Am Historic Columbia River Highway 30 (113mi)

Wir wachen trotz des frühen Zubettgehens zur normalen Zeit auf und machen uns fertig. Toddys Hals ist besser, dafür läuft die Nase und die Nebenhöhlen mucken rum. So ein Mist! Wir fahren heute ein Stück die Interstate, um dann das erste noch erhaltene Stück des Historic Columbia River Highway 30 zu befahren. Hier winden wir uns zum Rowena Crest hinauf und haben wieder einen traumhaften Blick über das Tal, den Fluss und die umgebenden Berge. Im Hang nebenan brennt es immer noch. Bereits gestern sahen wir an dieser Stelle Löschhubschrauber fliegen, aber immer noch qualmt es aus verschiedenen Brandnestern. Das ist hier in den Staaten ein echtes Problem. Immer wieder lösen Gewitter Waldbrände aus und die Löscharbeiten sind an den steilen Hängen oder in den riesigen Wäldern sehr schwierig. In den Nationalparks greift man gar nicht ein. Hier lässt man die Feuer brennen, es sei denn, sie bedrohen menschliche Bauten, wovon es aber nur wenige gibt. Aber hier in bewohntem Gebiet muss man schon handeln. Und da ist der Löschhubschrauber oft die einzige Möglichkeit. Nach dem kurzen Stück auf dem alten Highway (9 Meilen) fahren wir wieder auf die Interstate. Nach einigen Meilen fahren wir ab um den Bonneville Dam, einen Staudamm zur Stromgewinnung zu betrachten. Aber da es dort Eintritt kostet, ändern wir unsere Planung und besuchen die Fisch Hatchery. Hier werden Fische in großen Becken gezüchtet. Ob sie dann hier auch geschlachtet werden, können wir nicht erkunden. In den Zuchtbecken sind nur sehr kleine Tiere. Allerdings gibt es auch mehrere Schaubecken, wo riesige Störe und Forellen zu sehen sind. Das ist sehr nett angelegt und durch eine Glasscheibe kann man die Tiere sogar unter Wasser beobachten. Störe von knapp 2 m Länge sind schon sehr eindrucksvoll. Anschließend halten wir noch kurz unterhalb der Brücke über den Columbia River. Da es heute sehr windig ist (wodurch die Temperaturen gut auszuhalten sind), fahren die LKW´s im Schritttempo über den Stahlbau. Wir geben uns mit einigen Bildern zufrieden und fahren weiter auf der Interstate, bis wir wieder auf den Historic Highway abbiegen können. Jetzt wollen wir uns die noch fehlenden Wasserfälle anschauen. Als erstes halten wir am Horsetail Fall. Das Wasser stürzt wieder eindrucksvoll in die Tiefe und verschleiert dabei. Die Bäume sind, ähnlich wie am Pazifik , voll mit Moosen und Flechten, da es durch die Wassernebel ständig feucht ist. An der Oneonta Gorge steige ich alleine aus und schaue mir die die Schlucht alleine an. Toddy geht es leider wieder schlechter. Der kalte Schweiß steht ihm auf der Stirn, so ein Scheiß. Ich wandere hier in der Gorge daher nur ein kurzes Stück umher und verpasse so die Wasserfälle, die sich tiefer in der Schlucht verbergen. Sie sind allerdings auch nicht ausgeschildert. Bei den Multnomah Falls tummeln sich dann die Massen. Es ist aber auch ein wirklich besonderes Fleckchen Erde. Zwei Fälle hintereinander von beeindruckender Höhe kann man bestaunen. Zwischen den Fällen beiden spannt sich eine weiße Brücke über die Schlucht. Wir machen schöne Bilder von unten und ich wandere dann noch hoch bis zur Brücke und genieße die tolle Aussicht auf den oberen Fall. Toddy fotografiert mich von unten, wie ich auf der Brücke zwischen den beiden Wasserfällen stehe. Hoffentlich sind die Bilder schön. Als ich wieder bei meinem Mann bin, hat es sich wieder deutlich zugezogen und sieht zunehmend nach Gewitter und Regen aus. Schade! Wir fahren aber noch zu den Wahkeena Falls. Hier bleibt Toddy aber im Auto. Ich mache mich mal wieder auf einen kurzen Trail, aber es geht natürlich 0,2 Meilen steil bergauf. Da merke ich dann doch meine Waden. Aber der Wasserfall belohnt mich. Er führt noch viel Wasser und die Felswände und die Bäume drum herum sind moosbewachsen. Es sind kaum Menschen da und so kann ich diesen Ausblick eine Weile alleine genießen und Fotos machen. Allerdings ist der feine Sprühnebel durch den Wasserfall auf Dauer auch nässend. Ich kehre, gerade noch rechtzeitig bevor das Gewitter mit Starkregen einsetzt, zu Toddy zum Auto zurück. Dem geht es inzwischen richtig schlecht und so fahren wir heute bereits am frühen Nachmittag zum Hotel zurück. Toddy ruht sich aus und ich hole das Tagebuch von gestern nach (habe ich total vergessen) und schreibe dann für heute gleich weiter. Draußen fällt der Regen – it`s raining cats and dogs – und wir machen einen ruhigen Nachmittag. Da kann ich mir doch gleich noch die Bilder von heute auf dem Rechner ansehen. Hoffentlich sieht es auf dem Laptop auch so gut aus wie auf dem kleinen Display. Wir haben zum Glück ein wirklich gemütliches und gut ausgestattetes Motelzimmer mit sehr bequemen Betten. In der Lobby gibt es frischen Kaffee und Cookies und zum Abendessen geht man auch nur über den Parkplatz. Und dann hoffen wir, dass mein lieber Schatz morgen wieder einigermaßen auf dem Damm ist.