Ich habe heute Nacht nur gefroren. Schließlich habe ich meinen Bademantel angezogen und selbst mit dem an bin ich nicht warm geworden. Ich bin wohl bei meinen Fotoversuchen ziemlich
durchgeklappert und habe es gar nicht so gemerkt. Aber die dünne Decken wärmen eben auch nicht richtig. Selbst Toddy hat mich mit ankuscheln nicht warm bekommen. Entsprechend unruhig waren die
ersten Nachtstunden. Erst nach einiger Zeit bin ich dann eingeschlafen. Aber mit jedem Umdrehen fehlt wieder irgendwo Decke und Wärme. Morgen mache ich mir eine Wärmflasche, die habe ich extra
mitgenommen, da ich das Frieren auch von unseren Herbsttouren mit dem Womo kenne.
Am Morgen ist dann die Kälte vergessen. Ein früher Blick aus dem Fenster zeigt die Berge im leuchtenden Morgenrot. Es sieht zu schön aus. Nach dem Frühstück machen wir eine längere Wanderung
durch diesen Park mit seinen besonderen Felsen und Sandsteinformationen. Eher kleinere „Berge“, die vom Wasser ausgewaschen sind. Dadurch ergeben sich Canyons und Höhlen. Wir wandern durch Washs
und klettern in Höhlen. Zum Ende dieser Schlucht können wir noch auf den Rand wandern und von oben in dieses Gebiet gucken. Es ist eine Mischung aus einem kleinen Bryce Canyon und den Gobblin
Valley. In Passagen fühlen wir uns auch an den Antelope Canyon erinnert, allerdings fehlt sie tolle Rotfärbung. Aber es ist wunderschön und wir sind fast alleine unterwegs. Nur ein weiteres
Pärchen wandert auch umher.
Wir entsorgen am Campground noch unser Abwasser und füllen den Wassertank nach, dann geht es gegen 11.30 Uhr wieder auf die Straße. Wir fahren in Richtung St. Georges. Wieder geht die Strecke
durch tolle Gebiete. Wir machen einen kleinen Schlenker durch den Snow Canyon, der absolut spektakulär aussieht. Mächtige Felsen in weiß und rot leuchten in der Sonne. Es ist immer wieder ein
Augenschmaus, diese Naturwunder live zu sehen. Leider geht es Toddy dort nicht so gut. Er hat heftige Magenkrämpfe und so verzichten wir auf eine Wanderung. Ich bin nicht so böse, da um
diese Jahreszeit hier die Tarantulaspinnen aus ihren Höhlen kommen. Heute Morgen waren wir bei jedem Schritt auf der Hut vor Klapperschlangen, die dort leben. Gesehen haben wir aber zum Glück
weder das eine noch das anderen.
In St. Georges fahren wir in den Walmart und füllen die Vorräte auf. Viel fehlt nicht, doch da es die nächsten Tage eher durch dünn besiedeltes Gebiet geht, sollten Brot, Obst und Getränke gut
vorhanden sein. Ich erstehe noch eine Jogginghose für kalte Abende und Nächte.
Unseren Plan, essen zu gehen, streichen wir auf Grund von Toddys Magenproblemen. Wir machen uns auf zum den Coral Pink Sand Dunes. Leider lässt uns das Navi einen elendigen Umweg von fast 1
Stunde fahren. Wir kannten den anderen Weg von Google, waren aber nicht sicher, ob es rough road ist. Die dürfen wir nicht fahren. Später zeigt sich, dass eine tolle neue Straße gebaut wurde.
Naja was solls. Der Weg führt wieder entlang mächtiger Berge mit roten Flanken. Dazu fahren wir auf eine Unwetterfront zu, die Angst machen kann. Ein Regenbogen zeigt sich in seiner ganzen
Schönheit und nimmt das mulmige Gefühl.
Wir kommen mal wieder mit dem Büchsenlicht an. Ein spektakulärer Himmel zeigt sich kurz und leuchtet in tiefen Rot. Überall zeigt sich, dass das Unwetter Regen gebracht hat und wir haben schon
Angst, dass wir wegen möglicher Überschwemmungen nicht ankommen. Es sieht auch oft sehr ausgewaschen aus und viel Sand ist auf der Fahrbahn, aber wir kommen gut durch. Gerade noch treffen
wir den Ranger, der uns einen Campground zuweist und 20$ für die Nacht kassiert, Vielleicht haben wir hier heute wieder Glück mit dem Sternenhimmel. Wir sind wieder weit ab von jeder menschlichen
Siedlung. Muss nur noch der Himmel freiziehen. Warten wir es ab.
Nachtrag: Es ist himmlisch. Der Himmel ist komplett freigezogen und mir gelingen die gewünschten Bilder. Ich bin super glücklich. Wir haben etliche Zeit unter dem Sternenzelt gestanden und haben
dieses wunderbare Naturschauspiel genossen.