15. Tag – Vom Kalispell nach Coeur d´Alene (236mi)

Gestern Abend haben wir uns noch lange mit unserem Gastgeber unterhalten, und dabei auch beschlossen, dass ich heute an dem zweistündigen Ausritt teilnehme. Ich freue mich riesig über diese Möglichkeit.

Das Frühstück bereitet uns unser 78 -jähriger Gastgeber persönlich in seiner Küche zu. Mit uns hat ein weiteres Ehepaar auf der Ranch übernachtet und sitzt nun mit beim Frühstück. Wir lauschen den Gesprächen der Amerikaner untereinander, die mit der Politik von Herrn Obama nicht sehr einverstanden sind.

Aber viele Missstände sind genau die gleichen wie bei uns in Deutschland: unerzogene Kinder oder Handymanie. Die Besitzer der Ranch nehmen sich übrigens geschundenen Tieren an, resozialisieren sie sozusagen oder geben ihnen das Gnadenbrot.

So lebt hier auch das 36 Jahre alte Maultier von Steve Mac Queen, wie wir erfahren. Die Pferde werden, wenn möglich, weiter verkauft und zwar an eine spezielle Schule für Kinder mit Autismus, die dann auf ihnen reiten und sie pflegen.

Die zwei Cowboys auf dem Hof bereiten uns die Pferde vor und pünktlich um 10.00 Uhr sitze ich auf und reite für zwei Stunden in die Berge von Montana. Dabei sehen wir Wild und genießen die frische Luft. Vom Gipfel haben wir eine tolle Aussicht.

Erstaunlicherweise werden wir nicht von Insekten geärgert. Es ist einfach nur traumhaft.

Jetzt ärgere ich mich noch mehr, dass ich im Yellowstone auf den Ritt verzichtet habe. Echt schade.

Wieder auf dem Hof, hat Toddy bereits alles gepackt und nach einer kurzen Gesichtswäsche und dem bezahlen, verlassen wir diesen schönen Ort.

Wir fahren am Flathead Lake entlang, wo viele Touristen am und auf dem See unterwegs sind. Eine schön gelegene Urlaubsgegend.

Anschließend geht die Fahrt an einem Fluss entlang. Links und rechts sind wieder hohe Berge und im Fluss stehen die Angler und hoffen auf einen guten Fang.

Über die Interstate geht es dann nach Coeur d´Arlene. Kurz vorher überlegen wir spontan, den Scenic Byway zu fahren, ohne genauer zu recherchieren.

Der erste Teil führt traumhaft am See entlang. Dann schickt uns das Navi allerdings komplett in die Walachei und wir sind froh, dass wir einen Allradantrieb haben. Wir fahren einen Schotterweg, den das Navi ausgewählt hat, um uns zur Umkehr zu bewegen. Als wir uns den gesamten See anschauen, ist uns auch klar warum. Der Weg um den See wäre viel zu lang. Also holpern wir bergauf und bergab auf unserer Schotterpiste, um zu wenden.

Durch die Zeitverschiebung (wir haben Montana wieder verlassen und sind nun in Idaho) sind wir um 17.30 Uhr im Hotel. Zum Abendessen haben wir heute noch einmal ein Texas Roadhouse auf dem Plan. Allerdings müssen wir heute 55 Minuten auf einen Tisch warten. Aber es lohnt sich. Das Essen ist fantastisch. Papp-satt setze ich mich nun an das Tagebuch.