Der Regen bleibt die Nacht und auch am Morgen können wir das Meer nur hören und aus der Ferne sehen. An Aussteigen und Spazierengehen ist nicht zu denken. Der Regen prasselt nur so auf das
Dach.
Wir frühstücken gemütlich und lernen unser Zuhause auf Zeit besser kennen. Die Euphorie verfliegt etwas, denn wir bemerken schnell, dass vieles nur groß aber nicht durchdacht und praktisch ist.
Hier einige Beispiele:
Der Herd hat drei große Flammen, aber die kleinen Töpfe werden total heiß. Da alles aus Metall ist, ist selbst Wasserkochen gefährlich.
Der Ofen verbrennt in der Mitte die Brötchen, da dort die Gasflamme ist und so testen wir unfreiwillig den Feuermelder. Er funktioniert 1A.
Der Beifahrersitz hat eine einbaute Fußbodenheizung. Der Auspuff scheint dort entlang zu laufen und ist nicht gut isoliert. Ich verbrenne mir fast die Füße und komme vor Hitze um. Dazu ist der
Fußraum extrem eng, weil der Motorblock zwischen den Sitzen in der Fahrerkabine liegt.
Es fehlen kleine Haken, um mal die nasse Jacke aufzuhängen oder Schuhe zu lassen. Auch Handtücher zum Trocknen aufhängen, ist nirgends möglich. Und das, wo wir nur zwei Handtücher haben.
Die Schubladen halten alle nicht, sie kommen wiederholt während der Fahrt raus und ich muss nach hinten klettern und alles wieder reinschieben. Hoffentlich hält das die Tour über und reißt nicht
komplett raus.
Das Entertainmentsystem ist sehr fraglich. Das Radio hat keinen schönen Klang und kann nicht im Stand bei abgeschaltetem Motor betrieben werden. Na toll und wir haben unsere kleine Box bewußt zu
Hause gelassen. So ohne Musik, das ist ja nichts für mich.
Durch den Aufbau des Wohnmobils gibt es mehrere Stellen mit Stufen, da habe ich bereits vertreten.
Der Tisch an der Sitzecke ist sehr groß, aber um in die Rundbank zu klettern, ist nur wenig Platz. Bei Slideout kann man den Tisch allerdings drehen, dann passt es gut.
Im Bereich des Fahrerhauses gibt es keinen Sichtschutz. Weder können wie bei uns die Scheiben mit Jalousien zugezogen werden, noch gibt es einen Vorhang wie in unserem alten Teil. Die erste Nacht
haben wir uns mit einer Wolldecke vor den Blicken der Nachbarn geschützt. Aber vielleicht brauchen wir die nächsten Nächte jeder eine Decke, dann entfällt diese Möglichkeit. Während ich dies
schreibe, kommt mir die Idee, dass wir gestern so ein komisches Stück Stoff gesehen haben. Sah aus wie eine Brokatdecke. Die suche ich und siehe da, theoretisch kann man sie vor die Scheibe
machen. Allerdings wird sie mit Klett befestigt und einige der Klettpunkte fehlen bereits. Diese schwere Gardine an 7 Punkten anzukletten, ist auch keine tolle Idee.
Die Ausstattung mit Geschirr, Besteck und Töpfen ist sehr dürftig und so Kleinigkeiten wie Spülbürste, Spülmittel, Klobürste und einige Gewürze fehlen ganz. Dabei schafft sich das dann jeder
wieder neu an. Was für ein Quatsch.
Als wir vom Campingplatz wieder zum Highway No 1 zurückfahren, schlucken wir schwer über die Straße. Sie ist eng am Hang und hat viele Haarnadelkurven. Da wird uns bei tageslicht ganz anders. Und
gestern Abend im Dunkeln sind wir hier ziemlich unbedarft langgefahren. Das Wohnmobil ist bei Fahren am Quitschen und Knarzen, dass man Angst bekommen kann.
Nach unserem heutigen Stopp bei einem Walmart. um die vergessenen Dinge einzukaufen, bricht dann in der Tür der Stoßdämpfer weg. Jetzt schwingt die Tür immer ganz auf und zu und leider ist es so,
dass wir es nicht reparieren können. Der Stoßdämpfer hängt unter der Tür und beim Schließen muss man nun immer aufpassen und das Teil von Hand einfädeln. Was für ein Sch...
In Santa Maria, wo wir einkaufen, scheint immerhin mal kurz die Sonne. Wir wollen uns noch eine amerikanische Prepaid Karte besorgen und warten knapp 2 Stunden im Telefongeschäft, bis wir endlich
an der Reihe sind und bedient werden. Wir sind total genervt, aber ohne die Karte können wir keinen Blog veröffentlichen und auch keine Whats App empfangen oder senden. Wir kaufen uns auch eine
kleine Box, um wieder Musik zu hören. Wieder im Auto muss ich nun aber festsellen, dass ich nicht mehr zu Spotify komme. Ich habe den Zugang vor meiner Neuseelandreise von Stephan als
Familienmitglied eingerichtet bekommen, habe aber keine Zugangsdaten. Durch den Kartenwechsel muss ich mich aber neu einloggen, was ich aber derzeit nicht kann. Ich hoffe, Stephan kann per Whats
App helfen. Die weitere Fahrt verläuft bei dicken Wolken auf dem Highway No 1. Als wir an unserem Campground ankommen, schüttet es wieder wie aus Eimern, so dass wir uns gar nicht registrieren
können. Das läuft per Briefumschlag, in dem man das Geld legt und dann in einen Briefkasten wirft. Wirklich viel los ist nicht mehr. Wir suchen uns einen Platz mit einem Nachbarn und wollen heute
abend zum ersten Mal kochen. Hoffen wir, dass alles gut klappt.
Mit Burgern, Möhren und Kartoffeln lassen wir es uns schmecken. Da wir weder fernsehen noch Musik haben, gehen wir früh ins Bett und schlafen gut.