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Am Colorado an Parker Strip

Gut erholt starten wir in den Tag. Duschen ist mal wieder im Wohnmobil angesagt. Mittlerweile gewöhnen wir uns daran. Die Duschen auf dem Campground sind kostenpflichtig und sehen nicht sauber aus. Dann lieber „Zuhause“, wie Toddy meint. Heute liegt ein langer Fahrtag vor uns. In Williams frischen wir noch einige Vorräte auf. Anschließend heißt es Meilen machen auf dem Highway. Ich stricke und schaue mir die Landschaft an. Nebenbei hören wir Hörbuch. Leider stellen wir am Abend fest, dass Spotify die gesamte Zeit irgendetwas downloaded. Nach dem Neustart mit meiner amerikanischen Karte war meine gedownloadete Bibliothek leer. Und nun hat er versucht alles nachzuladen. So ein Mist. 8 GB weg und ich kann kein Tagebuch mehr hochladen und bin auf freie WLAN Netze angewiesen. Ich ärgere mich total. Dabei hat es so gut geklappt, wenn mein Handy als Hotspot arbeitet. Damit ist dann auch Schluss mit Whats App. Na gut, manchmal muss man Lehrgeld bezahlen.
Wir kommen gegen 16 Uhr in Parker an. Zum Staudamm können wir leider nicht direkt fahren, er ist für große RV gesperrt. Dann also gleich  zum Campingplatz. Die letzten Meter sind rechts und links der Straße große Überschwemmungen zu sehen.  Hier muss in der letzten Zeit mächtig Regen runter gekommen sein. Wir erfahren, dass die letzte Nacht sintflutartiger Regen war. Viele Plätze und Wege sind unpassierbar. Aber wir bekommen einen netten Stellplatz für kleines Geld. Am Colorado gehen wir spazieren und bewundern die  anderen Wohnwagen und Wohnmobile, gegen die wir klein aussehen. Auf dem Fluss dröhnen die Maschinen der Speedboote. Unser Platznachbar erzählt, dass heute Vormittag ein Rekordrennen war. 226 Meilen pro Stunde war ein Boot angeblich schnell. Wir mögen es kaum glauben. Aber insgesamt sind die Boote hier auf dem River deutlich schneller als bei uns unterwegs. Auf und ab fahren die Reichen und zeigen sich und ihre Boote. Hier ist es auch endlich wieder warm. Wir haben die Berge verlassen und sind von 2200 Metern Höhe auf 150 Meter über Null gefahren. Entsprechend haben sich die Temperaturen geändert. Die dicke Tagesdecke kann heute in den Schrank und wir probieren zum ersten Mal die Klimaanlage aus.
Zum Ende des Tages erleben wir noch ein besonderes Schauspiel am Himmel. Über den Bergen bilden sich neue Gewitterwolken und die letzten Sonnenstrahlen machen aus ihnen ein Inferno der Farben. Fast alle Camper stehen draußen und genießen dieses Himmelsspektakel. Auch Blitze sind zu sehen und der Donner dröhnt zu uns herüber. Allerdings kommt kein neuer Regen bei uns an, was aber auch gut ist. Der Boden ist hier immer noch total matschig.
Abends lade ich dann im Schneckentempo die Berichte der letzten zwei Tage hoch. Immerhin hat der Campingplatz ein freies Netz, wenngleich es sehr lahm ist. Toddy kocht und wir haben Nudeln mit Hack und frischen Salat. Das klappt immer prima. Er hält mir den Rücken frei, um das Tagebuch und den Blog zu machen. Ich mache dafür den Abwasch.