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Der Leuchtturm am Nugget Point

Der Himmel ist bedeckt und ich bin heute nicht sehr motiviert etwas zu unternehmen. Aber nach einem sehr netten Whats App Videocall mit Telse, Ernst, Caro, Alex, Hanna und Toddy, die Spieleabend haben, mache ich mich dann doch  auf. Ich fahre zurück in die Catlins. Hier bin ich auf der Anreise nach Dunedin ja nicht zu allen Highlights der Route gekommen. Also versuche ich jetzt einiges nachzuholen. Die Fahrt zum Kaka Ppoint und von da aus zum Nugget Point mit dem Leuchtturm auf dem Felsen dauert aber mal wieder gut 1  1/2 Stunden. Am Kaka Point ist es noch sonnig und ich sitze einen Moment am Strand und genieße die Brandung und die Wärme. Ich sehe aber schon, dass es in der Ferne wolkig wird. Die Bilder von der markanten Felsformation, die in das Meer hinausragt, liegt in Wolken und der Leuchtturm ist nur zu erahnen. Als ich nach einer waghalsigen Fahrt am Parkplatz zum Leuchtturm ankomme, regnet es leicht und alles liegt in den Wolken. Wie schade. Ich warte etwas ab und als es etwas aufhellt, mache ich mich auf. Der Weg zum Lighthouse geht noch mal etwa 1 Kilometer bergauf und bergab. Der Weg ist so schmal an den steilen Hang gebaut, dass ich mich immer an der Bergseite halte. Mein Kreislauf mag diese Höhenwege gar nicht. Und zur Meeresseite stürzt es steil ab, natürlich ohne Geländer oder andere Absicherungen. Ich bin froh, als ich beim Leuchtturm bin. DIe Sicht ist etwas besser und auch der Regen hört für kurze Zeit auf. Wie schön muss das hier bei Sonnenschein sein. An solchen Tagen wünschte ich mir mehr Zeit, um diese wunderbare Natur bei allen Wettern zu erleben.

Auf einem Felsen unterhalb des Weges ist eine große Kolonie der Spoonbills, der Löffler. Sie rasten hier während der Flut, wenn sie keine Nahrung in den Wattengebieten suchen können.

Ich bin mal wieder erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht. Es ist 15 Uhr und ich überlege, wie ich nun weiterfahre. Noch weiter zurück in Richtung Invercargill liegt noch ein sehr bekannter Wasserfall, aber das sind etwa 30 Kilometer pro Strecke. Dann eine ca. 1 stündige Wanderung zum Wasserfall. Zu lang! Ich werde es streichen und ärgere mich nun doch, dass ich morgens so viel getrödelt habe. Aber der Rückweg über den Southern Scenic Drive wird auch so noch lang genug. Ich halte noch an einigen Stränden, suche Muscheln, esse ein Eis und schaue den Surfern zu. Die Sonne kommt hier direkt an der flachen Küste wieder raus und lässt mich das Meer und den Strand genießen. Um 19  Uhr bin ich wieder in Dunedin. Jetzt noch schnell einkaufen, Supermärkte haben hier 7 Tage die Woche in der Regel bis 22 Uhr auf. Dann koche ich in der Unterkunft. Ich bin alleine und kann mich in der Küche ausbreiten. Aber mich stellt diese Küche vor Herausforderungen besonderer Art. Der Herd funktioniert nur bedingt. Eine Platte gar nicht, eine kennt nur an oder aus. Das Sieb um die Spagetti abzugießen gibt es nicht. Zum Glück eine Nudelzange, so fische ich die Spagetti damit aus dem heißen Wasser. Den Nudeltopf kann man gar nicht anheben, da der Henkel nur noch am goldenen Faden hängt. Nicht dass sich das heiße Wasser noch über mich ergießt, wenn ich versuche ihn anzuheben. Topflappen sind hier in diesem Haus auch nicht zu finden. Aber am Ende habe ich lecker Spagetti Bolognese (für 2 Tage, dann brauch ich morgen nur noch aufwärmen).

Noch ein wenig Tagebuch und Bilder und ehe ich mich versehe ist es 23 Uhr und ich falle todmüde ins Bett. Urlaub kann so anstrengend sein :).