· 

Invercargill und Bluff

Heute morgen fühle ich mich sehr träge. Ich bin in Gedanken Zuhause und habe wenig Antrieb für große Ausflüge. So lasse ich den Tag ruhig angehen. Ich wasche zwei Maschinen Wäsche, hänge sie raus, muss sie aber nach kurzer Zeit wieder abnehmen, da es anfängt zu regnen. Also suche ich im Haus einen Wäscheständer und hänge alles erneut auf. Der Ständer kommt dann in einen großen Raum bei der Garage, wo der arme Hund über Tag seinen Platz hat. Das arme Tier ist den ganzen Tag alleine und kann zwar in den Garten, aber hat keine Ansprache und keine Sozialkontakte. Ich hole ihn zu mir, so bald ich im Haus bin und er genießt die Zeit, wenn sich jemand um ihn kümmert. Wir spielen und toben im Garten und als ich später lese, liegt er zu meinen Füßen und lässt sich kraulen.

Gegen 12 Uhr fahre ich dann doch mal los und schaue mir Invercargill an. Ich besuche das Southland Museum, dass in einem pyramidenförmigen Gebäude untergebracht ist. Es soll die größte Pyramide der südlichen Hemisphäre sein. Im Museum gibt es auch Terrarien, in den eine besondere Echse, die Tuatara, lebt. Sie ist ein Urtier aus der Zeit der Dinosaurier und hatte einige Besonderheiten, wie ein drittes Auge. Ich finde es  zwar nicht, aber die Tier sind sonst ganz interessant. Und das Museum ist kostenfrei, es regnet also habe ich hier interessante Unterhaltung. Auch die Ausstellung über die Tierwelt hier im Süden ist gut gemacht. Nur die ewigen Erinnerungen und Ausstellungen zum ersten Weltkrieg sind mir inzwischen lästig. Das ist hier aber eine Erinnerung, die sehr gepflegt wird. 

Dann fahre ich noch 25 Kilometer nach Süden, an den wirklich südlichsten Zipfel nach Bluff. Eine hässlicher Ort mit viel Industrie. Unter anderem wird hier Aluminium geschmolzen. Da Neuseeland die nötige Energie hat, um diese Hochöfen zu betreiben, ist es hier (und in Norwegen und Island) eine größte Industrie. Auch die Fischerei ist ein großer Industriezweig.

Ich fahre an den Punkt, wo das Pendant zum Cap Reinga im Norden steht. Der Hinweisbaum mit den Entfernungen zu anderen großen Städten und Orten. An der Küste ist das Wetter wieder schön und so mache ich einen langen Spaziergang an der Küste entlang. Dann fahre ich noch auf einen Berg zum Outlook. Die Straße hinauf ist extrem steil und beim Herunterfahren muss ich an meine Bilder für die Verabschiedung der Viertklässler denken. Da gibt es ein Bild, wo ein kleiner Junge mit dem Skateboard auf einer Straße steht, die steil nach unten führt. Genau das Bild hatte ich beim Herunterfahren. Ich hätte gerne geguckt, ob das Bild hier aufgenommen ist, es war wie ein deja vue.  Der Ausblick vom Berg ist jedenfalls eindrucksvoll und man sieht die vielen kleinen vorgelagerten Inseln. Leider ist es etwas diesig, aber trotzdem wunderschön. Für mich ist heute der südlichste Punkt meiner Reise erreicht. Ich fahre ab nun wieder mach Norden.

Anschließend kaufe ich noch ein. In der Unterkunft genieße ich dann den Garten, lese und knuddel mit dem Hund. Dann koche ich und muss die Wäsche wieder umhängen. Sie ist leider nicht trocken geworden, also wieder raus auf die Leine in den Wind. Aber abends muss ich alles noch auf Bügel hängen und im Zimmer weiter trocknen lassen. Das ist natürlich blöd, denn morgen muss alles trocken sein und wieder in den Koffer. Dann geht es an der Küste entlang nach Dunedin.