Tag 10 Von Beatty nach Lee Vining
Nach einer eher unruhigen Nacht mit wechselnden Empfindungen - mir ist so warm, mir ist so kalt - bin ich
morgens erst mal in den Pool gesprungen. Das war ein guter erfrischender Start in den Tag. Dann zu Fuß auf die andere Straße Seite zum Frühstück. Unser Hotel hatte heute keines im Angebot und so waren wir in einer Bar. Es war aber okay. Es gab Toast und Jelly und Omlett. Dazu Kaffee, den man immer wieder nach
bekommt. Das ist hier auch abends mit den Getränken so. Das ist echt nett.
Anschließend waren wir wieder „on the road“ . Erst einmal wieder durch die Wüste etwa 70 Meilen. Da wir nicht genau geschaut haben, waren wir dann plötzlich 15 Meilen zu weit. Also in Goldmine wenden und 15 Meilen zurück zur Abfahrt. Da es kaum Staßen in diesem Gebiet gibt, ist es nicht möglich, Alternativen zu finden. Dann ging es etwa 70 Meilen oberhalb des Death Valley in Richtung Bishop. Die Fahrt war heute wieder sehr unspektakulär. Daher haben wir wieder unser Hörbuch gehört. Die Straße ist so weit im Nirgendwo, dass es nicht einmal einen Radiosender gibt. So haben wir bereits gestern mit dem Buch "Gut gegen Nordwind" angefangen. Allerdings sind wir noch in die White Mountains abgebogen. Hier soll es auf etwa 9500 feet ganz alte Bäume geben. Es sollen mit 4500 Jahren die ältesten Bäume der Welt sein.
Die Straße da hinauf war sehr schmal und hatte spektakuläre Abgründe. Und man war fast alleine unterwegs. Die Bäume haben wir dann auch gefunden, aber sie sahen nicht besonders aus. Es waren Tannen von einer guten Größe mit etwa 10 m Höhe. Man mag es kaum glauben, aber das Internet lügt ja wohl nicht. Ganz toll war es, das man von hier oben die Berge der Sierra Nevada in Californien sehen
konnte und wir haben tatsächlich Schnee und Gletscher gesehen. Und das bei Tagestemperaturen die heute auch schon wieder zeitweise bei 104 Fahrenheit waren. Allerdings ist es in der Höhe deutlich angenehmer und so hatten wir auf dem White Mountain so etwa 80° Fahrenheit. Dann ging es spektakulär wieder abwärts. Von oben konnte man auch eine Oase sehen, durch die wir dann gefahren sind. Big Pine hatte tatsächlich eine wirklich beeindruckend schöne Pinie an einer Kreuzung.
Weiter ging die Fahrt nach Bishop. Inzwischen sind wir in Californien angekommen. Das hat man gleich
gemerkt. Alles war etwas gepflegter und es war deutlich mehr los und mehr Verkehr. Das Land war sehr viel grüner und kultivierter. Die Zeiten der Open Ranch sind vorbei.
In Bishop haben wir ein wenig eingekauft, vor allem Obst, Getränke und einige Joghurt. Am Lake June wollten wir dann am See ein Picknick machen, doch leider fanden wir keinen Zugang. Alles war durch Resorts oder Campgrounds geblockt. So haben wir in einer Parkbucht oberhalb des Sees eine Pause gemacht und eine Kleinigkeit gegessen.
Danach waren wir am Mono Lake. Dieser See hat einen extrem hohen Salzgehalt und wird ständig kleiner. Die Zuflüsse, die früher den See erreicht haben, sind umgeleitet worden und liefern heute Wasser für Los Angeles. Und so verdunstet hier nur noch Wasser und die Salz- und Mineralkonzentration steigt ständig.
Dann erreichten wir unser Ziel für heute. Wir wohnen im Murphys Inn in Lee Vining. Hier haben wir wieder ein Zimmer gemeinsam. Dany hat seit gestern Probleme in der Schulter und kann den Arm kaum bewegen. Hoffentlich nichts Schlimmes. Wir cremen mit Voltaren und geben ihr Schmerzmittel, die sie auch nimmt. Dann muss es schon arg wehtun. Heute Abend haben wir wieder gut gegessen. Ich hatte Schweinerippchen und Toddy vom Rippchen vom Rind. Sehr lecker. Mit der amerikanischen Küche kommen wir ganz gut zurecht. Nur täglich Diät-Coke ist sehr gewöhnungsbedürftig für Dany und mich. Nun sitzen wir wieder draußen und schreiben Tagebuch, heute allerdings mit dicker Jacke. Es weht ein beständiger
frischer Wind, der die sonst sehr angenehmen Temperaturen etwas abschwächt und auf Dauer einen auskühlt. Heute Abend haben wir das erste Mal während unserer Reise auf dem Zimmer noch Karten gespielt.