Der 6. Tag - Entlang der Küste von Maine

 

Der Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Ich habe aber schlecht geschlafen, viel Quatsch geträumt und ziemlich gefroren. Man sollte doch nicht in getrennten Betten schlafen. Die letzte Stunde bin ich zu Toddy gekrabbelt, da fühle ich mich geborgen. Das Frühstück war gut, man gewöhnt sich an die amerikanische Toastie-Orgie. Aber das alles Plastik und zum Wegwerfen ist, ist nur gruselig. Was da jeden Tag an Müll produziert wird, ist unvorstellbar.

 

Gut gestärkt, das Auto vollgetankt, starten wir nach Popham Beach. Ein unendlich weitläufiger, einsamer Strand erwartet uns. Alleine aber auch die Fahrt dahin ist sehenswert. Die Straße ist unheimlich schmal, eng und völlig desolat. Die Landschaft jedoch toppt alles. Immer wieder blinzelt der Sund durch die Bäume, wir sehen Moore und Seen, eine einzigartig schöne Gegend mit ganz viel Natur. In Popham Beach machen wir einen ausgedehnten Strandspaziergang zu einer Insel, die jetzt, da Ebbe ist, zu Fuß zu erreichen ist. Wir kraxeln auf den Felsen herum und machen wunderschöne Bilder. Am Strand sind kaum Menschen, nur 3 Pferde werden trainiert. Nach mehr als einer Stunde geht es zurück zum Auto und weiter die Küste entlang.

 

Wir fahren durch Wiscasset, einem wunderhübschen kleinen Ort und finden farbenfrohe Bäume und weiße Kirchen. Die Fotomotive nehmen zu. 

Anschließend fahren wir wieder eine schmale Straße entlang, weil wir zum Pemaquid Lighthouse wollen. Auf dem Weg dahin sitzt plötzlich auf einem der Bäume, deren Äste über die Straße reichen, ein Weißkopf-Seeadler. Toddy hält an, wendet und wir werden mit sensationellen Bildern belohnt. Ein zweites Tier, das noch im Baum gesessen hat, fliegt leider weg. Aber der andere lässt sich weder durch den Verkehr noch durch uns Menschen stören. Wir können ihn ausgiebig beobachten und Toddy gelingen super Fotos mit seinem Zoom. 

 

Auch der Leuchtturm ist ein Highlight. Wir dürfen sogar auf den Turm steigen. Wieder erspähen wir superschöne Foto-Motive unter blauem Himmel. Wir werden mit dem Wetter wirklich verwöhnt, auch wenn sich die Temperaturen bei nur etwa 15 Grad halten. Die Sonne reißt alles raus.

Bei einem kurzen Stopp am Supermarkt füllen wir unsere Vorräte an Essen und Trinken wieder auf. Es bewährt sich prima, immer alles im Auto zu haben. 

 

Als weiteren Halt des Tages habe ich mir Camden gewünscht. Der Ort wird immer mal wieder in meinen Büchern erwähnt. Es ist ein niedlicher Touristenort mit netten Geschäften. Man merkt deutlich, dass hier

Leute mit viel Geld ihr Urlaubsdomizil haben. Alles ist sehr gepflegt und gehoben. Es gibt auch imposante Häuser und Cottages. Bevor wir den Ort durchstreifen, sind wir noch auf den Mount Battie (244 m) gefahren. Von hier hatten wir eine grandiose Aussicht auf das Meer und den Ort Camden. Man konnte noch einen alten Turm hinaufklettern und von dort die Aussicht auf das Meer, die Wälder und den Ort genießen.

 

Dann die Weiterfahrt zu unserem heutigen Hotel in Belfast. Was immer wieder erstaunt, ist, wie zersiedelt das Land ist. An jeder Straße stehen Häuser. Es ist weit und breit keine Ortschaft in Sicht, aber die

Menschen wohnen in der Wallachei, weit ab jeder Siedlung. Wir fragen uns, wie das hier mit Abwässern funktioniert. Der Strom wird überall oberirdisch geführt, die Masten der Leitungen stören oft unsere Bilder, aber so ist es hier nun mal. 

Unser heutiges Motel ist einfach, aber nett. Hier werden wir für zwei Tage bleiben. Morgen wollen wir in den Acadia Nationalpark, aber wir fürchten, dass es wegen des Shutdowns der Regierung nichts wird. 

Heute Abend haben wir sehr lecker um die Ecke gegessen. Im „Nautilus“ gab es Fish and Chips: sehr appetitlich. Anschließend haben wir die Bilder gesichert und ein wenig unsere Technik mit Strom versorgt. Da sind doch immer wieder abends die Akkus zu laden, das Tablett oder die Handys, die an die Ladung müssen, es ist die reinste Koordinierungsübung. Aber so kann man alles gleich schreiben und speichern. Das ist schon eine tolle Art Tagebuch zu führen.