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Ein zweites Mal Akaroa

Es ist immer schwierig, genau zu planen, wie lange man an einem Ort bleiben sollte. Ich habe für Christchurch 5 Übernachtungen eingeplant. Es ist für mich herrlich, wenn ich nicht ständig etwas Neues habe. Und mit meiner Unterkunft bei Barb habe ich viel Glück. Sie ist total unkompliziert. Ich habe das ganz Haus zur Verfügung, kann kochen und die Stube benutzen. Wir klönen abends oder schauen Fernsehen. Dazu der liebe Hund Teagan, der sich so gerne kraueln lässt. Soweit alles prima.

Aber die Stadt Christchurch bietet mir nicht so viel. Ich bin keine Stadtmensch. Ich habe eine Tag hier das Wichtigste gesehen und nun frage ich mich, was ich an meinem letzten Tag mache. Museum? Ach nö, das Wetter ist so schön. In Akaroa gibt es eine Harbour Tour, die zwar mal wieder viel Geld kostet, die aber so toll sein soll. Als ich am Dienstag da war, fand sie leider nicht statt, da ein mächtiger Schwell auf die Bucht stand. Aber als ich im Internet für heute schaue, sehe ich, dass die Tour heute stattfinden soll. Also buche ich und mache mich auf den Weg. Immerhin liegt Akaroa 80 Kilometer von Christchurch entfernt und man muss, wie meist, über die Berge. In diesem Fall über den ehemaligen Kraterrand. Ich habe mal ein Foto von der Karte  der Gegend gemacht, ich finde, da kann an gut sehen, dass es mal ein Riesenvulkan war. Heute ist das Wetter wieder sehr schön, wenngleich der Wind immer noch frisch ist. Ich schlender noch einmal durch die nette Stadt und kaufe einige Kleinigkeiten. Und zwar Stoffe mit neuseeländischen Motiven und Stickbilder. So kann ich auch Zuhause noch lange an diese schöne Reise denken. Und es nimmt nicht viel Platz im Koffer weg. Denn den habe ich nämlich nicht.

Die Fahrt mit dem Schiff ist herrlich. Wir fahren durch die Caldera und zum Pazifik raus. Wenn die Bucht endet, sieht man wie die riesigen langen Pazifikwellen  (Höhe schätze ich auf 2 bis 3 Meter) angerollt kommen und das Schiff hebt und senkt sich mächtig. Wir haben ganz viel Glück und sehen die kleinsten Delfine der Welt: die Hector Delfine. Immer wieder schwimmen kleine Schulen am Schiff. Einmal entdecken wir sogar eine Mutter mit ihrem Jungtier. Schaut mal auf den Bilder. Auch kleine Pinguine schwimmen auf dem Ozean und ein Riesenvogel schwebt über unseren Köpfen. Ich bin nicht ganz sicher, ob es eine besondere Albatrossart ist oder etwas anderes. Vielleicht kann jemand helfen. Dazu die Küsten mit ihren tollen Felsformationen. An einer Stelle fährt das Schiff in eine kleine Bucht und man kann die Lavaformationen sehen. Außerdem ist hier ein Blowhole, wo das Wasser der Wellen durch ein schmales Loch gepresst wird und spektakulär zerstäubt. Es zieht und pfeift und sieht sensationell aus. Nachdem  alle Highlights abgefahren sind, legt der Kapitän die Hebel auf den Tisch und prescht wieder zum Anleger. Ich bin froh, dass ich schnell ins Innere des Schiffs komme.Die Leute draußen werden von der fliegenden Gischt ziemlich nass. Am Hafen esse ich dann lecker Fisch und Chips (Chips immer mehr zum Möwenfüttern, die sind meist echt nicht gut und immer ohne Ketchup). Aber der Fisch ist super lecker und fangfrisch.

Dann geht es zurück nach Christchurch. Ich fahre noch einmal über die Summitroad mit dem spektakulären Ausblick auf Christchurch und Lyttletown. Auf dem Kraterrand weht ein kalter Wind und trotzdem wander ich noch ein kleines Stück und genieße die Aussicht. Gegen 19.30 Uhr komme ich wieder in meiner Unterkunft an. Ich habe mir ein Brötchen mitgebracht und beim Abendbrot sicher ich die Bilder. Ich kann mich immer freuen, wenn mir einige besondere Dinge, wie die kleinen Pinguine oder der Vogel gelungen sind. Auch schwankendes Schiff oder Gegenlicht sind eben auch nicht so einfache Gegebenheiten.