das war es dann auch schon. Die Schlucht und der darin verlaufende Fluss sind so wie viele andere auch, die wir bereits gesehen haben. Also nichts wie wieder ins klimatisierte Auto. Mir fallen heue bei der Fahrt ständig die Augen zu und ich bewundere Toddy, der Stunde um Stunde fährt. Zwar ist nur sehr wenig Verkehr, aber die Straßen sind entweder über Meilen schnurrgerade oder sehr kurvenreich an steilen Hängen. Dazu die ständig reduzierte Geschwindigkeit, die ein vorankommen noch verzögert. Oft sind nur 50 Meilen pro Stunde erlaubt. Das höchste sind auf der Interstate 70 Meilen, echt total nervig, bei den langen Strecken die wir fahren müssen. Gegen Mittag erreichen wir den Columbia River und besuchen in Umatilla die Fischtreppe am Mc Nary Staudamm. Damit die Tiere zum Laichen den Columbia River hochziehen können, muss den Tieren an den Staudämmen geholfen werden. Hier kann man die Tiere bei ihren Schwimmübungen gegen die heftige Strömung durch eine Glasscheibe zusehen. Auch ein informatives Visitor-Center ist geöffnet. Über die Woche werden hier auch wissenschaftliche Untersuchungen und Forschungen betrieben, aber heute am Sonntag sind wir hier ganz alleine. Hier finden wir auch supersaubere Toiletten, die ich dringend brauche. Wir beschließen auf dem Highway 14 nach The Dalles zu fahren (rechtsseitig auf der Seite des Bundesstaates Washington). Gleich als wir auf dem Highway abbiegen, warnt uns ein Schuld, dass es die nächsten 84 Meilen keine Tankstelle gibt. Und tatsächlich ist die Fahrt total langweilig und die Strecke heute kaum frequentiert. Der Highway führt entlang des Columbia River, meist ist das Land öde und karg. Zwar ragen rechts und links vom Fluss Gebirge auf, aber nicht sehr hoch. Man fühlt sich wie am Rhein, zumal es zwischendrin Gebiete gibt, wo Weinreben und Obstbäume wachsen. Aber auf der gesamten Strecke stehen vielleicht 10 Häuser. Mittendrin dann eine Abfahrt nach Stonehenge, was soll das denn hier? Wir fahren hin und staunen nicht schlecht über den Nachbau der Anlage aus England. Hier wurde sie im Gedenken an 10 junge Männer gebaut, die im 1. Weltkrieg gefallen sind. Wir machen wieder unsere Fotos, doch inzwischen liegt die Temperatur bei 38°C, da hat man nicht mehr viel Lust auf große Erkundungen. Wir sind froh, als wir unsere nette Unterkunft in The Dalles erreichen. Das Zimmer ist schön, der Pool liegt im Schatten und ist nicht zu stark von Kindern belagert und das Essen im Restaurant, das zu unserem Motel gehört, ist lecker. Wir essen Hausmannkost mit Huhn und zum Nachtisch ein kleines Eis. Heute bloß nicht wieder so essen viel wie gestern Abend, schließlich haben wir uns heute auch kaum bewegt.