Dieser Tag startet im strahlenden Blau. Ich packe mal wieder meine Koffer und habe heute 310 Kilometer im Minimum vor mir. Zunächst muss ich wieder über die Takaka Hills, aber ich stelle fest, dass ich immer sicher im Fahren werde und mich die Serpentinen nicht mehr so schrecken. Dann geht es durch ein Landschaft wie im Alpenvorland. Die Berge ragen rechts und links auf, aber ich fahre überwiegend durch eine Flusstal und habe nicht mehr so steile Anstiege. Ich höre Musik vom Handy. Hier noch mal ein Dank an Stephan. Ich wurde ohne die Downloads verzweifeln, denn das Autoradio bringt nichts. Und knapp 8 Stunden im Auto in Stille, da schläft man ein. Aber so genieße ich die Fahrt bei lauter Musik. Es ist trocken und nicht zu warm. Ich beschließe noch einen Umweg von 50 Kilometern zu machen und fahre zum Lake Rotoiti mit dem verlockend klingenden Ort Saint Arnaud. Aber das hätte ich mir sparen können. Hier gibt es a) Sandflys, deren Stiche extrem jucken und b) keinen Kaffee am See. So bin ich nach einem kurzen Fotostopp wieder im Wagen und trinke in einem Cafe an der Straße meinen Flat White und genieße ein Stück selbstgebackenen Kuchen. Dann geht es weiter Richtung Granity. Ein zweiter Stopp führt mich zur längsten Hängebrücke Neuseeland. 110 Meter überspannt sie den Bull River. Es ist spannend, sie zu überqueren. Ich mache noch eine kleine Wanderung und kehre dann zum Auto zurück. Zu lange Pausen kann ich nicht machen, sonst wird es abends zu spät. Ein letzter Stopp an einem Supermarkt und dann bin ich endlich gegen 17.30 Uhr in meiner neuen Unterkunft. Es ist traumhaft. Ich sehe aus meinem Zimmer das Meer, höre das Rauschen der Wellen und auf einen großen Fels geradewegs voraus liegen die Seals. Tania ist ein sehr sympatische Wirtin und auch Mako ihr Mann, vermutlich ein Maori, sind freundlich, hilfsbereit und sehr aufgeschlossen. Mit im Haus wohnt ihr Hund Marley und im Garten wohnen Hühner, Tauben und ein Schwein. Mit diesem gehen sie abends am Strand spazieren und Hund und Schwein spielen mit einander. Ich fühle mich pudelwohl.
Meine Wäsche wasche ich und zum Trockner hängt in in einem Gestell, das unter die Decke gezogen wird. Ein klasse Prinzip.