Was für ein wunderschöner Tag. Die Sonne lacht morgens vom Himmel und ich mache mich auf, den Ort zu erkunden. Auf der Peninsula, die wie eine Walflunke aussieht, ist Ebbe, als ich ankomme. Der Untergrund ist felsig und sehr zerklüftet. Ich habe viel Spaß, hier von Stein zu Stein zu springen. Auch die Seals sind hier Zuhause und locken wieder Scharen von Touristen an. Immer mehr bekomme ich aber eine Wut auf die Chinesen, die völlig distanzlos sich den Tieren gegenüber verhalten. Sie gehen so dicht an die Tiere heran, dass diese ihren Ruheplatz verlassen und ins Wasser flüchten. Und ich finde das sieht man auch. Sie sind recht dünn und vielleicht muss man doch über bessere Schutzmaßnahmen nachdenken. Allerdings werden die Touristen weniger, wenn man ein wenig um die Landzunge herumgeht. Diese zerklüftete Landschaft hat schon einen ganz besonderen Reiz. Und die Seals haben hier viele Rastmöglichkeiten, die nicht von Touristen erreicht werden können. Mehr als zwei Stunde genieße ich hier die Sonne und die unglaubliche Natur.
In Kaikoura gibt einige Stellen, die mich zu einem Stopp veranlassen. Da ist ein Lookout, der einen Blick über die schmale Stelle, dem Zugang zur Peninsula ermöglicht. Rechts und links davon dann das Meer. Auch eine Kirche und einen Park mit Bögen aus Walfischknochen besuche ich. Dann fahre ich zurück zum Campground und gönne mir eine Auszeit in dem Pool zum Schwimmen und dem Hotpool.
Anschließend geht es dann auf Whalewatchingtour. Im Center erhält man eine Sicherheitseinweisung, Dann bringt einen der Bus zum Schiff. Es ist eine schnelle Katamaranfähre. Alle Passagiere müssen auf der Fahrt auf ihren Sitzen bleiben. Einige sehen schon nach kurzer Zeit sehr grün aus. Die lange Dünung lässt das Boot oft hart aufschlagen und schlingern. Erst nach 45 Minuten rasendem Ritt stoppt der Kapitän auf und versucht Wale zu orten. Er hat Meldungen von den letzten Sichtungen und weist, wie lange die Tiere in der Regel tauchen. Doch es ist trotzdem die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und inzwischen ist dicker Seenebel aufgezogen und die Sicht ist sehr schlecht. Da helfen dann auch die Helis nicht mehr, die sonst auch Whalewatching aus der Luft anbieten. Sie fliegen bei der Suppe nicht. Alle Passagiere, die gehofft haben, dass die Seekrankheit nun bei den Stopps nachlässt, werden enttäuscht. Jetzt spürt man den Seegang und das heftige Auf und Ab noch viel intensiver. Ich bin froh, dass ich heute sehr seefest bin. Es gibt aber auch bei mir Tage, da geht es mir nicht gut damit. Aber heute genieße ich die Schaukelei richtig. Immer wieder fährt das Schiff ein Stück, stoppt, horcht und tatsächlich taucht plötzlich, wie aus dem Nichts, neben unserem Schiff der große Pottwal auf. Ganz ruhig liegt er auf der Wasseroberfläche und erholt sich von seinem letzten Tauchgang. Immer wieder sieht man wie der Luft ausstößt und der Blow in den Himmel steigt. Es ist wunderschön. Ein zweites Boot taucht auf und der Wal liegt zwischen uns. Aber die Motoren der Boote sind abgestellt und so scheint es das Tier nicht zu stören, dass dort auch andere Wesen herumdümpeln. Nach etwa 10 Minuten taucht er dann leise wieder ab in die dunklen Tiefen des Ozeans. Trotz weiterer Suche finden wir keinen weiteren Wal. Aber der Kapitän findet auf dem Rückweg eine große Gruppe von Delfinen, die um unser Boot herumschwimmen und die wildesten Sprünge machen. Es ist herrlich zu erleben, wie viel Spaß und Freude diese Tiere haben, mit dem Boot zu schwimmen und pfeilschnell darunter aufzutauchen oder es zu überholen. Immer mehr Tiere tauchen auf, so dass wir irgendwann sicher um die 30 Delfine um uns herum haben. Ich packe irgendwann die Kamera weg und genieße nur noch.
Dann geht es zurück zum Hafen. Doch plötzlich ein erneuter Stopp. Wir haben einen Seal entdeckt, der gerade mit seinem Fang, einem Oktopus kämpft und ihm die Tinte ausschlägt. Was für ein toller Moment, so etwas live zu erleben. Und dann gelingen auch noch Fotos. Super!
Als wir gegen 19 Uhr wieder am Center sind, gehe ich direkt noch einmal zu Coopers Catch und bestelle wieder Burger und Pommes. Doch heute Abend ist es leider kalt draußen und so ist es nur halb so schön wie gestern mit dem schönen Wetter. Aber trotzdem bin ich satt und zufrieden. Leider kann ich in der Cabin aber keine Internetberichte schreiben. Das Netz funktioniert nicht und so bereite ich nur die Bilder vor. Dann noch ein wenig lesen und schließlich trommelt der Regen auf mein Dach und lässt mich wieder super schlafen.