10. Tag - Durch den Teton-Nationalpark zum Yellowstone Nationalpark (155 mi)

Wir haben uns extra den Wecker gestellt, damit wir in den Nationalparks früh unterwegs sind, um möglichst Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Aber als wir die Augen aufmachen, regnet es ergiebig.

So ein Mist. Auf dem Weg zum Frühstückrestaurant werden wir schon das erste Mal an diesem Tag richtig nass. Nur gut, dass wir so schöne neue Regenjacken haben. Sie kommen heute gleich voll auf ihre Kosten. Bedingt durch das Wetter lassen wir uns Zeit und kommen erst um kurz vor 9.00 Uhr aus Jackson los.

Wir fahren in den Teton-Nationalpark. Zwar warnen uns viele Schilder vor den „Moose“, aber wir sehen leider kein einziges Tier. Wir fahren die Park-Road und halten an verschiedenen Aussichtspunkten. Eine kurze, aber sehr nasse Wanderung unternehmen wir zum Jenny Lake.

Der ganze Park mit seinen hohen Bergen und Gletschern muss bei Sonnenschein ein Traum sein. Auch unsere Fahr auf den … Summit ist leider nur von Regen begleitet und alle Spähversuche auf ein

wildes Tier bleiben erfolglos.

Auch am Jackson Lake machen wir eine kurze Pause. Jetzt hört der Regen endlich auf und die Sicht wird leicht besser. Am See fotografieren wir unser erstes Tier, eine Ratte, was wir aber erst gar nicht erkennen. Tolle Ausbeute, wo doch alle von der Vielfalt an Wildtieren schwärmen. Aber vielleicht haben wir im Yellowstone ja mehr Glück.

Wir fahren in den Park und besuchen als erstes das Visitor Center. Hier erfahren wir, wann der Old

Faithfull seinen nächsten Ausbruch hat. Da wir das gut schaffen können, sind wir schnell wieder auf der Straße. Und endlich sehen wir auch Tiere. Eine Hirschkuh will einige Autos vor uns die Straße überqueren, Gott sei Dank können alle rechtzeitig bremsen. Und einige Meter weiter sehen wir ihre Herde am Straßenrand grasen. Wir fahren allerdings vorbei, da wir uns für den Old Faithfull entschieden haben. Der Himmel ist jetzt etwas aufgerissen und so hoffen wir auf ein trockenes Schauspiel. Und das erleben wir. Schon auf den letzten Meilen zum Geysir sehen wir überall, dass kleine und größere Rauchschwaden aus der Erde steigen. Wir sind echt neugierig auf unseren ersten Geysir. Und dann sehen wir die Menschenmassen und wissen, dass wir richtig sein müssen.

So viele Menschen haben wir bisher noch nicht in den Nationalparks erlebt. Rund um den Schlund stehen die Menschen, aber jeder kann gut sehen. Und etwa 15 Minuten nach unserer Ankunft legt er los. Bis zu 60 m schießt er die Wasserfontänen in die Luft. Nach 3 Minuten ist das Schauspiel vorbei, aber in ca. 90 Minuten

kommt der nächste Ausbruch, da ist auf den Alten Verlass.

Wir schauen uns nun das Old Faithfull Inn an und können nur staunen. Es ist das größte, freitragende und aus Holz gebaute Gebäude der Welt. Die Halle hat eine geschätzte Höhe von 20 m. Alles ist aus Holz gebaut

und man kann auf den ersten zwei Etagen die Galerie, die umläuft, besuchen. Ein total beeindruckender Bau.

Anschließend wandern wir in dem Gebiet rund um den Old Faithfull. Auf Holzstegen darf man sich durch die Landschaft aus Rauch und blubberndem Wasser, Schwefelgestank und Kratern bewegen. Und die Erde zeigt, was in ihr steckt. Alle paar Meter kleinere und größere Geysire, die blubbern und glucksen. Die Löcher, in denen das meist kristallklare Wasser sprudelt, sind mit verschiedenen Ablagerungen geformt und erscheinen auch unter der Oberfläche terrassenförmig.

Pünktlich zum nächsten Ausbruch den Old Faithfull haben wir die kleine Loop beendet und staunen wieder über die Fontänen, die der Alte in den mittlerweile einigermaßen blauen Himmel schleudert. Wir haben uns jetzt einen Platz gesucht, wo wir mehr die Wasserfontäne sehen können. Beim ersten Ausbruch war alles durch den Rauch verdeckt, da wir in ungünstiger Windrichtung standen.

 

Nach diesem Schauspiel  treten wir die Fahrt zu unserem heutigen Hotel an. Wir sind in West Yellowstone

und haben dort eine eigene Blockhütte im Hibernation Station für 3 Nächte. Es ist total gemütlich eingerichtet und gefällt uns super. Nur das Wetter verschlechtert sich wieder und als wir zum Essen fahren, ist der Regen wieder auf unseren Scheiben. Und die Prognosen für die nächsten Tage sind total schlecht. Das ist echt schade. Aber warten wir mal ab, wie es morgen früh aussieht. Wir beenden einen beeindruckenden Tag bei einem Alster in unserer kuscheligen Blockhütte.