In Neuseeland liegen die Gletscher ganz nah an der Küste. Von meinem Standort Franz Josef kann ich zu Fuß zum Gletscher gehen. Ich kann aber auch mit dem Auto in 25 Minuten an der Tasman See sein. Und da will ich heute hin. Ich habe über das Naturparadies Okarito Lagoon gelesen und will es mir nun live ansehen. Aber einen schönen Wanderweg an der Lagune entlang gibt es nicht. Ich mache eine Wanderung am Strand entlang, komme aber nicht zur Lagune. Aber die Sonne lacht vom blauen Himmel und das Rauschen der Wellen ist für mich immer wieder ein herrlicher Klang.
Letzte Woche hatte ich hier per Internet bei einem Kajakvermieter nach einer Guided Tour angefragt, aber da konnte er mir nichts anbieten. Heute vor Ort frage ich dann noch mal nach, aber leider nichts. Er überzeugt mich aber, dass ich auch alleine mit dem Kajak gut klar kommen werde. Also mutig drauflos. Erste Unsicherheiten kommen auf, als die Assistentin von viel Wind und ablaufendem Wasser spricht. Und da es hier dann schnell flach wird, habe ich mich an durch Pricken markierte Wasserwege zu halten. Hoffentlich klappt das alles. Aber das Wetter ist so schön und lockt mich. Also los. Das Paddeln ist total anstrengend und ich darf bei der Strömung, gegen die ich an muss, nicht einen Moment aufhören. Dazu der Wind der mir entgegen bläst. Aber ich sehe auch die Vögel über die Lagune fliegen oder am Ufer waten. Leider kann ich die Kamera nicht zücken. Als ich in dem Bereich ankomme, wo dies möglich ist, sind keine Vögel zu sehen, So eine Gemeinheit. Ich stoße auf eine andere Paddlerin und gemeinsam fahren wir ein Stück in den geschützten Bereich. Es ist herrlich und hier auch nicht mehr anstrengend. Aber von meinen zwei Stunden habe ich mehr als eine Stunde für den Hinweg gebraucht und auch wenn der Rückweg deutlich leichter wird, bleibt mir nicht viel Zeit in dieser Idylle. Aber das Paddeln selber macht Spaß und ist für mich eine schöne neue Erfahrung. Heute Abend spüre ich aber meinen Nacken und die Schultern. Ich muss auch noch viel dazu lernen, denn manchmal war es ganz schön kippelig. Und das Lenken klappt auch nicht immer, weil ich so verkrampft bin. Die Füße steuern ein Ruder, aber ich drücke oft unwillkürlich in eine Richtung und das Boot reagiert dann promt. Einige Male fahre ich mich fest, weil es so flach wird, aber ich kann mich mit den Händen wieder so weit abstoßen, dass das Boot wieder schwimmt und die Paddel wieder eingesetzt werden können. Aussteigen wollte ich nicht so gerne, da habe ich doch Respekt zu kentern. Und ich muss ja dann auch wieder alleine in das Kajak rein. Da bin ich doch sehr ungelenk. Als die Fahrt vorbei ist, bin ich dankbar für eine helfende Hand beim Aussteigen.
Als ich wieder an Land bin, mache ich noch eine langen Strandspaziergang und beobachte die Vögel.
Dann geht es zurück in die Berge. Im Hostel habe ich heute Morgen gewaschen und die Wäsche drinnen aufgehängt, da es morgens noch geregnet hat. Aber nun kommt alles noch für zwei Stunden nach draußen und ist dann wieder trocken, frisch und einigermaßen sauber. Doll ist das hier nicht, denn es wird nur kalt gewaschen. Flecken gehen da nicht richtig raus. Aber für die Zeit hier geht es. Aber ich bin sicher, dass ich einige Klamotten gar nicht mehr mit nach Hause nehme.
Heute Abend koche ich lecker Spagetti Bolognese und zwar so, dass ich auch gleich etwas für morgen habe. das brauch ich dann nur noch warm machen. Auch mal gut. Aber Kochen ist eben deutlich günstiger als Essen gehen. So kann ich morgen noch mal zur Lagune fahren und eine Bootstour mitmachen. Dann kann ich hoffentlich mehr Vögel fotografieren und komme dichter ran.