Die Okarito Lagoon hat mir gestern so gut gefallen, dass ich ihr heute noch einmal einen Besuch abstatte. Ich habe mich zu 9 Uhr zu einer Bootstour angemeldet. Hier tuckert man ganz gemächlich durch die Lagune und hat Zeit und Möglichkeit, die Vogelwelt zu beobachten und gefahrlos (für die Kamera) fotografieren. Gestern im Kajak habe ich mich ja nicht getraut die Kamera groß herauszuholen. Das Kajak war in der kappeligen See zu instabil und ich wollte nichts riskieren. Heute dagegen habe wir Niedrigwasser und die Vögel stehen auf den trocken gefallenen Flächen. Zwar kann das Boot auch nicht ganz dicht ran fahren, aber das Tele holt einiges dichter.
Schon auf dem Weg zur Lagune genieße ich die Fahrt durch das Land. Es ist kaum Verkehr und die Seen, an denen ich vorbeifahre, liegen wie ein Spiegel. Ich halte noch kurz und genieße das Bild, dass die Natur malt.
Das Boot für die Ausflugsfahrt ist nur mit 5 Gästen gebucht. Wir haben also Platz und alle genießen die Fahrt. Nach der Hälfte der Zeit gibt es eine Kaffeepause in einem der stillen Seitenarme. Ich schieße einen ganzen 16 Giga Chips voller Bilder (speicher aber alles in RAW und JPG). Da ich Serienbilder mache, wird das heute Abend eine heftige Arbeit, die alle durchzusehen. Aber ich finde es hat sich gelohnt.
Anschließend folge ich dem Tipp der Veranstalterin und gehe auf den Okariti Trig Walk. Ich bin schon viel hier gewandert, aber das hat mich heute geschafft. Der Hügel ist zwar nur 158 Meter hoch, aber der Aufstieg ist so steil, dass mir die Waden weh tun und ich völlig aus der Puste bin. Die Sonne scheint und es ist gut warm. Ich bin so froh, als ich oben ankomme. Erst nach einer Verschnaufpause kann ich die Lagune, das Meer aber auch die Berge genießen. Es ist toll, wie dicht die Berge hier an das Meer grenzen. Morgens am Meer und nachmittags bergwandern zum Gletscher ist kein Problem.
Ich treffe noch meine nette Neuseeländerin Nadine wieder, der ich mich gestern eine Weile beim Paddeln angeschlossen hatte. Wir sitzen noch eine Weile im Schatten zusammen und klönen. Dazu gibt es ein leckeres Eis.
Dann gehe ich noch mal an den Strand und höre dem Wellenschlag zu. Heute ist heftige Brandung und die Wellen drücken das Wasser in die enge Mündung der Lagune.
Dann geht es am Nachmittag zurück ins Hostel. Ich komme gerade noch an, schaffe es in mein Zimmer aufs Bett und bin auch schon eingeschlafen. Die Sonne, die Wanderung und vor allen der Schlafmangel in der letzten Nacht fordern ihren Tribut. Die Beine sind so zerbissen und jucken wie die Hölle,das ich kaum zur Ruhe gekommen bin. Vor allem wenn die Decke dann noch auf der Haut ist und es warm wird, könnte ich verrückt werden. Dabei habe ich mir hier einen kühlenden Balsam geholt. Aber es hilft nur wenig. It´s itchy. - Es juckt.
Als ich wieder erwache, bin ich erst mal erholt. Ich beschließe, noch die Hot Pools hier in Franz Josef auszuprobieren und ein wenig die Seele baumeln zu lassen. Im heißen Wasser ist das Jucken zunächst nicht auszuhalten. Später lässt es aber nach und vielleicht hat das heiße Wasser ein wenig geholfen. Zurzeit geht es jedenfalls. Wollen wir hoffen, dass es so bleibt.