Wir haben es mit unserem Campingplatz gut getroffen. Ein fairer Preis von 33$ inkl. Strom und Duschen. Das ist das, womit wir täglich gerechnet haben. Aber wir frieren in der Nacht erheblich und
ich bin froh, dass die Heizung immer wieder anspringt. Die dünnen Decken sind eine Lachnummer und helfen nicht gegen die Kälte.
Gegen 10 Uhr starten wir heute zu unserer langen Strecke durch das Great Bassin. 540 Kilometer durch das große Nichts. Der Start ist allerdings sensationell. Zunächst liegt der Monolake zu
unseren Füßen und bietet einen tollen Anblick. Noch spektakulärer wird dann der Blick zurück auf die Sierra Nevada, die bei tollen Wetter am Horizont zu sehen ist. Blauer Himmel mit weißen
Wölkchen und dazu die wunderschönen schneebedeckten Berge. Wir können uns gar nicht satt sehen. Bei der Weiterfahrt stehen dann Wildpferde neben der Straße und grasen friedlich. Was für ein
schönes Anblick. So stellt man sich die Weiten Amerikas vor.
Dieses Blick bleibt uns in verschiedenen Varianten die nächsten Stunden erhalten. Weite Ebenen, immer flankiert von hohen Bergen. Schnurgerade Straßen von unendlicher Länge. Wenn man die Berge
erreicht, windet man sich eine Ebene höher oder runter und dann taucht das gleiche Bild wieder auf. Es ist nicht zu fassen. Hier erfährt man wie groß das Land ist. Zweimal kommen wir durch eine
Art Oase. Hier ist plötzlich ein Flecken grünes Land. Einige Menschen und ihr Vieh leben hier und dann kommt wieder die unendliche Leere. Es gibt keine Bäume oder Tiere, nur das typische
Präriegestrüpp. Oft ist das Gebiet „open ranch“ und ab und zu sehen wir auch Rinder in den Weiten grasen. Stunde um Stunde geht die Fahrt. Ich stricke und wir hören Hörbuch. Zwischendurch setze
ich mich auch mal nach hinten an den Tisch und bearbeite die Bilder für den Blog. Aber da die Straßen sehr uneben sind, ist es kein Spaß. Schlimm ist auch der heftige Seitenwind und wenn
uns tatsächlich mal ein großer Truck oder RV entgegenkommt, versetzt uns der Wind erheblich. Aber insgesamt sehen wir nur wenige Autos. Aber es gibt auch in dieser Einöde Kreuzungen und so trifft
man doch ab und zu auf Menschen. Es gibt sogar eine Stadt: Tonopa. Hier können wir tanken und nach einer kleinen Pause geht es weiter. Am Rand vom Great Bassin liegt dann die Stadt Panaka. Von
hier sind es nur noch wenige Meilen zum Cathedral Gorge State Park, wo wir die Nacht verbringen. Ein kleiner Campground inmitten der Natur. Aber ausgestattet mit allem was wir brauchen: Strom und
Klos und Duschen. Wobei wir die Duschen und Klo gar nicht in Anspruch nehmen. Wir haben einen tollen Platz für 25 $. Dieses ist wieder so ein Self-Registration-Platz. Geld in einen Umschlag und
ab in eine Betonröhre. Wie bei uns auf den Blumenfeldern. Ein Kontrollabschnitt kommt dann bei uns ins Fenster. Tatsächlich fährt am nächsten Morgen der Ranger vorbei und kontrolliert.
Wir erleben noch einen unvergleichlichen Abend mit einem ganz tollen Sternenhimmel. Leider bin ich aber zu blöd, diesen zu fotografieren. Vielleicht klappt es ja noch ein anderes Mal. Ich
muss erst noch mal lesen, was man für Nachtfotografie alles bedenken muss. Aber wichtig sind ja auch die Bilder im Kopf und da ist alles fest gespeichert. So weit weg von der
Lichtverschmutzung durch die Menschen wird der Himmel unendlich und zeigt sich in Form von abertausenden funkelnden Sternen. Wunderschön!