5. Tag - Noch einmal an der Küste entlang (274 mi)

Die Nacht in dem harten Hotelbett führt dazu, dass wir früh auf den Beinen sind. Bereits um 8.00 Uhr starten wir unseren heutigen Tag und verlassen Newport.

Der Weg führt uns weiter die Küste hinunter, doch zunächst ist der Nebel unser stetiger Begleiter. Erste Blicke auf die Küste zeigen … nichts! Der vermeidliche Seal Rock entpuppt sich als ein Ort, der  nichts weiter bietet. Doch dann halten wir an der Sea Leon Cave. Hier können wir von einer Klippe herab auf einen Felsen schauen, den die Seelöwen als Rastplatz nutzen. Wir hören die Tiere lange bevor wir sie sehen. Leider ist der Nebel immer noch dicht, aber die Seals können wir erkennen. Als große Besonderheit kann man hier dann mit einem Fahrstuhl in eine Höhle fahren, von der aus man eine weitere Höhle im Felsen betrachten kann. Hier tummeln sich oft bis zu 200 Seelöwen, heute liegt allerdings nur ein Tier faul herum. Aber die Höhle ist trotzdem eindrucksvoll und zeigt einen besonderen Lebensraum des Meeres. Wir staunen über die Größe der Höhle und den Lärm, den die einbrechenden Wellen machen.

Als wir wieder am Ausgang sind, scheint sich der Nebel zu lichten. Und so warten wir noch auf die Chance, das Heceta Head Lighthouse auf der nächsten Klippe zu fotografieren. Als wir mit dem Auto vor etwa einer Stunde dort gestoppt haben, war alles im Nebel versunken, so dass wir gar nicht ausgestiegen sind. Doch nun gelingen uns tatsächlich noch Fotos mit nur wenigen Nebelschwaden. Prima!

Ab nun verlässt uns die Sonne nicht mehr. Wir erleben herrliche Momente am Meer. Kurz hinter Florence biegen wir in die „Dunes“ ab und kommen uns plötzlich vor wie auf Sylt oder in Dänemark. Überall hohe, weiße Dünen, feinster weißer Zuckersand und ein toller Geruch. Wir überqueren die Düne und gehen ein Stück am Meer entlang. Der Strand ist hier so riesig, dass wir wie immer an dieser Küste fast alleine sind. Ich halte sogar die Füße in den Pazifik, aber er ist lausig kalt, ich schätze so 12 Grad. Aber die kleinen Lagunen, die die Ebbe gebildet hat, sind herrlich warm. Hier in den Dünen sind viele Motorsportverrückte unterwegs und heizen mit ihren Fahrzeugen die Dünen rauf und runter. Ein großer Spaß und ein gutes Geschäft, aber wir haben es nicht auf dem Plan.

Wir fahren weiter zum nächsten Lighthouse an der Mündung des Umpqua River. Hier ist sogar ein großes Camp für die Dünenraser.

Unser letzter Stopp an der Küste führt uns zum Cap Arago. Eigentlich wollen wir auch hier das Lighthouse fotografieren, fahren aber zunächst vorbei, da wir das Schild übersehen. Was für ein Glück, denn wir finden noch einen Riffbogen, auf dem sich hunderte von Seeelefanten, Seelöwen und Seehunden tummeln. Der Lärm, den sie machen, ist unbeschreiblich. Von nächsten Aussichtspunkt sehen wir dann sogar wieder Wale und diesmal sogar mehrere Tiere. Es ist unglaublich schön und bewegend, die Natur hier im strahlenden Blau zu erleben. Auf dem Rückweg dann noch der Stopp um das Cap Arago Lighthouse zu fotografieren.

Nun  verlassen wir die Küste und fahren ins Landesinnere. Während es an der Küste immer noch so frisch war, dass wir eine Jacke brauchten, steigen die Temperaturen nun stetig an. Die Fahrt ist ziemlich lang (2 ½ Stunden) und zieht sich durch die Berge. Nur Wald soweit das Auge reicht. Kaum Siedlungen oder andere Autos. Wir fahren die ganze Zeit auf eine Gewitterfront zu, in den oberen Bergregionen ist es aber bereits nassgeregnet. Wir erkennen kurz vor unserem heutigen Ziel, Shady Cove, dass die Blitze zu mehreren Feuern geführt haben. Nach kurzer Zeit fliegt der Löschhubschrauber. Die Abendsonne verfärbt sich tiefrot durch die Feuer und den Qualm.

Aber als wir vom Essen kommen, scheint die Lage unter Kontrolle, kein weiterer Rauch steigt in den Himmel, Gott sei Dank.

Unser Hotel ist sehr gut, was ich in dieser Einöde gar nicht erwartet habe und auch unser Abendessen in einem typisch amerikanischen Restaurant ist sehr lecker und reichlich. Jetzt genießen wir zum Tagesausklang noch den Pool.