2. Tag - Olympic Park
Eigentlich wollten wir gestern noch zum Sonnenuntergang auf den Hurricane Ridge in den Olympic Park. Aber wir waren einfach zu müde. So genießen wir diesen Ausblick heute als Erstes. 17 Meilen schlängelt sich der Weg hinauf in den Olympic Park. Schneebedeckte Gipfel, klare Luft und strahlender Sonnenschein
begrüßen uns an unserem ersten Tag in Amerika. Da wir sehr früh unterwegs sind, sehen wir noch einige besondere Tiere. Gleich zu Beginn der Fahrt steht ein Reh direkt am Straßenrand und lässt sich durch uns nicht stören. Einige Meilen weiter oben wandern Mama Reh und das Kitz auf der Straße entlang und fühlen
sich ebenfalls durch uns nicht gestört. Auf dem Gipfel stehen Rehbock und Ricke auf dem Parkplatz und erwarten uns ungerührt. Bei einer kleinen Wanderung sehen wir eine Herde schneeweißer Steinböcke (Capricorn), die aber leider gerade im Wald verschwinden. Kurz vor der Rückkehr zum Parkplatz sitzt dann noch ein Murmeltier keine 10 m von uns entfernt. Was für ein toller Start für unsere Reise.
Aber auch die Natur und der Ausblick hier oben auf dem Gipfel sind sensationell. Und die Stille und die tolle Luft lassen uns alles vergessen und die Erholung setzt sofort ein.
Zurück nach Port Angeles wollen wir nun den Olympic Park umrunden. Eigentlich soll der erste Streckenabschnitt am Meer entlang führen, aber das täuscht auf der Karte. Wir fahren durch endlose Wälder auf sehr kurvenreichen Straßen. Ein kurzer Abstecher nach Sekiu führt uns dann doch an die Küste und wir können das erste Mal an den Strand. Bei der Ankunft ist noch leichter Nebel, aber es zieht innerhalb von 15 Minuten frei.
Tiefblauer Himmel, das kristallklare Meer, eine leichte Brise und menschenleere Strände, was will man mehr. Am frühen Nachmittag fahren wir dann zum Hoh Rain Forrest. Schon der Weg dorthin führt uns durch besondere Wälder mit uralten riesigen Bäumen, die voller Flechten und Moose hängen. Neben der Straße können wir immer wieder den Fluss Hoh sehen, der sich durch das Tal schlängelt. Große Sandbänke und viele alte Baumstämme im Fluss oder auf den Sandbänken prägen das Bild. Am Ende der Straße dann der Rain Forrest.
Wir gehen einen etwa einstündigen Trail durch den Wald. Riesige, uralte und extrem hohe Zedern säumen den Weg. Die Wurzeln sind total verschlungen und alles ist voller großer Farne. An den Bäumen hängen dichte Büschel Flechten, die Stämme sind voll von Moos. Es duftet nach Harz und Wald. Herrlich! Zwar
sind auch viele Insekten unterwegs, aber wir bleiben von Stichen verschont. Auf dem Rückweg aus dem Park gönnen wir uns noch einen Kaffee. Die Fahrt führt uns nun an die Pazifikküste und wir besuchen
den Ruby Beach. Hier geht ein Fluss in das Meer und dieser hat viele Baumstämme mitgeschwemmt, die nun weiß und ausgeblichen am Strand liegen. Viele Steine und eine kleine Lagune sind am Strand zu sehen. Im Meer sind mehrere Felseninseln, an die die Wellen krachen. Aber der Pazifik ist kalt und so kühlt der Wind uns schnell runter. Nach 1 ½ Stunden Fahrt durch Wald und Natur pur erreichen wir um 18.30 Uhr unser heutiges Hotel (Econo Lodge) in Aberdeen. Das Zimmer ist großzügig und recht komfortabel. Wir beschließen, gleich nach dem Ausladen zum Essen zu fahren. Ein selbstgemachter Burger im Grizzley
Inn schmeckt hervorragend und macht uns satt. Nun noch das Tagebuch beginnen und dann ab in die Falle. Wir wollen die Tage früh beginnen, da wir so auf weitere Tierbegegnungen hoffen. Jetzt ist es 21.30 Uhr – Bettgehzeit.