Schnell sind die 5 Tage in Franz Josef verflogen. Und es endet wie es begann: mit Regen. Aber es stört mich nicht, denn die Tage hier waren trotz katastrophaler Wettervorhersage so schön. Nun geht es weiter. ich fahre zunächst über den Berg nach Fox und bin froh, dass ich schon so viele tolle Bilder von den Bergen habe. Heute ist nichts möglich. Aber in Richtung Küste sieht es gut aus. Und ich möchte ja noch an den Gillespies Beach. Dann kommt das Schild über die Straßenbedingungen. Soll ich mich schrecken lassen? Ich habe schon umgedreht und will zurück. Doch dann entscheide ich mich zu fahren. Es ist kein Regen mehr und man muss sich ja seinen Herausforderungen stellen. Und siehe da, es geht. Es ist zwar ein langer Weg , kurvig und mit einigen Steigungen, aber lange nicht so schlimm, wie man es sich ausmalt. Wenig Schlaglöcher und insgesamt gut zu fahren. Und das Ergebnis lohnt sich. Ein beeindruckend wilder Küstenabschnitt mit einer Brandung, die einem den Atem stocken lässt. Die riesigen Wellen krachen an die Küste, aber durch die Küstenform kommen sie nicht weit den Strand hoch. Eine "Kante" aus Steinen stoppt die Wucht. Alte Baumstämme liegen herum und es ist eine wilde Schönheit.
Dann geht es in Richtung Haast. Eine relativ unspektakuläre Fahrt. Ich schalte mein Hörbuch über Neuseeland ein und quäle mich durch die Landschaft. Ab und zu ein Stopp, wenn man die Küste erreicht. Hier sind einige wunderschöne Ausblicke auf einen Strandsee oder auch so unberührte Küsten wie am Gillespies Beach. Auch hohe Klippen und die Aussicht auf einige Felseninseln sind wunderschön. Dann wieder lange Phasen ohne Besonderheiten.
In Haast will ich mir eine Pause mit einen Kaffee gönnen, doch man kann mir leider keinen verkaufen. Man hat keine Kaffeebohnen mehr. Das ist mir auch noch nicht passiert. Also ohne Kaffee weiter. Jetzt geht es über den Pass. Dabei gibt es einige schöne Halts, manche mit kurzen Wanderungen zu Wasserfällen oder Pools. Leider sind hier die Sandflys sehr präsent. Mein ganzes Auto stinkt nach dem Öl, das sie fernhalten soll. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass es wirkt. Sie fliegen trotzdem auf mich, aber wie durch ein Wunder habe ich am Abend tatsächlich keine neuen Bisse. Gott sei Dank. An manchen Stopps regnet es wieder und die Regenjacke schützt nicht nur vor Regen sondern auch vor den Bissen am Arm. Aber zu einer langen Hose kann ich mich nicht durchringen. Es ist einfach zu warm in meiner Jeans. Vielleicht entdecke ich hier in Wanaka eine dünne leichte Hose, die mich schützt.
Mein neues Quartier ist sehr nett. Ein kleines Studio für eine Person direkt an eine Garage gebaut. Da ist man zwar allein, aber nach den Tagen im Hostel kann ich das mal gut ab. Ich kann Musik hören (NDR 2) und kann rumhängen. Ich schlafe 9 Stunden ohne Unterbrechung, was für mich ein Rekord ist. Im Hostel gingen ständig Türen und die Wände waren so dünn, dass ich die Gespräche im Nebenzimmer mitverfolgen konnte. Nun also mal wieder Zeit für mich. Ich fahre noch kurz nach Wanaka an die Bayside und hole mir Fisch zum Abendbrot.Genauer werde ich mir das Städtchen dann morgen ansehen. Das scheint sich zu lohnen.