Die Berkshire Hills am 12. Tag

Der 12. Tag - Berkshire Hills 

Die Nacht war heute leider sehr unruhig. Toddy hatte gestern Abend noch mal gegoogelt, um noch mehr über den Mann mit dem Herzanfall an den Ripley-Falls zu erfahren. Im Netz haben wir dann tatsächlich einen Bericht gefunden, der aussagte, dass der Mann auf dem Trail verstorben ist. Das hat mich doch ziemlich mitgenommen und ich habe dann immer viele Gedanken und Ängste um meine Lieben. Aber so ist das Leben.

 

Wir sind heute Morgen aufgestanden und hatten einen nassen Garten vor unserem Zimmer. Doch der vermeintliche Regen kann nur wenig gewesen sein und im Laufe des Tages wird es immer schöner und vor allem ist es recht warm. Wir haben so ein Glück mit dem Wetter, das ist unglaublich.

Wir sind heute Morgen zum Frühstück bei „Papa Pete“ gewesen. Ham, Egg und Toast, recht lecker und typisch amerikanisch. Allerdings schmieren wir uns auch mindestens ein Toast mit Marmelade, die zum Glück auf dem Tisch steht.

 

Dann geht es nach Pittsfield und dort zum Hancock Shaker Village. In diesem Dorf wird das Leben der Shakersekte erzählt und gezeigt. Die Gemeinschaft war wohl organisiert und sie führten ein einfaches,

aber durchdachtes Leben. Allerdings waren Ehe und Sex verboten, so dass die Sekte sich am Ende selber ausgelöscht hat. Viele Jahre haben sie aber auch immer Zuwächse durch neue Mitglieder oder Waisenkinder erfahren, die sie in ihre Gemeinschaft aufgenommen haben. Häuser, Arbeitsstätten und ihre Art der Viehhaltung warenspannend zu sehen. Die Shaker haben viele ideenreiche Handwerke ausgeführt und die umliegenden Gemeinden mitversorgt und  sich so selber finanziert.

 

Nach diesem Zwischenstopp  sind wir wieder in Richtung Norden gefahren, um zum sogenannten Mohawk-Trail zu gelangen. Auf dem Weg dorthin haben wir das erste Mal auf dieser Reise bei Mc Donalds eine Kleinigkeit gegessen. Das Frühstück war nicht so sättigend wie sonst.

Der ehemalige Indianerpfad ist heute eine Straße, die quer durch die Berkshire Hills verläuft. Wir haben die leuchtenden Farben der Hügel noch einmal bewundern können und schöne Fotos gemacht. An der Statur „Hail to the Sunrise“, die einen Indianer vom Stamm der Mohawk zeigt, der mit weit ausgebreiteten Armen die Sonne begrüßt, sind wir erst vorbeigefahren. Um ihn dann doch noch zu sehen, sind wir noch einmal 19 km zurück gefahren.

 

Sehr nett war auch der Ort Shelburn. Hier gibt es die sogenannte „Bridge of Flowers“, die wirklich wunderschön mit Bäumen, Büschen und blühenden Blumen bepflanzt ist. Sieht man sie aus der Ferne, denkt man erst, was das wohl sein soll. Sie ist aus hässlichem Beton und nur ab und zu ranken Äste über die Brüstung. Aber darüber zu gehen, ist wirklich ein Augenschmaus.

Einen kleinen Blick haben wir dann noch auf den Salmon-Fall geworfen, der aber sehr durch die Menschen in ein Wehr gelenkt ist. Allerdings kann man dadurch die sogenannten „Potholes“ sehen. Das sind vom Wasser sehr glatt geschliffene Felsen mit kreisrunden Löchern. Das sah sehr beeindruckend aus.

 

Einen weiteren Stopp haben wir in "Historic Deerfield" gemacht. Hier sind viele alte Häuser erhalten und restauriert worden, die man auch besichtigen kann. Sie sind originalgetreu möbliert. Aber wir sind zu spät, alles ist schon geschlossen. Wir begnügen uns mit einem Spaziergang entlang der Straße. Wir sind eben zum Ende der Saison unterwegs und merken es seit dem Wochenende besonders, dass viele Touristenattraktionen mit dem Wochenende zugemacht haben oder die Besichtigungszeiten deutlich reduziert sind. Vieles ist jetzt nur noch am Wochenende auf. Aber wir haben bis jetzt immer Glück gehabt

und alles gut geplant. Auch der Shutdown hat uns zum Glück nur wenig Sorgen bereitet. 

 

Heute Abend sind wir nun in Northhampton, haben ein gutes Motel und haben eben lecker bei Roberto (ein Italiener) gegessen. Ich war vor dem Essen noch schwimmen und falle gleich todmüde in mein Bett. Das Rumreisen und aus dem Koffer leben, strengt doch ganz schon an. Heute musste ich auf der Fahrt auch mal eine Weile die Augen zumachen. Nur mein Toddy, der scheint nie müde oder kaputt zu sein und dabei fährt er auch noch den ganzen Tag, heute zum Beispiel 250 Kilometer.