14. Tag – Durch den Glacier Nationalpark (253 mi)

Wir gehen den Abend nirgendwo mehr hin. Wir schreiben Mails und What´s Apps und planen die nächsten Tage. Dann wollen wir schlafen, doch genau über unserem Kopf dröhnt die Klimaanlage des gesamten

Hotels. Und das ist so laut als ob ein Jumbojet über uns seine Turbinen zum Start warmlaufen lässt. Um 23.00 Uhr stehe ich völlig genervt auf, ziehe mich an und gehe mich an der Rezeption beschweren. Wir bekommen ein anderes Zimmer und packen also alles zusammen und ziehen um. Das neue Zimmer ist herrlich leise und so bin ich dann endlich eingeschlafen. Leider habe ich so geschnarcht, dass Toddy wohl nicht so gut geschlafen hat.

Heute Morgen sind wir dann erst einmal 1 ½ Stunden durch die Getreidekammer von Montana gefahren.

Riesige Felder soweit das Auge reicht. Und plattes Land aber auf über 1000m Höhe. Dann zeichnen sich am Horizont die Berge ab und wir erreichen gegen 11.00 Uhr den Glacier Nationalpark über die Einfahrt Sankt Marys Lake. Wir schrauben uns in die Berge hoch und genießen traumhafte Ausblicke auf den See,

die stellenweise noch mit Schnee bedeckten Berge und das alles bei tollem blauem Himmel und netten 25 ° Celsius.

Dann erreichen wir den Logan-Pass, wo wir einen Trail von ca. 1 ½ Meilen wandern wollen. Aber erst

einmal müssen wir einen Parkplatz ergattern. Die Plätze sind sehr begrenzt und so kurven wir fast 30 Minuten herum. Erst dann starten wir unsere Wanderung zum Hidden Lake. Mit jedem Schritt geht es aufwärts. Zwar ist der Weg befestigt und auf weiten Strecken auf einem Holzsteg mit entsprechenden Stufen, aber wir kommen ganz schön ins Schwitzen.

Wie schön, dass die Blumenwiesen ringsherum, die tolle Aussicht und die netten Snow Goats, die wir hier überall sehen, uns Pausen ermöglichen.

Nach einer Stunde Aufstieg, werden wir mit einer wunderschönen Aussicht über den Hidden Lake belohnt. Weiter darf man derzeit auch nicht gehen, da vor gefährlichen Grizzley Bären gewarnt wird. Da erfreuen

wir uns lieber an den putzigen Ground Squirrel, die ohne Scheu zwischen den Menschen herumlaufen. Sie sind fast aufdringlich aber auch total niedlich.

Wir machen uns nach vielen Fotos wieder an den Abstieg, der nicht minder anstrengend ist. So sind über unsere Wanderung fast 3 Stunden vergangen.

Nun bleibt leider keine Zeit mehr für weitere Stopps.

Der Weg ins Tal ist spektakulär und wird „Going to the Sun“ genannt. Etliche hundert Meter (ca. 1200m Höhenunterschied) windet sich die Straße, am Hang gebaut, abwärts. Und man kann den Gletscher und tolle Wasserfälle sehen. Leider stelle ich fest, dass ich heute alle Bilder vergeigt habe. Sie sind alle überbelichtet und ich weiß nicht warum. Es ist total ärgerlich und ich bin echt genervt. Aber es ist ja nicht mehr zu ändern.

Zum Glück hat Toddy viele tolle Eindrücke festgehalten.

Unsere Fahrt führt uns heute Abend zur Lonesome Dove Ranch in der Nähe von Kalispell, auf der wir übernachten und zu Abend essen. Dazu gibt es Musik und Geschichten. Es ist ein bisschen wie auf einer Kaffeefahrt, zumal ein Reisebus seine Gäste hier für das Essen ausgespuckt hat. Die reisen aber zum

Glück nach dem Essen wieder ab und herrliche Ruhe breitet sich aus. Aber das Essen ist lecker und die Übernachtungsmöglichkeit urig. Wir schlafen im Haus der Familie und diesen Bericht schreibe ich auf der Bank vor dem Haus, während es langsam dunkel wird in Montana.

Toddy hat eine dicke schwarz-weiße Katze auf dem Schoss, die uns mit ihrem Schnurren unterhält. Sehr romantisch. Aber nun machen wir Schluss, es wird einfach zu dunkel.